Graz (öaw) - Für seine herausragenden Leistungen in der Weltraumforschung erhält Konrad
Schwingenschuh, langjähriger Mitarbeiter und Gruppenleiter am Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF)
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, am 19.11. das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft
und Kunst I. Klasse.
Konrad Schwingenschuh hat 1977 an der Universität Graz im Fach Festkörperphysik promoviert und bereits
zwei Jahre später am IWF Graz zu forschen begonnen. Wiederum zwei Jahre später flog das erste Magnetometer
an Bord der russischen Raumsonden Venera-13 und -14 zur Venus und setzte so den Grundstein für die Magnetfeldforschung,
deren Erfolge bis heute ungebrochen sind. 1983 führte ein Grazer Instrument als Teil eines europäischen
Forschungslabors an Bord des Space Shuttles Columbia Messungen im Weltraum durch.
1986 gelang der Gruppe um Schwingenschuh mit der Beteiligung an den russischen Raumsonden VEGA-1 und -2 zur Venus
und zum Kometen Halley der Durchbruch. Der allererste Vorbeiflug einer Raumsonde an einem aktiven Kometen war eine
Sensation in der Wissenschaftswelt. Die Auswertung und Interpretation der Kometendaten hatte viele Konferenzbeiträge
und wissenschaftliche Publikationen zur Folge und machte die Magnetometergruppe aus Graz weltweit bekannt.
Es folgten zahlreiche Projekte wie zum Beispiel die ESA-Missionen Huygens, Cluster und Rosetta. Letztere wurde
2004 gestartet, um ihre zehnjährige Reise zum Kometen Churyumov-Gerasimenko anzutreten. „Wenn Rosetta 2014
ihr Ziel erreicht, werde ich zwar schon in Pension sein, aber die erstmalige Landung auf einem Kometen werde ich
mir nicht entgehen lassen. Ein Projekt, in das man mehr als 15 Jahre Arbeit steckt, wächst einem natürlich
ans Herz“, so der Weltraumphysiker.
Der Bundespräsident der Republik Österreich hat Schwingenschuh mit Entschließung vom 8. Juni 2012
das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse verliehen, das ihm heute um 16 Uhr
von Landeshauptmann Voves feierlich überreicht wird.
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