Millionen-Investitionen für Ausbau von Breitband-Internet
Raggal (vlk) - Um für die Wirtschaft und die Bevölkerung als Lebensraum attraktiv zu bleiben,
sind alle Gemeinden, speziell jene in Randgebieten bzw. im ländlichen Raum, an einer guten Versorgung mit
schnellem Internet interessiert. In Vorarlberg wurden und werden über die Initiative Breitband Austria 2013
sowie über neue Förderrichtlinien des Landes beträchtliche Mittel in die flächendeckende Breitband-Versorgung
investiert.
Eine leistungsstarke Breitband-Infrastruktur ist heute praktisch an jedem Ort unverzichtbar, betonte Landesrätin
Greti Schmid am 19.11. in Raggal, wo ein so gefördertes Baulos jetzt in Betrieb genommen wurde. Im Ortsteil
Marul konnten bisher nur sechs Haushalte den Dienst des Breitband Internets nutzen. Im Zuge von Tiefbauarbeiten
für Trinkwasserversorgung und Kanalisation wurde ein Glasfaserkabel von Raggal zum Schulhaus Marul mitverlegt,
sodass das ganze Walserdörfchen jetzt mit dem schnellen Internet versorgt ist.
"Breitband-Internet ist ein wichtiger Faktor für die Erhaltung und Ansiedelung von Betrieben. Auch der
moderne Qualitätstourismus fordert schnelle Internet-Anbindungen. Dazu kommt, dass in der heutigen Informationsgesellschaft
viele Berufe eine weltweite Vernetzung mit Kunden und Wissensquellen erfordern. Und nicht zuletzt brauchen öffentliche
Einrichtungen wie Schulen und Gemeindeverwaltungen von schnellen Datenverbindungen", erläuterte Landesrätin
Schmid.
Wegen der technischen Entwicklung mit HD-Fernsehen, Videostreaming und Onlinespielen wird das monatliche Datenvolumen
pro Internet-Kunden in den nächsten drei Jahren von acht auf 100 Gigabite steigen, so A1 Telekom-Bereichsleiter
Christian Bruckner. Dieser Bedarf kann längerfristig nur über Glasfasernetze gedeckt werden, die üblicherweise
in die Erde verlegt werden. Daher wird den Gemeinden empfohlen, vor anstehenden Tiefbauarbeiten (Wasserbau, Fernwärme,
Erschließung neuer Wohn- und Gewerbeflächen, Straßen- oder Gebäudesanierungen) die Kabel
oder zumindest die Leerrohre mitzuverlegen.
Im Rahmen der "Breitband Austria 2013", die aus Geldern des Europäischen Landwirtschaftsfonds für
die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER), des Bundes und der Länder finanziert wird, flossen insgesamt
1,16 Millionen Euro an Fördermitteln für Vorarlberg. Diese Gelder wurden für Projekte in acht Fördergebieten
eingesetzt: neben Raggal-Marul auch Bregenz-Fluh, Dornbirn-Bobletten, Dornbirn-Ebnit, Feldkirch-Bangs, Interpark
Röthis, Meiningen, Rankweil-Brederis, St. Gerold, Wolfurt-Güterbahnhof - insgesamt fast 3.000 Haushalte.
Um den Breitbandausbau zusätzlich zu beschleunigen, hat die Vorarlberger Landesregierung heuer zwei eigene
Förderungsrichtlinien eingeführt. Dadurch können zum einen Klein- und Mittelbetriebe und zum anderen
Gemeinden, Gemeindeverbände oder Gesellschaften im mehrheitlichen Gemeindeeigentum eine Landesförderung
bekommen, wenn sie in ihre Breitbandinfrastruktur investieren. Unter der Annahme, dass ca. 30 Anträge pro
Jahr eingehen, wird diese Förderung für das Land Vorarlberg im Schnitt rund 300.000 Euro jährlich
ausmachen.
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