Lopatka: Rechte von Minderheiten essentiell für neues demokratisches Syrien 

 

erstellt am
13. 11. 12

Erzbischof von Aleppo besorgt über prekäre Situation der Christen – Österreich plant weitere Aufstockung der humanitären Hilfe
Wien (bmeia) - „Der Versuch einer militärischen Lösung der syrischen Krise ist ein Irrweg und kann nur scheitern“, erklärten Staatssekretär Reinhold Lopatka und der Metropolit der syrisch-orthodoxen Kirche von Aleppo, Erzbischof Mar Gregorios Yohanna Ibrahim, nach ihrem Gespräch übereinstimmend zur Situation in Syrien.

Der Erzbischof zeigte sich tief besorgt über die anhaltenden Kämpfe in Aleppo, das zunehmend einer toten Stadt gleiche. Den rund einer Million Christen in Syrien drohe ähnlich wie im Irak die Vertreibung ins Ausland. „Wir dürfen nicht zulassen, dass sich das Szenario des Irak mit der Flucht der Minderheiten einschließlich der Christen in Syrien wiederholt. Es gilt, die ethnische und religiöse Vielfalt Syriens zu erhalten und die Rechte aller gesellschaftlichen Gruppen in einer neuen Verfassung sicherzustellen“, unterstrich Lopatka.

„Sowohl das syrische Regime als auch die Opposition müssen endlich Verantwortung zeigen, das sinnlose Blutvergießen beenden und einen echten politischen Dialog für einen friedlichen Übergang zu einem demokratischen Syrien aufnehmen. Die Bildung einer ‚Nationalen Koalition der Kräfte der syrischen Revolution und Opposition‘ in Doha ist ein Schritt zur Einigung der zersplitterten Opposition. Vorrangig für eine Eindämmung der Krise ist nun ein Waffenstillstand als Voraussetzung für die Versorgung der Zivilbevölkerung mit dem Notwendigsten und die rasche Aufnahme von Verhandlungen“, so der Staatssekretär weiter. Der Erzbischof warnte, dass sich die humanitäre Situation mit dem beginnenden Winter weiter zuspitzen werde.

„Aufgrund der sich täglich verschlimmernden Not der syrischen Bevölkerung und der Zunahme der Flüchtlingszahlen plant die Bundesregierung eine weitere Aufstockung der humanitären Hilfe für Syrien“, kündigte Lopatka abschließend an.

 

 

 

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