LRin Dunst: „Jeder kann einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.“
Eisenstadt (blms) - Mit den sinkenden Temperaturen wird Heizen wieder zum Thema - und damit auch
die Feinstaubproblematik und die Emissionsbelastung der Luft. Der Feinstaub hat in den letzten Jahren eine unerfreuliche
Aktualität bekommen. Fakt ist: Ein hoher Anteil der Feinstaubbelastung im Burgenland ist durch Windvertrag
aus den Nachbarländern importiert. Von den im Burgenland verursachten Emissionen stammt rund die Hälfte
vom Hausbrand. Heizkessel in den privaten Haushalten sind wesentliche Feinstaub-Verursacher. „Jeder Einzelne kann
seinen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Richtiges Heizen reduziert giftige Feinstaubemissionen, spart Heizmaterial
und Geld, spendet Wärme und Behaglichkeit, schont letztendlich die Gesundheit und leistet einen wichtigen
Beitrag zum Schutz von Klima und Umwelt“, rät Landesrätin Verena Dunst, zuständiges Regierungsmitglied
für Luftgüte, bestimmte Grundregeln beim Heizen zu beachten. Wer richtig heizt, achtet auf die Beschaffenheit
des Holzes, die optimale Holzmenge, sorgt für genügend Luftzufuhr bei der Verbrennung und reinigt regelmäßig
den Ofen. Weitere Maßnahmen zum Schutz von Umwelt und Klima sind bereits auf Schiene, so Dunst: „Wir wissen,
das mindestens ein Drittel der Heizkessel überdimensioniert sind. Mit der Umsetzung von EU-Richtlinien wird
ab 2013 eine Überprüfung des Wirkungsgrades von Heizkesseln sowie der Kesseldimensionierung im Verhältnis
zum Heizbedarf des Gebäudes vorgeschrieben.“ Außerdem werden 2013 vier weitere, mit modernster Technologie
bestückte Ozonmessgeräte angeschafft. Grund zur Freude gibt die geringe Ozonbelastung im Sommer 2012.
Detaillierte Informationen zum Thema Umwelt bietet das Land Burgenland auf http://umwelt.burgenland.at.
Leider sei das Wissen, wie man richtig heizt, bei vielen Menschen verloren gegangen, eben deshalb sei es wichtig,
immer wieder aufs Neue zu informieren, sagt Ing. Franz Bauer, Experte in der Abteilung Luftgüte des Landes.
Aber gerade dieses Wissen ist immens wichtig, um zum Schutz von Umwelt und Klima beizutragen. „Zwei bis drei
falsch beheizte Heizkessel können eine ganze Ortschaft mit Rauch einnebeln“, sagt Bauer.
Oft werden die Gefahren von Schornsteinrauch unterschätzt. Er belastet unmittelbar und über mehrere
Stunden, denn was oben aus dem Schornstein herauskommt, kommt sehr schnell wieder beim Fenster hinein - dem eigenen
und bei den Nachbarn. „Wer richtig heizt, spart Kosten, trägt zur Verbesserung der Luftqualität bei und
schützt unser Klima“, so Dunst.
Statuserhebung zur Feinstaubbelastung
2011 kam es vermehrt zu Überschreitungen der Feinstaubmesswerte im Burgenland. Für 2012 liegen noch
keine endgültigen Daten vor, aber es zeichnet wird sich ein ähnliches Bild ab. „Die zahlreichen Grenzwertüberschreitung
im Jahr 2011 bei Feinstaub waren sehr häufig wetterbedingt und wir haben darauf rasch reagiert. Es wird nun
eine sogenannte Statuserhebung des Landes Burgenland durchgeführt“, kündigt Dunst an. Die Erhebung soll
darüber Aufschluss geben, wer die Verursacher des Feinstaubes sind und welche Maßnahme dagegen gesetzt
werden können. „Die Ergebnisse werden die Grundlage für unsere nächsten Pläne, Programme und
Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz sein.“
Geringe Ozonbelastung im heurigen Sommer
Grund zur Freude gibt die geringe Ozonbelastung im Sommer 2012. Trotz der Verkehrszunahme und des heißen
Wetters blieben die Ozonwerte niedrig. Fachleute würden diese Verbesserung auf eine bessere Durchmischung
der Luftmassen und die Reduktion bestimmter Kohlenwasserstoffe zurückführen, so Dunst: „Die Alarmschwelle
wurde kein einziges Mal überschritten und es gab nur geringe Überschreitungen bei der Informationsschwelle.
Es bestand zu keiner Zeit ernsthafte gesundheitliche Ozongefahr.“
Die Informationsschwelle wurde im Ozonüberwachungsgebiet 1 – dieses Gebiet umfasst Wien, NÖ sowie das
Nord- und das Mittelburgenland - drei Mal für die Station Illmitz ausgerufen und blieb insgesamt an sechs
Tagen aufrecht.
Fakt ist auch: Das Burgenland ist gemeinsam mit Wien und Niederösterreich von den Wetter- und Emissionsbedingungen
in der Region östlich der Alpen abhängig. „Das entbindet uns aber nicht von der Pflicht beim Schutz der
Umwelt und der Luft mit gutem Beispiel voranzugehen. Jeder sollte in seinem Bereich tun, was möglich ist“,
mahnt Bauer.
Auch aus diesem Grund werden 2013 vier weitere Ozonmessgeräte angeschafft.
Kesseldimensionierung und Wirkungsgrad wird überprüft
Aufgrund einer europäischen Richtlinie, der sogenannten Gebäuderichtlinie, ist es notwendig das burgenländische
Luftreinhalte-, Heizungsanlagen- und Klimaanlagengesetz zu novellieren.
Die EU-Richtlinie sieht unter anderem vor, dass für die Inspektionsberichte für Heizungs- und Klimaanlagen
unabhängige Kontrollsysteme eingerichtet werden. Das heißt: künftig müssen auch Dimensionierung
und Wirkungsgrad von Heizkesseln im Verhältnis zum Heizbedarf des Gebäudes überprüft werden.
Dunst begrüßt diese Maßnahme: „Diese Überprüfung wird im Rahmen der ohnehin wiederkehrenden
Überprüfungen durch den Rauchfangkehrer durchgeführt. Haus- und Wohnungsbesitzer erhalten wichtige
Informationen über die Effizienz ihrer Heizkesseln und damit über Einsparungsmöglichkeiten. Ein
überdimensionierter Kessel treibt die Kosten unnötig in die Höhe.“ Dunst erhofft sich durch die
Novellierung auch eine Reduzierung der Emissionswerte.
Infos auf der Homepage Umwelt.Burgenland
Detaillierte Informationen zum Thema Umwelt bietet das Land Burgenland im Internet auf http://umwelt.burgenland.at. Unter der Rubrik „Downloads“ können Informationsbroschüren
sowie Daten und Fakten rund um die Themen Klima, Energie und Umwelt bequem von zu Hause abgerufen werden – zum
Beispiel auch der Themenbrief „Heizung“ oder Tipps für ein sparsames und umweltschonendes Autofahren.
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