Zusätzliche Innovationsförderungen sichern Technologievorsprung und Wettbewerbsfähigkeit
- Österreichs Zulieferindustrie kann dank ihrem Know-how besonders von EU-Initiative profitieren
Wien , Brüssel (bmwfj) - Die EU-Kommission setzt mit ihrem am 09.11. präsentierten "Aktionsplan
für eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Automotive Industrie in Europa" ein wichtiges Signal.
"Aufgrund der aktuell schwierigen Konjunkturentwicklung, der weltweit steigenden Konkurrenz und des starken
Wachstums der Autoindustrie in den Schwellenländern ist ein europäischer Aktionsplan wichtiger denn je",
betont Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. "Wir müssen vor allem den technologischen Vorsprung
unserer Unternehmen gegenüber der globalen Konkurrenz langfristig sichern. Durch die zusätzlichen EU-Förderchancen
können noch mehr Innovationen entwickelt und finanziert werden, wovon gerade Österreichs starke Zulieferindustrie
besonders profitieren kann", begrüßt Mitterlehner vor allem den geplanten kräftigen Innovationsimpuls.
Laut dem Aktionsplan sollen Zuschüsse aus dem derzeit geplanten insgesamt 80 Milliarden Euro umfassenden "Horizon
2020"-Rahmenprogramm für Forschungs- und Innovationsförderung sowie aus dem Programm zur Stärkung
der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und für KMU (COSME) auch für die Automotive Industrie offen
stehen. Außerdem wird die Zusammenarbeit mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) forciert. "Das
erleichtert den Zugang zu Krediten. Der Fokus liegt auf der Entwicklung sauberer und energieeffizienter Fahrzeuge
sowie auf der dafür nötigen Infrastruktur", so Mitterlehner. Beispielsweise soll eine EU-weit genormte
Ladeschnittstelle für die nötige Regulierungssicherheit sorgen, um den Durchbruch von Elektrofahrzeugen
zu erleichtern.
Ein weiteres Ziel der EU-Kommission ist ein besseres Funktionieren des Binnenmarkts und ein leichterer Zugang der
europäischen Unternehmen zu den Weltmärkten. Durch die Koordinierung unterschiedlicher nationaler Regelungen
sowie durch ein neues Typengenehmigungsverfahren soll schrittweise ein einheitlicher und damit auch größerer
Absatzmarkt für innovative und qualitative Produkte aufgebaut werden. Die Wettbewerbsfähigkeit auf den
globalen Märkten soll durch eine Reform des UNECE-Abkommens zur Vereinheitlichung einzelner technischer Vorschriften
für Fahrzeuge gestärkt werden. "Damit wird die Erschließung neuer Absatzmärkte in den
Schwellenländern erleichtert", so Mitterlehner.
Österreichs Wirtschaftsministerium hat am EU-Aktionsplan "Cars 2020" über die High-Level-Group
"Cars 21" mitgearbeitet und dort neben dem Fokus auf Innovation insbesondere die Interessen der österreichischen
Fahrzeug- und Zulieferindustrie eingebracht, die 8,2 Prozent (12,5 Milliarden Euro) des heimischen Produktionswerts
erwirtschaftet und in der mehr als sechs Prozent der Beschäftigten der Gesamtindustrie (rund 30.000 Personen)
arbeiten. Der gesamte Automotive Sektor in Österreich beschäftigte zuletzt 160.000 Personen und erwirtschaftete
im Vorjahr ein gesamtes Produktionsvolumen von 21,5 Milliarden Euro. Allein im Vorjahr exportierte der österreichische
Automobilsektor Waren mit einem Volumen von rund 15 Milliarden Euro.
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