Wien (statistik austria) – Die Inflationsrate für Oktober 2012 betrug nach Berechnungen von Statistik
Austria 2,8% (September 2,7%, August 2,2%). Die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (+3,0%)
war erneut Hauptpreistreiber. Hoch blieb die Preisdynamik auch bei Ausgaben für Treibstoffe (+7,9%), Nahrungsmittel
(+3,1%) und Bewirtungsdienstleistungen (+3,7%).
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat Oktober 2012 lag bei 106,9. Gegenüber
dem Vormonat (September 2012) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,2%.
Preisanstiege für Wohnen, Nahrungsmittel und Tanken verursachten fast die Hälfte der Inflation
Die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich +3,0%; Einfluss +0,58 Prozentpunkte)
erwies sich als stärkster Preistreiber im Jahresvergleich. Hauptverantwortlich dafür waren Preisanstiege
bei der Haushaltsenergie (durchschnittlich +3,3%; Heizöl +9,5%, Strom 1,8%, Gas +0,7%) sowie höhere Wohnungsmieten
(durchschnittlich +3,9%). Die Instandhaltung von Wohnungen kostete durchschnittlich um 1,9% mehr.
In der Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +3,2%; Einfluss: +0,48 Prozentpunkte) schlugen die
höheren Treibstoffpreise (durchschnittlich +7,9% gegenüber Oktober 2011) durch. Die Preise für Wartung
und Reparaturen von Pkw stiegen insgesamt um 3,9%. Neue Pkw wurden hingegen um 0,4% billiger.
Die Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich
+3,2%; Einfluss: +0,39 Prozentpunkte) wurden überwiegend von teureren Nahrungsmitteln (durchschnittlich +3,1%)
verursacht. Fleisch und Fleischwaren kosteten um 6,4% mehr, Brot und Getreideerzeugnisse um 3,5% und Gemüse
um 6,7%. Während Molkereiprodukte und Eier im Jahresvergleich nahezu preisstabil (-0,1%) waren, verbilligte
sich Obst um 3,2%. Alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 4,4% (Orangensaft +10,2%, Kaffee
+2,7%).
Für die durchschnittliche Teuerung von 2,6% in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen"
(Einfluss: +0,27 Prozentpunkte) waren vor allem höhere Preise für Versicherungsdienstleistungen (+2,4%)
sowie für Schmuck und Uhren (+8,8%) ausschlaggebend.
In der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +2,6%; Einfluss: +0,23 Prozentpunkte)
kosteten Bewirtungsdienstleistungen durchschnittlich um 3,7% mehr als vor einem Jahr, Beherbergungsdienstleistungen
hingegen um 3,5% weniger.
+0,2% gegenüber September 2012
Die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich +1,6%; Einfluss: +0,10 Prozentpunkte) war
Hauptpreistreiber im Monatsabstand. Ausschlaggebend waren Kollektionsänderungen (weniger Artikel der Herbst-,
mehr Artikel der Winterkollektion). Insgesamt wurden dadurch Bekleidungsartikel um 1,6% und Schuhe um 1,8% gegenüber
dem Vormonat teurer.
Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -0,3%; Einfluss:
-0,05 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren die im Monatsabstand billigeren Treibstoffe (insgesamt
-1,5%).
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Oktober 2012: +2,9%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im Oktober
2012 bei 117,68 (September 117,32 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 2,9% (September 2,8%, August
2,3%). Die Differenz zum VPI von 0,1 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe
methodische Informationen). Teuerungen in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" sowie bei Treibstoffen
(jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI merklich gegenüber dem VPI.
Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen sowie für Versicherungsdienstleistungen (jeweils geringere
Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.
Teuerung für Pensionistenhaushalte im Oktober 2012 bei +2,8%
Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im Oktober 2012 2,8% (September
2,7%, August 2,4%). Der Indexstand des PIPH lag bei 107,1. Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege",
bei Sozialschutzdienstleistungen sowie bei Heizöl (jeweils höhere Gewichtsanteile im PIPH) ließen
den PIPH gegenüber dem VPI steigen. Dagegen erhöhten Teuerungen bei Treibstoffen sowie in den Ausgabengruppen
"Bekleidung und Schuhe" und "Erziehung und Unterricht" (jeweils geringere Gewichtsanteile im
PIPH) den PIPH weniger als den VPI.
Inflation beim täglichen und wöchentlichen Einkauf nach wie vor über dem Durchschnitt
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der vor allem Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf
widerspiegelt, erhöhte sich im Oktober 2012 um 3,5% (September 3,1%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes,
der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und deshalb neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe
enthält, stieg im Jahresabstand um 4,0% (September 4,3%).
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