Vizekanzler kündigt Aufstockung der humanitären Hilfe für Syrien, Uganda und
den Südsudan an
Wien (bmeia) - Österreich stockt seine humanitäre Hilfe für das vom bewaffneten Konflikt
schwer gezeichnete Syrien nochmals substantiell auf. „Angesichts der dramatischen humanitären Situation, die
durch den Wintereinbruch noch weiter verschärft wird, werden wir die bisher geleisteten 2 Millionen Euro um
weitere 800 000 Euro erhöhen“, gab Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger am 20.11. nach
dem Ministerrat bekannt.
Der zusätzliche Betrag wird – so der Vizekanzler - der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften
(IFRK) bereitgestellt, um den Binnenvertriebenen in Syrien zu helfen. Die Mittel werden vor allem für medizinische
Akuthilfe sowie die Verteilung von Lebensmitteln und anderen dringenden Gütern des täglichen Bedarfs
wie Hygienepakete verwendet.
Spindelegger sprach von einer weiteren Zuspitzung der humanitären Krise auf Grund der Intensivierung und Ausweitung
der Kampfhandlungen. Eine stetig wachsende Zahl von Personen wird aus ihren Wohngebieten vertrieben. Die von den
Vereinten Nationen genannten Zahlen zeichnen ein dramatisches Bild: 2,5 Millionen Menschen sind auf humanitäre
Hilfe angewiesen. Der Konflikt zwang 1,2 Mio. Menschen, davon 46% Kinder, zum Verlassen ihrer Heimstätten.
Über 400 000 Personen mussten in den Nachbarländern Zuflucht suchen. Der baldige Wintereinbruch wird
die Zahl der Hilfsbedürftigen weiter ansteigen lassen. Eine große Zahl der Binnenvertriebenen hält
sich in nicht winterfesten Lagern auf.
“Österreich reagiert auf die humanitären Krisen in Uganda und im Südsudan und stellt dafür
einen Beitrag von insgesamt 1,45 Mio. Euro bereit“, erklärte Spindelegger. „Damit wollen wir in humanitären
Notlagen helfen, die nicht im medialen Rampenlicht stehen, aber genauso unsere politische Aufmerksamkeit und unser
humanitäres Engagement erfordern“.
„Wir stellen - so der Vizekanzler - 800 000,- Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds dem UN-Flüchtlingshilfswerk
(UNHCR) zur Linderung der schwierigen Lage der Flüchtlinge im Westen Ugandas zur Verfügung“. Die aktuelle
Krise wurde durch bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen der Regierungsarmee und Rebellengruppen im Ostkongo
ausgelöst. Mehr als 50.000 Menschen sind bereits aus dem Ostkongo geflohen. Das UNHCR rechnet im schlimmsten
Fall mit bis zu 150.000 Flüchtlingen. Uganda, ein Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit,
beherbergt schon derzeit knapp 200.000 Flüchtlinge.
„Zur Bewältigung der humanitären Krise im Südsudan - so Spindelegger - leisten wir einen Beitrag
von 650.000,- Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds. Die Mittel erhält das Internationale Komitee vom Roten
Kreuz (IKRK) zur Erstversorgung von Flüchtlingen mit Nahrungsmitteln, Wasser, Notunterkünften und medizinischer
Hilfe“. Auf Grund des Grenzkonfliktes zwischen dem Sudan und dem Südsudan kommt es seit Mitte 2011 zu großen
Fluchtbewegungen – laut Schätzungen des IKRK 170.000 Personen – in den Südsudan.
Diese Krise trifft ein Land, in dem ein Großteil der Bevölkerung unter extremen Bedingungen lebt. 75%
der Menschen haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung, 70% keinen Zugang zu sauberem Wasser. Unterernährung
ist ein weiteres chronisches Problem. Laut World Food Programm (WFP) sind rund 1 Mio. Menschen auf Nahrungsmittelhilfe
angewiesen. Zudem zählt die Mütter- und Kindersterblichkeit zu den höchsten weltweit.
|