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Tag der Menschen mit Behinderung
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erstellt am
03. 12. 12
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Spindelegger:
Viele Barrieren finden sich in den Köpfen der Mitmenschen
Menschen mit Behinderungen müssen die Möglichkeit erhalten, ihren eigenen Lebensweg
und die Entwicklung ihres Landes mitzubestimmen
Wien (övp-pd) - „Menschen mit Behinderungen sollen selbstbestimmt an allen Aspekten des Lebens
teilnehmen“, betont Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger am 03.12., dem Internationalen Tag
der Menschen mit Behinderungen. „Soziale und wirtschaftliche Ausgrenzung muss ein Ende haben“, so Spindelegger
weiter.
Menschen mit Behinderungen machen laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 15 Prozent der Weltbevölkerung
aus. Ein Großteil dieser Menschen lebt in Entwicklungsländern, viele von ihnen sind direkt von Armut
betroffen. Der Zusammenhang zwischen Armut und Behinderung ist oft schwer zu durchbrechen. Chronische Armut, mangelhafte
Ernährung und fehlender Zugang zu ausreichender Gesundheitsversorgung erhöhen die Wahrscheinlichkeit
von Erkrankungen, die zu Behinderungen führen können. Armut und damit verbundene Folgen, wie ein fehlender
Zugang zu Bildung, sind aber auch häufig Konsequenz von Behinderungen.
"Im Rahmen der österreichischen Mitgliedschaft im UNO-Menschenrechtsrat setzt sich Österreich für
die Rechte von Menschen mit Behinderungen ein und betont immer wieder die Wichtigkeit der effektiven und vollständigen
Umsetzung der UNO-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen. Österreich war zudem unter
den ersten Staaten, welche einen nationalen Umsetzungsbericht zur Konvention an die UNO übermittelt hat",
so der Vizekanzler. Die Überprüfung des Umsetzungsberichts durch das dafür zuständige UNO-Komitee
wird im September 2013 in Genf erfolgen.
„Viele Barrieren finden sich in den Köpfen der Mitmenschen“, verwies Spindelegger auf Diskriminierungen und
Vorurteile, gegen die es anzukämpfen gilt. „Bewusstseinsbildung ist ein wichtiger Schritt nach vorne, deswegen
treten wir aktiv für die Beteiligung und Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen ein.“
Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) unterstützt einerseits spezifische Projekte und
Programme zur Förderung der Bedürfnisse und Rechte von Menschen mit Behinderungen und berücksichtigt
andererseits deren Anliegen in ihren Programmen und Projekten.
"Menschen mit Behinderungen müssen die Möglichkeit erhalten, ihren eigenen Lebensweg und die Entwicklung
ihres Landes mitzubestimmen. Bildung ist ein wichtiger Schlüssel dafür und wird im Rahmen der OEZA unterstützt
- etwa durch Förderung eines integrativen Kindergartens in Bosnien und Herzegowina, der jungen Menschen einen
besseren Start ins Leben bieten soll", so abschließend Spindelegger.
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Königsberger-Ludwig: Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung ist Arbeitsauftrag
Zahlreiche Verbesserungen für Menschen mit Behinderungen erreicht - Inklusion muss
alle Lebensbereiche umfassen
Wien (sk) - "Der Internationale Tag für Menschen mit Behinderungen soll uns alle daran
erinnern, wie wichtig die Anliegen und Bedürfnisse der Menschen mit Behinderungen sind", betont SPÖ-Sprecherin
für Menschen mit Behinderung, Ulrike Königsberger-Ludwig und weiter: "wobei ich in der täglichen
Arbeit oft noch das grundlegende Verständnis vieler Menschen für dieses wichtige Thema vermisse."
Den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung sieht Königsberger-Ludwig vor allem als Arbeitsauftrag
an die Politik, verweist aber in diesem Zusammenhang auch auf die Leistungen der Bundesregierung, die für
Menschen mit Behinderung umgesetzt werden konnten.
"Ziel der österreichischen Bundesregierung ist die Inklusion für alle Lebensbereiche. Das wird nicht
von heute auf morgen passieren, wir sind aber auf einem guten Weg", betont Ulrike Königsberger-Ludwig.
"Der Nationale Aktionsplan für Menschen mit Behinderungen wird uns dabei ein gutes Stück weiterbringen,
da alle Ministerien ihre Ziele formulieren mussten und so klar ist, dass die Anliegen nicht nur das Sozialministerium
betreffen".
"Bildung und Arbeit sind die Grundsteine für ein selbstbestimmtes Leben und der beste Schutz gegen Armut.
Deswegen sind die Verbesserungen im Bildungsbereich, wie z.B. die Integration in der 9. Schulstufe und die Überlegungen
der "Inklusiven Regionen" zu begrüßen", so die Behindertensprecherin. Beschäftigungsprogramme,
eine neue Einstufungsverordnung und die Änderungen beim erweiterten Kündigungsschutz sollen dazu beitragen,
die Erwerbsquote von Menschen mit Behinderungen zu erhöhen. "Die Leistungsbereitschaft von Menschen mit
Behinderungen ist sehr hoch. Es geht daher darum, dass Unternehmen den Menschen eine Chance geben und sich nicht
freikaufen", appelliert Königsberger-Ludwig einmal mehr, die Einstellungspflicht auch ernst zu nehmen.
Dass die Rechte von Menschen mit Behinderungen ernst genommen werden, zeigt eine Reihe von Gesetzesinitiativen,
die umgesetzt wurden oder in nächster Zukunft implementiert werden. So wurde erst in den letzten Tagen im
Justizausschuss das Versicherungsrechtsänderungsgesetz beschlossen, welches die Diskriminierung im Versicherungsbereich
beendet, es wird ein Pilotprojekt im Bereich der Sachwalterschaft gestartet und Änderungen beim Paragraf 29b
zu Regelungen bezüglich Parkausweise sollen dazu führen, Missbrauch zu verhindern und die Ausstellung
für Berechtigte zu vereinfachen. Bei der Evaluierung des Bundesbehindertengleichstellungsgesetzes wird ganz
sicher auf die Expertise Rücksicht genommen werden, damit weitere Verbesserungen umgesetzt werden können.
"Gemeinsam mit Behindertenorganisationen und SelbstverteterInnen muss es gelingen die Bewusstseinsbildung
voranzutreiben und Schritt für Schritt die UN Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen
umzusetzen", verweist die Abgeordnete Königsberger-Ludwig auf die Wichtigkeit der Einbindung von Betroffenen
und freut sich auch darüber, dass es immer wieder Fünf-Parteienanträge im Bereich der Behindertenpolitik
gibt.
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Hofer: Behinderte und pflegebedürftige Menschen gehören zu den großen
Verlierern
Bundesregierung hält sich an jenen schadlos, die sich am wenigsten wehren können
Wien (fpd) - Als "besonders übel" bezeichnet der freiheitliche Behindertensprecher
NAbg. Norbert Hofer, dass auch beim kürzlich verabschiedeten Budget ausgerechnet wieder bei Menschen mit Behinderung
der Rotstift angesetzt worden sei. Man halte sich an jenen schadlos, die sich am wenigsten wehren könnten,
wie er anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen betont.
Wie die Bundesregierung mit jenen Menschen umgehe, zeige sich, indem die Freibeträge für behinderte Menschen
noch immer nicht angepasst worden seien, obwohl seit dem Jahr 1988 (!) nicht erhöht worden seien und damit
bereits ein Inflationsverlust von 60 Prozent vorliege, so Hofer Zudem müsse eine Mehrwertsteuerrückerstattung
für behinderte Menschen geltend gemacht werden können, wenn sie berufsbedingt auf ein KFZ angewiesen
sind und die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel aufgrund der Behinderung nicht möglich ist.
Hofer macht darauf aufmerksam, dass behinderte und pflegebedürftige Menschen mittlerweile zu den großen
Verlierern innerhalb der Gesellschaftsstruktur Österreichs gehören. So mache etwa der Verlust durch eine
fehlende Inflationsanpassung beim Pflegegeld für die Betroffenen bereits 25 Prozent aus und auch der Zugang
zu den ersten Pflegegeldstufen sei massiv erschwert worden. Auch die NOVA-Rückerstattung für jene Gruppe
von behinderten Menschen, die trotz Behinderung einem Beruf nachgehen und auf ihr Fahrzeug angewiesen sind, erschwere
den ohnehin schon belasteten Menschen das Leben noch mehr.
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Dolinschek: Menschen mit Behinderung brauchen bestmögliche Unterstützung!
Wien (bzö) - BZÖ-Behindertensprecher Abg. Sigisbert Dolinschek verlangt am Tag der Menschen
mit Behinderung von der Bundesregierung so schnell wie möglich ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept im Behindertenbereich
vorzulegen. "Für die behinderten Menschen muss es unter anderem Erleichterungen bei den Behördenwegen
geben, es muss eine zentrale Anlaufstelle für Zuschüsse installiert werden, die rasche Herstellung der
baulichen Barrierefreiheit sowie die Einführung von entsprechenden Kriterien bei der Vergabe von Wohnbauförderungsmittel
müssen in Angriff genommen werden", so der BZÖ-Behindertensprecher.
Weiters sei es nicht akzeptabel, dass es bei Menschen mit Behinderung zu lange Verfahren gebe. "Es müssen
daher die Wartezeiten erheblich verkürzt werden, damit die Menschen mit Behinderungen rasch die notwendigen
Leistungen in Anspruch nehmen können. Auch die persönliche Assistenz umfasst alle Bereiche des täglichen
Lebens, in denen Menschen aufgrund ihrer Behinderung Unterstützung benötigen. Daher setzt sich das BZÖ
für eine bundeseinheitliche Regelung der Persönlichen Assistenz ein, die rasch umgesetzt werden soll",
so Dolinschek.
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Markowitz: Lebensbereich von Menschen mit Behinderung muss leistbar-adaptierbar sein
Wien (team stronach) - "Der Lebensbereich von Menschen mit Behinderung muss leistbar-adaptierbar
sein", verlangt der Behindertensprecher des Team Stronach, Abg. Stefan Markowitz anlässlich des Tages
der Menschen mit Behinderung. "Für einen behindertengerechten Umbau von Wohnungen und Adaptierungen der
Einrichtung muss einfach die Gesellschaft helfen und die nötigen Mittel zur Verfügung stellen",
so Markowitz, der einen entsprechenden Antrag ankündigt.
Wer einmal ein Gipsbein hatte, weiß, wie hinderlich Türstaffel sind, wie eng plötzlich ein Badezimmer
wird", erinnert der Team Stronach Behindertensprecher. "Menschen mit Behinderung treffen diese Probleme
ungleich härter. Bad, Küche und Toilette sind in Standardwohnungen mit einem Rollstuhl praktisch nicht
benutzbar, ein entsprechendes Adaptieren ist - wenn überhaupt technisch möglich - meist nicht leistbar",
erklärt Markowitz. Für ihn steht fest: "Es darf keine Zwei-Klassen-Gesellschaft geben. Menschen
mit Behinderung haben das Recht auf entsprechende Unterstützung durch Staat und Gesellschaft!"
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Kundtner: Menschen mit Behinderung brauchen flächendeckende Fördersysteme
Wien (ak) - "Menschen mit Behinderungen haben im täglichen Leben wie auch auf dem Arbeitsmarkt
mit Barrieren und Vorurteilen zu kämpfen. Sie sind eine von Armut und Armutsgefährdung überdurchschnittlich
stark betroffene Gruppe. Es ist die Aufgabe der Gesellschaft dagegen verstärkt Maßnahmen zu ergreifen.
Da die Weichen für das Leben bereits früh gestellt werden, ist sicherzustellen, dass sie die notwendige
Unterstützung für eine gute Bildung im allgemeinen Bildungssystem erhalten" sagt die stellvertretende
AK Wien Direktorin Alice Kundtner anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen. Die
bestehenden Fördersysteme müssen weiterentwickelt und flächendeckend angeboten werden. Ziel muss
es sein, dass ein Rechtsanspruch auf Förderleistungen wie Frühförderung, schulische Förderung
und Ausbildungsförderung verankert wird.
Dass ein besonderes Augenmerk auf Menschen mit Behinderungen und auf ihre Bildungschancen zu legen ist, zeigen
die Arbeitsmarktdaten. Denn - ungeachtet der Änderungen des Behinderteneinstellungsgesetzes - hat sich die
Situation von Menschen mit Behinderung keineswegs verbessert, im Gegenteil: deren Arbeitslosigkeit ist deutlich
gestiegen. Laut aktuellen Daten des Arbeitsmarktservice waren im Oktober 2012 rund 40.000 Menschen mit Behinderungen
arbeitslos gemeldet. Dies stellt einen absoluten Anstieg von Oktober 2010 auf Oktober 2012 um 5.900 Menschen mit
Behinderungen dar.
"Auch bei Menschen mit Behinderung gilt: Bessere Bildung, bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt", sagt
Kundtner. Arbeit sichert ein selbstbestimmtes Leben, daher brauchen Menschen mit Behinderungen einen diskriminierungsfreien
Zugang zu sozialversicherungsrechtlich abgesicherter und existenzsichernder Erwerbsarbeit. Für Menschen, die
im ersten Arbeitsmarkt nicht dauerhaft erwerbstätig sein können, bedarf es stabiler und dauerhafter Beschäftigungsmöglichkeiten
in einem zweiten oder erweiterten Arbeitsmarkt. Von zentraler Bedeutung ist jedenfalls, dass die Verwirklichung
der Gleichstellung von den Unternehmen ernst genommen wird und sie Menschen mit Behinderungen die Chance einer
Beschäftigung geben.
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