Sternstunde der Regionen – LH Dörfler unterzeichnete mit Präsidenten Zaia und Tondo
Gründungsvertrag der "Euregio Senza Confini - ohne Grenzen"
Venedig, Klagenfurt (lpd) - Die "Euregio Senza Confini - ohne Grenzen" ist nun endgültig
Wirklichkeit. Am 27.11. wurde der Gründungsvertrag zu diesem Europäischen Verbund für territoriale
Zusammenarbeit (EVTZ) von den Präsidenten des Veneto und Friaul-Julisch Venetiens, Luca Zaia und Renzo Tondo,
sowie von Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler feierlich im Palazzo Balbi in Venedig unter Aufsicht
des Rechtsvertreters Pierpaolo Zagnoni unterzeichnet. Anwesend waren das Regierungsteam der Region Veneto, Istriens
Präsident Ivan Jakovcic, Dimitrij Rupel als Generalkonsul der Republik Slowenien in Triest, Christian Berlakovits
als Österreichs Botschafter in Rom sowie die für internationale Zusammenarbeit zuständigen Landesräte
Elio De Anna aus Friaul-Julisch Venetien und Oriano Otocan aus Istrien. Teilnehmer aus Kärnten waren Landesamtsdirektor
Dieter Platzer und Beraterin Petra Oberrauner.
"Wir können von einer Sternstunde dreier Regionen sprechen. Wir wollen die Zukunft gemeinsam entwickeln
ein kleines vitales Europa an der oberen Adria sein", so Dörfler. Er verwies auf den gemeinsamen historischen
Erfolg in Brüssel um die Baltisch-Adriatische Achse, welche enorme Chancen für die Adriahäfen und
den "Dry Port" Fürnitz bieten werde. Die Zusammenarbeit wolle man u.a. bei alternativen und erneuerbaren
Energien, Tourismus, Infrastruktur, Kultur, Forschung und Entwicklung, Verkehr und Logistik sowie bei der Bildung
als wichtigste Kernaufgabe forcieren. Die Jugend solle im Alpen-Adria-Raum studieren und ihre Zukunftschancen nutzen
können. Dörfler forderte ein Comeback der Industrie und sagte, dass man auch das Know-how im Hochwasserschutz
austauschen wolle. Alle Länder der Euregio würden sich als Brücken zu den jeweiligen Nachbarländern
verstehen. Man wolle gemeinsam und partnerschaftlich stärker werden und für gleiche Wettbewerbschancen
kämpfen. "Wir sind jetzt eine strake Einheit und haben die Vision des Arbeitens", meinte der Landeshauptmann,
der sich besonders über die Anwesenheit von Jakovcic und Rupel freute, welche die Beitrittswilligkeit Istriens
und Sloweniens ausdrücke. Die "Euregio Senza Confini - ohne Grenzen" werde ein Raum mit Sprachen-
und Kulturenvielfalt sowie mit neun Millionen Einwohnern sein.
Wie Dörfler drückten auch Zaia und Tondo die Hoffnung aus, dass auch Istrien und Slowenien bald der Euregio
beitreten werden. "Ein neuer Teil Europas ist geboren. Wir wollen unsere Beziehungen weiterentwickeln",
sagte Zaia und zeigte sich erleichtert, dass endlich diese gesetzliche Institution des EVTZ geschaffen wurde, für
die es erst im Juli grünes Licht aus Rom gab. Er dankte allen Mitwirkenden und bezeichnete Dörfler als
Vorkämpfer für die Euregio. Tondo sprach von einem guten Startsignal für die Zukunft, Ziele und
Wege müssten immer wieder neu definiert werden. Er appellierte an die öffentlichen Verwaltungen, im Sinne
der europäischen Kooperation aktiv mitzumachen.
Jakovcic bekräftigte den Willen Istriens, ebenfalls Mitglied zu werden, sobald Kroatien der EU beitrete. Rupel
betonte, dass es sehr nützlich sei, Slowenien miteinzubinden, EVTZ würden immer wichtiger. Berlakovits
ist sich sicher, dass die Zusammenarbeit Nutzen für alle Regionen bringen werde und auch wichtig für
künftige Beitrittsregionen sei.
Die "Euregio Senza Confini - ohne Grenzen" ist der fünfte EVTZ in Italien, aber in dieser Art der
Statuten einzigartig. Erste trilaterale Regierungsgespräche zu den strategisch wichtigen Inhalten sollen Anfang
nächsten Jahres in Kärnten stattfinden.
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