"Ansichtssachen #3" und "Doppelgänger" 

 

erstellt am
07. 11. 12

Die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums: Neue Präsentationen laden zum genauen Hinschauen ein
Wien (khm) - Mit den "Doppelgängern" lädt die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums von 6.11.2012 bis 14.1.2013 zum genauen Hinschauen ein: Anhand ausgewählter Bilder und bisher kaum gezeigter Nachahmungen aus dem Galeriebestand wird die Frage um "Original und Kopie" in seinen verschiedenen Facetten thematisiert. Damit sollen die BesucherInnen die Möglichkeit zur Überlegung erhalten, was ein Original von der Kopie unterscheidet. Von Interesse sind auch die unterschiedlichen Ansätze, die es beim Kopieren geben kann: Kopiert die Werkstatt eines Künstlers anders als jemand, der Jahrhunderte später das Original nachmachen will? Wird eine Kopie, die zu Dokumentationszwecken angefertigt wird, differenzierter ausgeführt als eine, die sich rein künstlerisch mit dem Vorbild auseinander setzt? Welche Freiheiten kann sich ein Kopist herausnehmen? Wozu macht jemand überhaupt eine Kopie?

In den vier Sälen und zwei Kabinetten sind Meisterwerke von Tizian, Tintoretto, Parmigianino sowie von Albrecht Dürer, Jan Sanders van Hemessen und Jan Brueghel d. Ä. gemeinsam mit ihren "Doppelgängern" ausgestellt. Dabei sind Original und Kopie vor Ort nicht als solche gekennzeichnet, sondern sollen vom Besucher erkannt werden. Die Entschlüsselung zu allen Beispielen befindet sich im Saal XII.

Ansichtssache #3
Von 8.11.2012 bis 10.2.2013 widmet sich die Reihe "Ansichtssachen" Albrecht Dürers "Maria mit der Birnenschnitte", fester Bestandteil der Schausammlung und gewissermaßen ein Geburtstagskind, denn das Gemälde entstand 1512, vor genau 500 Jahren. Die Komposition reflektiert nicht nur Anregungen aus dem Kreis Leonardo da Vincis und vielleicht auch Giovanni Bellinis, sondern fand wiederum selbst einen Nachhall in der italienischen Malerei des Barock.

Mit den "Ansichtssachen" stellt die Gemäldegalerie seit März diesen Jahres Werke vor, die nur selten in den Sälen des Hauses oder bei Sonderausstellungen zu sehen sind. Anhand dieser Werke werden neue Erkenntnisse präsentiert, welche von KunsthistorikerInnen und RestauratorInnen zu den verwendeten Materialien und Techniken sowie zu Schöpfer, Funktion und Bedeutung der Werke gewonnen wurden. Den Beginn der Reihe machte das rätselhafte Buchstillleben eines westdeutschen oder niederländischen Künstlers aus dem frühen 16. Jahrhundert; ab Juli rückte ein in ungewöhnlicher Technik ausgeführtes Gemälde des vor allem als Pastellmaler berühmten Jean-Etienne Liotard (1702-1789) in den Fokus. Im nächsten Jahr folgen dann vier weitere Präsentationen mit neuen "Ansichtssachen". Zu jeder Ausstellung erscheint eine bebilderte Publikation.

 

 

 

Informationen: http://www.khm.at

 

 

 

 

 

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