Arbeitsgespräch mit slowenischem Wirtschaftsminister Zerjav: Neue Handelschancen vor allem
bei Energie- und Umwelttechnologie, Tourismus und Infrastruktur
Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hat am 06.11. bei einem Treffen mit seinem
slowenischen Amtskollegen Radovan Zerjav die aktuelle Wirtschaftslage, die Maßnahmen zur Krisenbewältigung
und neue Handelschancen besprochen. "Wir haben florierende Wirtschaftsbeziehungen, die wir trotz der aktuell
schwierigen Konjunkturentwicklung weiter verbessern wollen", sagte Mitterlehner bei einem gemeinsamen Pressegespräch
mit Zerjav im Anschluss an das Arbeitsgespräch im Hotel Sacher. "Die Maßnahmen Sloweniens gehen
in die richtige Richtung, vor allem weil die Rahmenbedingungen für internationale Investoren weiter verbessert
werden. Davon können gerade österreichische Unternehmen profitieren", so Mitterlehner.
Seit dem Konjunktureinbruch in der Wirtschaftskrise 2009 haben sich die österreichischen Exporte nach Slowenien
schrittweise gesteigert. Im Vorjahr gab es ein Plus von 3,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Mit diesem Wert liegt
Slowenien an 13. Stelle im heimischen Exportranking. Damit rangiert unser Nachbarland noch vor wichtigen Zukunftsmärkten
wie Brasilien, Indien, der Türkei und Japan. "Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl ist Slowenien
mit einem Pro-Kopf-Import von 1.100 Euro sogar der wichtigste österreichische Exportpartner weltweit nach
Liechtenstein und dem Vatikan", so Mitterlehner. Umgekehrt hat Österreich allein im Vorjahr Waren im
Wert von 1,6 Milliarden Euro importiert. Das bilaterale Handelsvolumen hat sich damit auf rund vier Milliarden
Euro erhöht.
Schon jetzt ist Österreich der mit Abstand wichtigste Investor in Slowenien. Heimische Unternehmen haben rund
700 Niederlassungen, die Bandbreite reicht von Produktionsstandorten und Logistikzentren bis zu Bankfilialen, Supermärkten,
Baumärkten und Tankstellennetzen. Laut den aktuellsten Angaben der Slowenischen Nationalbank belief sich der
Gesamtinvestitionsbestand der österreichischen Unternehmen per Ende 2011 auf 5,8 Milliarden Euro. Das entspricht
einem Anteil von 50 Prozent an allen ausländischen Direktinvestitionen in Slowenien. Zum Vergleich: Der zweitwichtigste
internationale Investor mit einem Anteil von acht Prozent ist die Schweiz.
Neue Handelschancen nützen
Zusätzlich zu den bisherigen Ausfuhren, die sich auf Bereiche wie Maschinen und Fahrzeuge, Metallwaren, Eisen
und Stahl konzentrieren, sieht Mitterlehner vor allem bei der Energie- und Umwelttechnologie, beim Infrastrukturausbau
und im Tourismus neue Handelschancen. "Dort trifft das große Know-how und die Investitionskraft unserer
Firmen auf eine steigende Nachfrage in Slowenien. Interessierte Betriebe unterstützen wir im Rahmen der Internationalisierungsoffensive
mit Förderungen und Beratungen", betont Mitterlehner. Zum Beispiel befinden sich mehrere Recycling-Anlagen
sowie Luftreinhaltungsprojekte in Planung oder in Ausschreibung. Heimisches Know-how ist zudem bei energieeffizienter
Bauweise (Passiv- und Niedrigenergiehäuser) sowie erneuerbaren Energiequellen gefragt. Darüber hinaus
zählt Slowenien zu den wenigen Ländern, in denen Skifahren ein echter Nationalsport ist. Die dafür
nötige Infrastruktur wird kontinuierlich modernisiert und erweitert. Im Rahmen der Internationalisierungsoffensive
hat das Außenhandelscenter Laibach deshalb einen Schwerpunkt "Alpine Infrastruktur" gesetzt.
|