LH Dörfler: Erster Alpe-Adria-Logistikkongress in Villach kommende Woche soll Weichen
in die Zukunft stellen - Intensive Vorarbeiten haben sich ausgezahlt
Klagenfurt (lpd) - Vor rund einem Jahr, am 19. Oktober 2011, fiel in der Europäischen Kommission
die Entscheidung über das zukünftige Kernnetz der Europäischen Union. Im Vorschlag der Kommission
ist auch die Baltisch-Adriatische Achse von Helsinki bis Bologna mit dem Herzstück der neuen Südbahn
mit Semmering- und Koralmtunnel enthalten. Der Vorschlag der Kommission wird jetzt durch das Europäische Parlament
behandelt, womit die nächste Instanz über das zukünftige Europäische Kernnetz entscheidet,
gab Verkehrsreferent Landeshauptmann Gerhard Dörfler am 07.11. bekannt.
"Es freut mich, dass die österreichischen EU-Abgeordneten dem bereits langjährigen Beispiel Kärntens
folgen und jetzt auch beginnen, partei- und länderübergreifend Allianzen für eines der wichtigsten
Bahnprojekte der Europäischen Union, den Baltisch-Adriatischen Korridor, zu schmieden, um auch im europäischen
Parlament für dieses europäische Zukunftsprojekt Überzeugungsarbeit leisten", so der Landeshauptmann.
Kärnten arbeitet bereits seit 2004 intensiv am Projekt Baltisch-Adriatischer Korridor. "Damals haben
wir anlässlich des Eisenbahn Infrastrukturgipfels in Villach eine Kooperationsvereinbarung zur Umsetzung dieses
Korridors unterschrieben und damit gilt dieser Infrastrukturgipfel als Geburtsstunde des Baltisch-Adriatischen
Korridors. Seither habe ich unzählige Gespräche mit Vertretern der Anrainerstaaten, der Wirtschaft und
auch einige Termine in Brüssel absolviert, um dieses Projekt auf allen Ebenen vorzustellen und zu forcieren",
betonte Dörfler. Höhepunkt dieser Aktivitäten war sicherlich das Treffen mit dem amtierenden EU-Verkehrskommissar
Siim Kallas und mit Kommissar Johannes Hahn. "Diese intensive Überzeugungsarbeit hat wesentlich zur Entscheidung
der Kommission, den Baltisch-Adriatischen Korridor an oberste Stelle zu reihen, beigetragen", betonte der
Landeshauptmann.
Ähnlich richtungsweisende Entscheidungen wie beim Infrastrukturkongress im Jahr 2004 sollen kommende Woche
in Villach beim ersten Alpe Adria Logistikkongress getroffen werden. Dort treffen sich am 14. November 2012 im
Thermen Resort Warmbad Villach über 230 internationale Experten aus Logistik und Industrie sowie politische
Vertreter aus Süd- und Südosteuropa. Das Thema des Kongresses lautet "Zukunftsregion Süd-Ost
im Fokus der europäischen Verkehrsachsen.
"Wir wollen im Rahmen dieses Kongresses mit den Ländern der Alpe-Adria-Region über den zunehmenden
Warenaustausch zwischen China und Europa diskutieren", so Dörfler. In diesem Zusammenhang werden alternative
Transportwege und leistungsfähige Anbindungen in das Hinterland zunehmend wichtiger. "Kärnten liegt
im Schnittpunkt zweier hochrangiger europäischer Hauptverkehrsachsen (Baltisch-Adriatischer Korridor sowie
Korridor X) und ist daher als internationale Logistikdrehscheibe prädestiniert. Daher konzentrieren wir uns
auf die Zusammenarbeit mit den Nord-Adriatischen Häfen (NAPA-Häfen: Venedig, Ravenna, Triest, Koper,
Rijka), um die gesamten Alpe-Adria Raum perfekt zu vernetzen und zu stärken", erklärte der Verkehrsreferent.
Damit werde bereits jetzt der nächste Schritt eingeleitet, um nach Fertigstellung der Baltisch-Adriatischen
Achse den größtmöglichen Nutzen für die Alpe-Adria Region zu erzielen.
Die Baltisch-Adriatische Achse ist sowohl für den gesamten europäischen Raum und im speziellen für
Österreich und Kärnten besonders wichtig, verbindet sie doch die Adria mit dem Baltikum. Damit werden
einerseits die Erreichbarkeitsverhältnisse im Personenverkehr speziell in Kärnten grundlegend verändert,
wodurch Kärnten an einen riesigen Markt in der europäischen Union angeschlossen wird und damit auch große
Chancen für den Tourismus entstehen. Andererseits werden zukünftig Warenströme auf direktem Weg,
schnell und umweltfreundlich von den wichtigen Häfen in der Adria und der Ostsee ins Zentrum von Europa transportiert
werden können.
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