Veränderungen bei Energiegewinnung und Energiepreisen führen in den USA zu Re-Industrialisierung
- Europa muss Erneuerbare Energien weiter entwickeln und Gasrouten diversifizieren
Wien (bmwfj) - Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner erwartet für die kommenden
Jahre an den Energiemärkten massive Veränderungen. "Neue Technologien und die stärkere Nachfrage
in den Schwellenländern schaffen neue Herausforderungen und bringen die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen
Wirtschaft unter Druck", sagte Mitterlehner anlässlich der Vorstellung des World Energy Outlook 2012
am 14.11. in Wien. "Nordamerika wird durch den Abbau von Ölsanden und von Schiefergas bald unabhängig
von Importen sein. Gas kostet dort nur mehr ein Drittel der europäischen Preise. Diese Entwicklung führt
in den USA zu einer Re-Industrialisierung. Das könnte für die Konkurrenzfähigkeit der europäischen
Unternehmen, die Energie weiterhin zu weitaus höheren Preisen einkaufen müssen, zu einem Problem werden."
Auch die Handelsströme würden sich dadurch verändern, was wiederum geopolitische Implikationen zur
Folge haben wird.
"Um in Europa konkurrenzfähige Unternehmen erhalten und den Haushalten leistbare Energie zur Verfügung
stellen zu können, müssen wir die Erneuerbaren Energien an die Marktreife heranführen, die Anstrengungen
Richtung Energieeffizienz verstärken, die Lieferrouten für Gas diversifizieren und die Förderung
von Schiefergas diskutieren, sobald es geeignete umweltfreundliche Technologien dafür gibt", sagt Mitterlehner.
Während die OECD-Staaten ihren Energieverbrauch stabil halten, nimmt er in den Schwellenländern weiterhin
stark zu. Das habe auch gravierende Auswirkungen auf die CO2-Emissionen, so Mitterlehner abschließend.
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