Neue Energiebilanz zeigt wichtige Fortschritte und Handlungsbedarf bei Energieeffizienz -
Bei Erneuerbaren Energien wird Österreich das 2020-Ziel der EU übertreffen
Wien (bmwfj) - "Die heute veröffentlichte Energiebilanz der Statistik Austria zeigt in
mehreren Schlüsselbereichen positive Entwicklungen, verdeutlicht aber auch den weiteren Handlungsbedarf bei
der Energieeffizienz", betont Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner am 21.11. Besonders erfreulich
ist, dass der Anteil Erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch von 30,6 Prozent im Jahr 2010 auf 31 Prozent
im Jahr 2011 gestiegen ist. "Daher sind wir optimistisch, das an die EU gemeldete 2020-Ziel von 34 Prozent
übertreffen zu können. Nur drei Länder sind hier noch ambitionierter als Österreich, der EU-Durchschnitt
liegt bei einem Ziel von 20 Prozent", sagt Mitterlehner.
Positiv ist in diesem Zusammenhang die EU-Spitzenposition Österreichs bei den Erneuerbaren Energien, die im
Vorjahr fast drei Viertel der inländischen Energieproduktion abgedeckt haben. Ein wesentlicher Trend ist eine
nahezu Verdoppelung der Stromproduktion aus Photovoltaikanlagen, auch wenn diese einen vergleichsweise geringen
Anteil an der gesamten Stromproduktion haben. Beim Anteil der Windkraft zeigen sich nach geringen Zuwächsen
zwischen 2010 und 2011 im ersten Halbjahr 2012 dank des neuen Ökostromgesetzes starke Steigerungen der Stromproduktion
von rund 40 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2011.
Der energetische Endverbauch ist laut Statistik Austria von 1.133 Petajoule um 3,9 Prozent auf 1.089 Petajoule
im Vorjahr gesunken. "Damit liegen wir jetzt sogar knapp unter dem Wert von 2005 und haben damit die Entkoppelung
von Wachstum und Energieverbrauch geschafft, wie es in der Energiestrategie festgeschrieben ist", sagt Mitterlehner.
Das zeigt sich auch im Vorjahr: Während das reale Bruttoinlandsprodukt 2011 um 2,7 Prozent gestiegen ist,
nahm der Bruttoinlandsverbrauch ab. Der relative Energieverbrauch (Verbrauch je Einheit der gesamtwirtschaftlichen
Produktion) ist somit weiter gesunken, wobei dies teils witterungsbedingte Ursachen hatte.
"Trotz der auch im langfristigen Vergleich guten Entwicklung dürfen wir uns jetzt nicht zurücklehnen,
sondern müssen weitere Anstrengungen setzen. Nur so können wir die EU-Vorgaben bei der Energieeffizienz
erreichen", bekräftigt Mitterlehner. Daher wird derzeit ein Energieeffizienzgesetz auf Bundesebene erarbeitet.
Forciert wird zudem die Bundes-Förderaktion für die thermische Sanierung, deren Finanzierung mit jährlich
100 Millionen Euro bis 2016 gesichert ist. Darüber hinaus werden die Erneuerbaren Energien über das Ökostromgesetz
schrittweise an die Marktreife herangeführt und soll ihr Anteil am Stromverbrauch bis 2020 auf 85 Prozent
steigen.
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