Österreichische Landesagrarreferentenkonferenz in Hall in Tirol:
Hall in Tirol (lk) - Der Verhandlungsstand über die gemeinsame EU-Agrarpolitik der Zukunft,
die Gespräche über die Förderauszahlung 2012 sowie die Zukunft der agrarischen Bildung standen im
thematischen Mittelpunkt der heurigen Landesagrarreferentenkonferenz. Tirols Landwirtschaftsreferent LHStv Anton
Steixner als Gastgeber hatte zur Sitzung ins Parkhotel in Hall in Tirol eingeladen.
„Mit dem bundesweiten Programm ‚Unternehmen Landwirtschaft 2020’ wollen wir die Landwirtschaft für die Herausforderungen
der Zukunft fit machen. Ein wesentlicher Bereich betrifft dabei die berufsvorbereitende und auch die berufsbegleitende
Ausbildung“, skizzierte LHStv Anton Steixner aus dem beschlossenen neuen Konzept den Weg der Landwirtschaft in
die Zukunft.
Neue Lernarchitektur
So soll der Anteil höherer Abschlüsse in einer landwirtschaftlichen Mittelschule oder an der Universität
gesteigert werden und eine neue Lernarchitektur die Durchlässigkeit und Anrechenbarkeit zwischen einzelnen
Bildungswegen erleichtern. In der Ausbildung sollen thematische Schwerpunkte, zum Beispiel die „Stärkung der
Unternehmenskompetenz“ oder „Dienstleistungen im ländlichen Raum“ verstärkt werden.
„Die Verbesserung der Ausbildung der bäuerlichen Hofübernehmer ist aus Sicht der Österreichischen
Landwirtschaftskammer eine der wichtigsten Aufgaben. Dieses Ziel erfordert eine klare Prioritätensetzung in
der budgetären Gestaltung beim Bund und den Ländern“, betonte Gerhard Wlodkowski, Präsident der
Österreichischen Landwirtschaftskammer.
Vom Ackerbau in den extensiv bewirtschafteten Grünlandbereich
„Leider ist die Einigung über das EU-Budget für die nächsten Jahre am vergangenen Wochenende
nicht gelungen. Daher werden die Grundzahlen erst im kommenden Jahr 2013 stehen. Eines ist aber jetzt schon klar:
Mit der Umstellung auf eine einheitliche Prämie je bewirtschaftetem Hektar bringt uns die neue Förderperiode
eine grundlegende Änderung im System der Direktzahlungen“, betonte Tirols Landwirtschaftsreferent.
„Regional betrachtet werden Verschiebungen aus dem Ackerbau in den eher extensiv bewirtschafteten Grünlandbereich
erfolgen. Für die Almen muss noch eine optimale Variante ermittelt werden, da diese Nutzungsform weder mit
den Ackeranbauflächen noch mit normalen Gründen vergleichbar ist“, erklärte LHStv Steixner.
Sanktionen für die Bauern vom Tisch
Einen Durchbruch in der Almenfrage konnte LHStv Anton Steixner auch noch gleich verkünden. Als Vorsitzender
der Agrarreferenten der Länder konnte er gemeinsam mit den Landwirtschaftskammerpräsidenten, der Bauernbundspitze
und Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich für die noch offenen Fälle Sicherheit schaffen. Bei rechtzeitigen
Flächenkorrekturen wird es keine Sanktionen für Bauern geben. Um eine Problematik dieser Größenordnung
in Zukunft zu vermeiden, wird ab dem kommenden Jahr 2013 die Almfutterfläche zentral durch die AMA festgestellt
werden.
Erfolgreiche Reform der landwirtschaftlichen Einheitswerte geglückt
Jakob Auer, Präsident des Österreichischen Bauernbundes, präsentierte im Rahmen der Landespressekonferenz
noch die neu ausverhandelte Regelung der steuerlichen Pauschalierung für landwirtschaftliche Betriebe: „Die
längst überfällige Reform der bäuerlichen Steuergrundlage ist geglückt. Die Pauschalierung
erspart immensen Bürokratie-Aufwand.“
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