Langenloiser Firma macht aus Luft kostbares Trinkwasser 

 

erstellt am
09. 11. 12

Langenlois (nöwpd) - Die neueste Entwicklung der auf Luftentfeuchtung spezialisierten WD-Austria-Unternehmensgruppe in Langenlois ist eine Anlage zur Gewinnung von Trinkwasser aus der Luft, der Air.Water.Catalyser. Im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst betont Geschäftsführer Eduard Paschinger, dass sein Gerät wirklich überall einsetzbar sei und so Trinkwasser ohne natürliche Wasserressourcen, wie in der Wüste, gewonnen werden kann. Diese bahnbrechende Erfindung wurde beim heurigen NÖ Innovationspreis mit einer Nominierung anerkannt.

²Seit 17 Jahren befassen wir uns mit dem Thema Luftfeuchtigkeit und genau so lange arbeiten wir an Adaptionen sowie Neuentwicklungen diesbezüglicher Geräte. Von Befeuchtungsmodulen für die Büroräume der Deutsche Bahn bis zu Trocknungsgeräten für das ägyptische Nationalmuseum in Kairo ­ mit unserem Know-how haben wir uns einen internationalen Kompetenzstatus erarbeitet, der es uns ermöglicht, eine Trinkwassererzeugung aus der Luft zu realisieren², erzählt Paschinger und merkt an, dass sein Gerät auch in der Wüste Trinkwasser produziere: "Der Air-Water-Catalyser kann bereits ab 20 Prozent Luftfeuchtigkeit reines Trinkwasser, völlig unabhängig von Brunnen, Quellen oder Flüssen, erzeugen. Denn der in der Luft vorhandene Wasserdampf ist eine Ressource, die unerschöpflich vorhanden ist.²

Besonders in Katastrophenfällen, wie Erdbeben oder Überschwemmungen, leidet die Bevölkerung darunter, dass die Trinkwasserversorgung meist unterbrochen ist. Paschinger bringt gleich ein aktuelles Beispiel: "Nach dem Tropensturm Sandy wird in Haiti dringend eine unabhängige Wasserversorgung benötigt. Die Menschen erkranken an Cholera und Typhus, verursacht durch verunreinigtes Wasser. Mit dem Air.Water.Catalyser kann das Wasser mit Mineralien und Vitaminen angereichert werden, was eine Prävention gegen Krankheiten gewährleistet.²

Die von einem Generator betriebene Pilotanlage erzeugt bis zu 1.200 Liter Trinkwasser pro Tag und kann so 300 Menschen versorgen. Einen Flächenversuch in subtropischen Ländern hat die Regierung Singapur bereits in Auftrag gegeben. Kleinere Anlagen, die für die Versorgung einzelner Haushalte geeignet sind, befinden sich derzeit im Projektstadium. Bereits in Arbeit ist die Versorgung des Trinkwassererzeugers mit Solarenergie.

Kaufinteressenten ortet Paschinger besonders bei Hilfsorganisationen im Rahmen der Entwicklungshilfe. Kontakte zur UNESCO und UNO wurden bereits aufgebaut. Der Kaufpreis einer großen Anlage beträgt 130.000 Euro und stellt die Trinkwasser-Versorgung von 300 Menschen für viele Jahre sicher. Für Haushalts-Trinkwassergeräte soll der Preis bei 2.000 Euro liegen.

Die WD-Austria-Unternehmensgruppe peilt für 2012 mit elf Mitarbeitern einen Umsatz im Kerngeschäft der Luftentfeuchtung von 1,6 Millionen Euro an, was eine Steigerung um 15 Prozent gegenüber 2011 bedeutet. Das Segment Trinkwasseranlagen soll laut Paschinger sich bereits im nächsten Jahr auf den Umsatz positiv auswirken und so die Innovationskosten von 700.000 Euro wieder einspielen.

 

 

 

Informationen: http://www.airwater-for-life.com

 

 

 

 

 

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