Niessl: Abfall der Förderkulisse zu den Nachbarländern würde unseren Aufstieg
abrupt bremsen.
Brüssel (blms) - Im Rahmen seines Europapolitischen Arbeitsbesuches in Brüssel traf Landeshauptmann
Hans Niessl am zweiten Tag gemeinsam mit Klubobmann Christian Illedits mit EU-Kommissar Günther Oettinger
zusammen. Wie bereits in den anderen Arbeitsgesprächen in Brüssel machte der Landeshauptmann deutlich,
dass die Position in den Übergangsregionen enorm wichtig wäre. "Ein Abfall der Förderkulisse
zu den Nachbarländern würde unseren Aufstieg abrupt bremsen. Dieses Zukunftsszenario wäre alles
andere als erfreulich." EU-Kommissar Oettinger begrüßte die Bestrebungen des Burgenlandes für
Übergangsregionen und wird sich dementsprechend dafür einsetzen. Auch der mehrjährige Finanzrahmen,
so Oettinger weiter, muss bald - spätestens bei den Verhandlungen im Februar 2013 fixiert werden, da dies
auch für die ökonomische Stabilität der Europäischen Union und der internationalen/weltwirtschaftlichen
Reputation notwendig ist.
Als zuständiges Mitglied der Europäischen Kommission für Energie wurde EU-Kommissar Oettinger bei
diesem Gespräch auch das burgenländische Konzept der Erneuerbaren Energie vorgestellt. „Das Burgenland
übernimmt eine Vorreiterrolle im Bereich der Nutzung von Erneuerbarer Energie. Für dieses Modell wollen
wir auch in Brüssel Werbung machen. Immerhin wird das Burgenland im August 2013 die erste Region in Europa
sein, die ihren gesamten Strombedarf eigenständig aus Erneuerbarer Energie erzeugen wird“, betonte der Landeshauptmann.
Der EU-Kommissar zeigte sich vom Weg des Burgenlandes hinsichtlich Erneuerbare Energie beeindruckt und sagte zu,
im September 2013 zum Großen Event für die Stromautarkie zu kommen. Oettinger hatte sich bereits im
Vorfeld eingehend über die Situation der Energieautarkie des Burgenlandes informiert.
"Ich komme sehr gerne zu Besuch ins Burgenland und werde diesen wichtigen Termin sicherlich wahrnehmen. Sie
sind Experten im Bereich der Erneuerbaren Energie", lobte Kommissar Oettinger das Burgenland. Er gab aber
zu bedenken, dass der grenzüberschreitende Ausbau der Netze - über Länder und Staaten hinweg - dringend
erforderlich wäre, um eine umfassende Umstellung auf Erneuerbare Energie zu schaffen. "Die Entwicklung
der Stromkosten muss sensibel gesehen werden. Ich unterstütze ihre Maßnahmen, denn je eher man hier
auch auf europäischer Ebene umdenkt, desto schneller können wir den umfassenden Klimaschutz erwirken."
Fehlende 380 KV-Leitungen, unterschiedliche Speicherkraftwerke, Zukunftsvisionen im Bereich Wasserstoffantrieb
waren ebenfalls Themen der Gespräche. "Wir haben unseren Beitrag geleistet, dass es im Osten von Österreich
keine Probleme mit den Leitungen gibt. Wir denken auch weiterhin visionär und wollen durch unseren Schritt
in den Bereich wissensbasierende Wirtschaft auch unseren Beitrag zur Steigerung der Innovation und Forschung leisten",
vermittelte Landeshauptmann Niessl die Situation des Burgenlandes und dessen Vorhaben. Besonders beeindruckt zeigte
sich Kommissar Oettinger vor allem über die harmonische Verbindung zwischen neuen Energiequellen und der Sicherung
von Naturschätzen, wie beispielsweise dem Schutzgebiet von Großtrappen im Windpark.
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