Wien (apotheker) - Wer den Apothekenruf 1455 wählt, erhält rasch und unbürokratisch Auskunft
zu Apothekendiensten und Arzneimitteln. Mehr als 100.000 Menschen haben bereits von der Telefonberatung der Apothekerschaft
Gebrauch gemacht. Dieses Service ist bei Kunden genauso gefragt wie bei professionellen Rettungsdiensten, die dringend
ein Medikament brauchen. An den bevorstehenden Weihnachtstagen werden tausende Anrufer erwartet.
Weihnachten: Stress für die Gesundheit und die Psyche
In der dunklen Jahreszeit steigen die Anrufe beim Apothekenruf 1455 empfindlich an. Der Advent und die bevorstehenden
Weihnachtsfeiertage sind nicht für alle Menschen mit Freude und Besinnung verbunden. Viele Menschen sind im
Dezember öfter gesundheitlich beeinträchtigt oder leiden stärker an chronischen Krankheiten als
im Sommer. Auch übermäßiger Alkoholkonsum und das üppige Essen wirken sich negativ auf die
Gesundheit aus. Bei vielen drückt auch die Einsamkeit rund um die Festtage auf das Gemüt, da ist rasche
und professionelle Hilfe besonders gefragt. Auf Grund der Kumulation der Feiertage im heurigen Jahr werden die
bevorstehenden Weihnachtsfeiertage ohnedies zum Hochbetrieb für den Apothekenruf. Weihnachten fällt auf
einen Montag, und somit sind von Samstag bis Mittwoch fünf Tage lang durchgehend die meisten Einrichtungen
wegen der Festtage geschlossen. Den Apotheken im Bereitschaftsdienst kommt daher eine ganz besondere Bedeutung
zu. Der Apothekenruf 1455 stellt sich bereits auf tausende Anrufer ein, die rasch und unbürokratisch Auskunft
erhalten möchten.
Bereits über 100.000 Anrufe eingegangen
Der Apothekenruf 1455 wurde am 1. Jänner 2011 ins Leben gerufen, um ursprünglich blinden und sehbehinderten
Menschen telefonischen Zugang zu Arzneimittelinformationen zu ermöglichen. Mittlerweile befriedigt die telefonische
Auskunft zu Apothekendiensten und Arzneimittelinformationen darüber hinaus ein Bedürfnis der Österreicherinnen
und Österreicher, das alle Erwartungen übertrifft. In den wenigen Monaten entwickelte sich der Apothekenruf
1455 zu einer der wichtigsten Auskunftsnummern im Gesundheitsbereich. Allein in den vergangenen Monaten haben 100.000
Menschen den Apothekenruf 1455 gewählt, um Auskunft über die nächste dienstbereite Apotheke oder
über ein Medikament zu erhalten. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IMAS aus dem Sommer 2012
kennt bereits jeder zehnte Österreicher die Nummer des Apothekenrufs. Das Service der Apotheker wird von allen
Altersklassen sowie von Männern und Frauen gleichermaßen in Anspruch genommen.
Hochbetrieb an Wochenenden und Feiertagen
Eine Analyse der 100.000 Anrufe ergibt, dass der Apothekenruf 1455 am stärksten an den Wochenenden und
Feiertagen genutzt wird. „Rund 70 Prozent aller Anrufer wählen 1455 an einem Sonn- oder Feiertag“, so Mag.pharm.
Dr. Christian Müller-Uri, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer und Mitinitiator des
Apothekenrufs 1455. Rund 80 Prozent der Anrufer wollen wissen, welche Apotheke Bereitschaftsdienst hat und lassen
sich eine Wegbeschreibung geben. Die anderen 20 Prozent haben eine unmittelbare Frage zu einem Arzneimittel. Diese
Personen werden direkt zu einer Apothekerin, einem Apotheker verbunden. „Mit dem Apothekenruf können wir Personen
mit Informationen versorgen, die in einem Notfall dringend ein Medikament benötigen“, so Müller-Uri.
Apothekenruf 1455: Große Unterstützung für Rettungsdienste
Die Gesundheit ist das höchste Gut des Menschen – und entsprechend hoch ist auch das Informationsbedürfnis.
Damit sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rettungsdienst und in den Rettungsleitstellen des Österreichischen
Roten Kreuzes Tag für Tag konfrontiert. Sie kommen diesem Informationsbedürfnis der Bevölkerung
gerne nach, stoßen aber auch immer wieder an ihre Grenzen, etwa, wenn es um Arzneimittel und Apotheken geht.
„Seit zwei Jahren haben wir mit dem Apothekenruf 1455 einen kompetenten Partner, an den wir spezielle Anfragen
zu Medikamenten und Apotheken weitervermitteln können. Das gibt uns das gute Gefühl, unseren Patientinnen
und Patienten Zugang zu Informationen aus erster Hand zu geben“, weiß Mag. Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant
des Österreichischen Roten Kreuzes.
„Aber auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann der Apothekenruf 1455 hilfreich sein“, so Foitik
weiter. Etwa wenn die Rettungsdienste Patientinnen und Patienten aus dem Spital nach Hause bringen und unterwegs
noch eine dienstbereite Apotheke ansteuern, um fehlende Medikamente zu besorgen. Da ist es gut zu wissen, dass
neben Apps und Online-Dienstplänen auch ein einfacher Anruf Aufschluss geben kann.
Der Apothekenruf 1455 ist rund um die Uhr, 24 Stunden, 365 Tage lang erreichbar. Die gesamten Kosten für den
Apothekenruf übernimmt die Österreichische Apothekerkammer. Die Gesprächsgebühren für
den Kunden sind lediglich zum Ortstarif.
Häufig gestellte Fragen
Den Apothekerinnen und Apothekern werden am häufigsten Fragen zu Wechselwirkungen, Nebenwirkungen sowie
zur korrekten Einnahme eines Arzneimittels gestellt: Verträgt sich das neu verschriebene Medikament mit meinen
bisherigen Arzneimitteln? Was gibt es bezüglich der Ernährung zu beachten? Verträgt sich meine Pille
mit dem verschriebenen Antibiotikum? Durch den Apothekenruf erhalten die Anrufer unverzüglich eine fachkundige
Auskunft zu jeder Tages- und Nachtzeit. Natürlich kommt es auch immer wieder vor, dass Patienten bei akuten
Beschwerden in ihrem Medikamentenschrank nach geeigneten Arzneimitteln suchen, aber der Beipackzettel fehlt. Hier
ist die schnelle Hilfe einer Apothekerin, eines Apothekers gefragt. Die Apotheker können dem Patienten profunde
Auskunft geben, ob das Medikament für die vorhandenen Symptome geeignet ist und wie er es korrekt einnimmt.
Auch Personen mit einer Sehbeeinträchtigung ermöglicht der Apothekenruf einen barrierefreien Zugang zur
Medikamenteninformation.
Die Nacht- und Bereitschaftsdienste der Apotheken
Das österreichische Apothekensystem zeichnet sich durch eine flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln
und Gesundheitseinrichtungen aus. In Österreich bieten die Apotheken neben ihrer normalen Öffnungszeiten
von rund 48 Stunden pro Woche noch zusätzlich Bereitschaftsdienste an, die von der Bevölkerung intensiv
in Anspruch genommen werden. Jede Nacht, an jedem Wochenende und an jedem Feiertag haben rund 400 Apotheken in
Österreich – verteilt über alle Bundesländer – Dienst. Die wichtigste Aufgabe der Apothekerinnen
und Apotheker im Bereitschaftsdienst ist die unbürokratische und rasche Versorgung der Notfälle. „Krankheiten
halten sich eben nicht an Öffnungszeiten. In manchen Apotheken werden an einem Sonntag bis zu 300 Patienten
versorgt“, so Mag. pharm. Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer. Die Bereitschaftsdienste
der österreichischen Apotheken sind weltweit einzigartig. „In Wien haben beispielsweise jede Nacht 35 Apotheken
Bereitschaftsdienst. In vielen anderen europäischen Hauptstädten erreichen Sie – wenn überhaupt
– nur eine Einzige“, so Wellan.
Eine wichtige Funktion kommt den Apothekerinnen und Apothekern im Nachtdienst zu, die zwischen „Notfall“ und „Notfall“
unterscheiden müssen. Auf Grund des niederschwelligen Zugangs wenden sich gerade im Bereitschaftsdient viele
Kunden mit allgemein gesundheitsbedrohlichen Problemen an die ApothekerInnen. „Unsere geschulten Kolleginnen und
Kollegen kommt die Aufgabe zu, in wenigen Sekunden die Warnsignale einer Erkrankung zu erkennen und zu entscheiden,
ob der hilfesuchende Patient in einem Krankenhaus behandelt werden muss oder ob wir direkt in der Apotheke helfen
können“, informiert Wellan.
Apothekensuche leicht gemacht
Smartphone-Besitzer können auch über die kostenlose Apotheken-App – kurz Apo-App – erfahren, wo
sich die nächste Apotheke befindet und welche Apotheke gerade Nachdienst hat. Die Daten sind tagesaktuell
und können von allen Smartphones abgerufen werden. Über die Apo-App kann auch der Apothekenruf 1455 angewählt
werden.
Download für Android:
Download für Apple:
Download für Windowsphone:
Apotheken auf einen Blick
In Österreich spielen die öffentlichen Apotheken eine wichtige Rolle als Gesundheitsnahversorger.
Ob Großstadt, Kleinstadt oder Gemeinde: Die österreichischen Apotheken liefern Qualität auf höchstem
Niveau. Das bestehende Apothekensystem garantiert eine flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln und stellt
die Versorgung der Patienten in den Mittelpunkt. Insgesamt beraten 5.700 akademisch ausgebildete Apothekerinnen
und Apotheker in 1.320 Apotheken die Bevölkerung in Gesundheitsfragen. Die Beratungskompetenz ist eine der
zentralen Leistungen der Apotheker.
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