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Das Antlitz des Fremden |
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Die Münzen der Hunnen und Westtürken in Zentralasien und Indien – von 1. Dezember
2012 - 29. September 2013 im Kunsthistorischen Museum Wien Während von den europäischen Hunnen keine eigene Münzprägung überliefert ist, entfalteten ihre iranischen Verwandten eine überaus reiche Prägetätigkeit, die ein einzigartiges Zeugnis für die Geschichte Zentralasiens und Nordwest-Indiens in der Spätantike darstellt. Sie bietet ungeahnte Einblicke in das Selbstverständnis der hunnischen Herren und zeigt, welch vielfältige politische, wirtschaftliche und kulturelle Einflüsse auf sie wirkten. In den zeitgenössischen Quellen werden die Hunnen als hässliche, zweibeinige Bestien beschrieben, ihre Münzen führen uns jedoch Herrscherbildnisse vor Augen, die in ihrer fremdartigen Eleganz und künstlerischen Qualität ein ganz anderes Bild vermitteln. Der große Gegner der Hunnen in Zentralasien waren die persischen Sasaniden, die wie die Römer im Westen in ständiger Auseinandersetzung mit den verschiedenen Hunnenstämmen lebten. In Indien waren es die Gupta-Kaiser, die den hunnischen Vormarsch zu stoppen trachteten. Auch dafür stellen die Münzen ein einzigartiges historisches Zeugnis dar. In der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts tritt schließlich eine neue Nomadenmacht auf den Plan: Es
sind dies die Westtürken, die um 560 n. Chr. gemeinsam mit den Sasaniden die hunnische Vormacht in Zentralasien
beenden. Hundert Jahre später erlag das mächtige Reich der Sasaniden dem Ansturm der muslimischen Araber,
die sich nach der Eroberung Irans anschickten, weiter nach Ostiran und Zentralasien vorzudringen. Bereits 665 wird
Kabul erstmals von den Arabern geplündert, doch gelang es dem türkischen Kabul-Schah, rasch wieder die
Oberhand zu gewinnen. Eine bedeutende Aufgabe kommt im Rahmen der Ausstellung auch der Geo- Kommunikation zu: In Kooperation mit der Universität Wien, Institut für Geographie und Regionalforschung wird den BesucherInnen eine spannende multimediale Schau bereitgestellt. Ziel ist es, anhand von unterschiedlichen kartographischen Darstellungsformen ein besseres Verständnis für die damaligen räumlichen und zeitlichen Zusammenhänge zu geben. Um dies zu erreichen, stehen den BesucherInnen eine großflächige, begehbare topographische Übersichtskarte, erläuternde Kurzfilme, Detailkarten und ein digitaler Ausstellungskatalog sowie weiterführende Inhalte und Links zur Ausstellung über ein mobiles Online-Portal zur Verfügung: http://www.khm.at/dasantlitzdesfremden Die Ausstellung wird in Kooperation mit dem Bernischen Historischen Museum durchgeführt. Weitere Leihgaben werden von der Collection Jean-Pierre Righetti (Schweiz), dem Geldmuseum der Oesterreichischen Nationalbank sowie dem Naturhistorischen Museum Wien zur Verfügung gestellt. |
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Informationen: http://www.khm.at |
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