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Österreichische Möbelindustrie: Gedämpfte Stimmung im zweiten Halbjahr |
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erstellt am |
Wien (pwk) - Die Österreichische Möbelindustrie bekommt zum Jahresende die Europa- und Währungskrise doch noch zu spüren. Bis Jahresmitte lief das Geschäft zufrieden stellend: Die Gesamtproduktion ohne Zulieferindustrie stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 % auf gut 895 Mio. Euro. Allerdings zeigten die Exporte mit -1,1 % auf 442 Mio. Euro bereits eine Tendenz nach unten, während die Importe bis Juli um 5,2 % auf 858 Mio. Euro ordentlich zulegten. Mit Ablauf des 3. Quartals ist die Stimmung in der Branche nun gedämpft: Laut einer internen Umfrage der Österreichischen Möbelindustrie rutschten die Auftragsbestände aus dem In- und Ausland unter das Vorjahresniveau. Entsprechend fahren die Unternehmen die Produktion leicht zurück, wobei aber nach wie vor eine zufrieden
stellende Auslastung der Kapazität gegeben ist. Der Vorsitzende der Österreichischen Möbelindustrie,
Dr. Georg Emprechtinger, kommentiert die Lage so: "Insgesamt muss man die Situation der Österreichischen
Möbelindustrie als durchwachsen bezeichnen, vor allem weil viele Unternehmen in den nächsten Monaten
kaum eine Verbesserung der Geschäftslage erwarten. Doch ich schließe nicht aus, dass die Möbelindustrie
das Vorjahresniveau zumindest erreicht. Was dann die Zukunft bringen wird, hängt davon ab, wie es mit Europa
weitergeht. Italien beispielsweise, vor zwei Jahren nach Deutschland noch die Nummer zwei für unseren Export,
verzeichnet im 1. Halbjahr 2012 einen Exportrückgang von beachtlichen - 42 % von Möbeln im Wert von 23
Mio. Euro. Der Export nach Polen konnte dagegen erneut gesteigert werden und lag zur Jahresmitte bei 43 Mio. Euro
(+6,6 %). Somit ist in der EU nun Polen der zweitwichtigste Exportmarkt für Österreichische Möbelhersteller.
Unbefriedigend ist hingegen auch die Entwicklung der Ausfuhren nach Deutschland: Ein Minus um gut 15 % bedeutet
einen Rückgang um mehr als 40 Mio. auf knapp 240 Mio. Euro. Entscheidend wird also auch sein, wie die Europa-
und Schuldenkrise zukünftig ins Bewusstsein der Verbraucher in Österreich und Deutschland dringt. Wenn
in unseren wichtigsten Zielmärkten die Bereitschaft weiter steigt, beim Möbelkauf in Werte zu investieren,
kommt das unseren Stärken entgegen. Momentan scheint das Konsumklima in beiden Ländern recht stabil zu
sein, wozu die - hoffentlich weiterhin - gute Baukonjunktur, die hohe Beschäftigungsquote und die niedrigen
Zinsen beitragen." |
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