Vassilakou: "Mehr Flexibilität und Dialog in der weiteren Planung"
Wien (rk) - Die Wiener Stadtplanung, der aspern Beirat und die Entwicklungsgesellschaft Wien 3420
AG haben gemeinsam mit dem schwedischen Architekten Johannes Tovatt den Masterplan für aspern Die Seestadt
Wiens weiterentwickelt. Der aktualisierte Masterplan wurde in der gestrigen Sitzung der Stadtentwicklungskommission
mehrheitlich angenommen. Zusätzlich wurde ein Antrag eingebracht, dass die Straßenbahnlinie 25 bereits
mit der Besiedelung der ersten Wohnbauten bis in die Seestadt geführt wird. "Diese Aktualisierungen sind
ein wichtiger Schritt, um die weitere Entwicklung im Norden des Areals auf eine sichere Basis zu stellen. Der neue
Masterplan stärkt bestehende Qualitäten und ermöglicht mehr Flexibilität und Dialog in der
weiteren Planung und Umsetzung", so Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou.
Die Planung basiert auf dem 2007 im Wiener Gemeinderat einstimmig beschlossenen "Masterplan Flugfeld Aspern"
und den darin formulierten Zielen und Prinzipien, vertieft diese und passt sie an geplante Entwicklungen im 22.
Wiener Gemeindebezirk und im Norden des Stadtentwicklungsgebiets an. Der aktualisierte Masterplan liefert eine
robuste Grundstruktur, in die flexibel und bedarfsorientiert unterschiedliche Nutzungen gesetzt werden können.
Dialogelemente wurden gestärkt: So werden in einem nächsten Schritt im Rahmen verschiedener Formate die
Fachöffentlichkeit sowie auch die Bevölkerung zur Mitgestaltung der Seestadt eingeladen. Darunter könnte
als erster Beteiligungsschwerpunkt die Gestaltung von Grünflächen als Erholungs- und Freizeiträume
fallen.
Ein besonderer Schwerpunkt wurde weiterhin auf Qualitätsprinzipien für die künftige Stadtteilentwicklung
gelegt. Zu diesen Prinzipien zählen:
- Qualitätsvoller öffentlicher Raum
- Lebendige Erdgeschoße
- Kleinteiligkeit und Vielfalt
- Funktionsmischung und Innovation
- Entwicklung einer Smart City
"Wien ist eine wachsende Stadt, die bis 2030 wieder 2 Millionen EinwohnerInnen haben wird. Die Stadt Wien
trägt die Verantwortung dafür, frühzeitig für ausreichend Wohnraumflächen zu sorgen. Deshalb
wurde das Potenzial an Wohnraum in der Seestadt neu überprüft", sagt Vassilakou. Dies erfolgte ohne
eine der Grundfesten des Masterplans, die gleichwertige Kombination aus Wohnen und Arbeiten, zu verändern.
Ohne Erhöhung der Dichte und bei gleichbleibender Zielsetzung von 20.000 Arbeitsplätzen konnte ein Potenzial
von insgesamt 10.500 Wohnungen ermittelt werden. Ausschlaggebend dafür ist, dass mehr arbeitsplatzintensive
und weniger flächenintensive Branchen die Nachfrage dominieren als 2007 angenommen.
Der Masterplan aus 2007 wurde in der Zwischenzeit auch durch vertiefende Fachkonzepte ergänzt. Eine wichtige
Erkenntnis daraus ist, dass die konzentrierte Förderung lebendiger Erdgeschoßzonen, kombiniert mit einer
qualitativ hochwertigen Straßenraumgestaltung und der Möglichkeit zur Reduktion des motorisierten Straßenverkehrs
die Qualität des öffentlichen Raums erhöht. Als Reaktion darauf wird die zentrale Achse zwischen
dem Bahnhof im Norden und dem See als Einkaufsstraße gestärkt. Generell wurden die Straßenräume
klarer strukturiert. Entlang der U-Bahn-Trasse entsteht ein durchgehender Grünraum.
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