Rom/Wien (bmi) - Der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Dr. Herbert Anderl, vertrat
Österreich bei der 81. Generalversammlung der internationalen Polizeiorganisation Interpol, vom 5. bis 8.
November 2012 in Rom.
Von Maßnahmen zur Bekämpfung von Terrorismus bis hin zur Stärkung der internationalen Kooperation
und des Grenzschutzes – das Themenspektrum der Interpol- Generalversammlung war vielfältig. Rund 100 Justiz-
und Sicherheitsminister aus verschiedenen Ländern nahmen an der Tagung in Rom teil. Österreich wurde
durch den Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Dr. Herbert Anderl, vertreten. "Bei diesem
hochkarätigen Treffen geht es vor allem um den Erfahrungsaustausch bei Ermittlungsmethoden, den Kampf gegen
Terrorismus und um Finanzierungsmodelle. Unter anderem wurde das Thema des neuen Interpol-Standorts in Singapur
besprochen, der im Jahr 2014 in Betrieb gehen wird." Der Generaldirektor wies außerdem auf die große
Bedeutung von Interpol hin, als wichtigste Drehscheibe für die Polizeisysteme der Welt. "Das Treffen
in Rom ist eine einmalige Möglichkeit, um einen Einblick in die Arbeitsmethoden anderer Polizeidienststellen
zu bekommen", sagte Anderl.
Der Generaldirektor brachte Themen zur Sprache, bei denen in Österreich Handlungsbedarf besteht. Darunter
fällt beispielsweise das Interpol-Reisedokument. Beamtinnen und Beamten, die Dienstreisen im Zusammenhang
mit Interpol-Agenden begehen, soll das Reisen erleichtert werden, indem die Mitgliedsstaaten den Inhabern einen
speziellen Visastatus einräumen. Generaldirektor Anderl plädierte auch für einen stärkeren
Grenzschutz im Kampf gegen Menschenhandel und verwies dabei auf die Kooperation zwischen Italien und Österreich
im Grenzbereich. "In den Sommermonaten haben wir die Kontrollen an der Seegrenze unterstützt, indem wir
österreichische Beamte nach Bari und Ancona entsendet haben. Auch mit den Präfekturen in Udine und in
Bozen arbeiten wir sehr eng zusammen", betonte Anderl.
Die internationale Polizeiorganisation Interpol rief im Zuge der Generalversammlung auch zu neuen Strategien und
einer verstärkten Zusammenarbeit der einzelnen Staaten auf, um das global agierende Verbrechen besser zu bekämpfen.
Interpol-Präsident Khoo Boon Hui verwies auf die sich ständig verändernde und grenzüberschreitende
Kriminalität. Hier sei vor allem eine stärkere internationale Kooperation von zentraler Bedeutung.
Interpol ist die Kurzbezeichnung für International Criminal Police Organization (ICPO). Sie wurde 1923 in
Wien gegründet und ist heute eine weltweite kriminalpolizeiliche Organisation mit aktuell 190 Mitgliedstaaten.
Ihr Generalsekretariat (IPGS) hat den Sitz in Lyon (Frankreich), mit einer Nebenstelle in Singapur ab 2014.
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