Linz (lk) - Das Linzer Marktforschungsinstitut "market" hat im Auftrag des Landes Oberösterreich
die heimische Bevölkerung zu Einstellung und Zufriedenheit mit der Gesundheitsversorgung befragt. 83 Prozent
der Oberösterreicher/innen sind mit der Gesundheitsvorsorge in ihrem Bundesland zufrieden. Nur 3% sind unzufrieden
und 12% weniger zufrieden. Neun von zehn heimische Bürger/innen beurteilen die Fachärzte/innen mit den
Noten eins oder zwei. Die Zufriedenheit mit dem letzten Spitalsaufenthalt bleibt weiter auf hohem Niveau. Mit spezialisierten
Krankenhäusern können sich mehr als zwei Drittel der Befragten anfreunden. Mehr als die Hälfte
der Befragten kann sich eine Begrenzung der Ambulanzöffnungszeiten vorstellen, wenn keine akuten Fälle
vorliegen.
Oberösterreicher/innen mit eigener Vitalität zufrieden
Zwei Fünftel der Oberösterreicher/innen sind mit der eigenen Vitalität sehr zufrieden, weitere 47
Prozent zufrieden. In Summe halten neun von zehn Oberösterreicher/innen die persönliche Vitalität
und Gesundheit für in Ordnung. Männer sind etwas häufiger zufriedener als Frauen, was die eigene
Vitalität betrifft.
Gesunde Oberösterreicher/innen sind mit der Versorgungsleistung in ihrem
Bundesland besonders zufrieden - nur 3% "nicht zufrieden"
Grundsätzlich ist eine hohe Zufriedenheit mit der Gesundheitsversorgung im Bundesland zu verzeichnen. Insgesamt
83 Prozent sind zufrieden, 36 Prozent davon sehr zufrieden. Nur 3% sind mit der oö. Gesundheitsversorgung
nicht zufrieden. Unterschiede gibt es zwischen den Altersgruppen (ältere Mitbürger/innen sind besonders
häufig sehr zufrieden) und vor allem der eigene
Gesundheitszustand korreliert stark mit der Bewertung. Oberösterreicher/innen, die mit der eigenen Gesundheit
und Vitalität zufrieden sind, beurteilen auch die Gesundheitsversorgung im Land deutlich positiver. Menschen,
die mit dem eigenen Gesundheitszustand nicht zufrieden sind, sehen die Versorgung in Oberösterreich kritischer.
Veränderungen bei der medizinischen Versorgung in Oberösterreich im Verlauf der letzten zwei bis drei
Jahre sehen überdurchschnittlich häufig die Linzer und Mühlviertler - sie beobachten zu 19 Prozent
eine Verbesserung der Versorgungsleistung. Insgesamt (alle Oberösterreicher/innen) liegt dieser Anteil bei
zwölf Prozent. Die Mehrheit von 57 Prozent erblickt keine Veränderungen. Interessant ist, dass in erster
Linie ganz junge Menschen bis 29 Jahre und die älteren Oberösterreicher/innen ab 60 Jahre eine Verbesserung
der Versorgung feststellen.
Zufriedenheit mit den Fachärzten/innen auf sehr hohem Niveau
Neun von zehn Oberösterreicher/innen geben ihren Fachärzten/innen die Noten eins oder zwei. 68 Prozent
hatten in den letzten zwölf Monaten einen Facharzttermin. Diese Gruppe bewertet die Fachärzte/innen deutlich
häufiger mit der Bestnote, das heißt die abrufbare Erinnerung ist größtenteils eine positive.
In der Detailbewertung zeigt sich, dass insbesondere Freundlichkeit bei den oberösterreichischen Fachärzten/innen
großgeschrieben wird, 94 Prozent können dem zustimmen. Auch die Kompetenz des/der Facharztes/ärztin,
das individuelle Eingehen auf den/die Patienten/in, (telefonische) Erreichbarkeit und die Ausstattung der Ordinationen
werden von den Oberösterreicher/innen sehr gut beurteilt.
Die Terminkoordination und die Wartezeiten beim/bei der Facharzt/ärztin sind für die Oberösterreicher/innen
durchaus zufriedenstellend. Jede/r Zweite gibt an, sehr oder eher rasch einen Termin beim/bei der Facharzt/ärztin
zu erhalten, nur sieben Prozent meinen, sehr lange auf Termine gewartet zu haben. Konkret haben 56 Prozent der
Befragten, die in den letzten zwölf Monaten einen Facharzttermin wahrgenommen haben, diesen innerhalb von
zwei Wochen bekommen, 24 Prozent sogar umgehend, ohne bzw. mit sehr geringer Wartezeit. Gewählt wurde dabei
überwiegend der Kassenarzt (69 Prozent), 20 Prozent suchten einen Wahlarzt auf und zehn Prozent beides. Besonders
häufig wird in Linz, im Mühl- und im Traunviertel der Kassenarzt aufgesucht. Trotz guter Verfügbarkeit
der Fachärzte/innen gibt es bei den Öffnungszeiten noch Verbesserungspotential - insbesondere trifft
dies auf den Freitagnachmittag und die Nachmittagsstunden bis 18 Uhr im Allgemeinen zu. 55 bzw. 46 Prozent würden
sich zu diesen Zeiten verbesserte/verlängerte Öffnungszeiten wünschen.
68 Prozent der Oberösterreicher/innen ziehen eine/n niedergelassene/n Facharzt/ärztin einem/einer Kollegen/in
im Spital vor. 17 Prozent würden sich lieber im Krankenhaus behandeln lassen. Besonders deutlich ist in dieser
Frage die Korrelation mit dem Geschlecht: Während 78 Prozent der Männer den/die Facharzt/Fachärztin
in der Ordination wählen, können dem nur 58 Prozent der Frauen zustimmen. Auch die Bildung schlägt
sich auf die Zuordnung nieder. Je höher die Bildung, umso häufiger wird der/die Facharzt/ärztin
in der Ordination vorgezogen. Die Dichte der Fachärzte/innen ist für 73 Prozent der Oberösterreicher/innen
zufriedenstellend. Diejenigen, die einen Mangel bemerken, wünschen sich in erster Linie mehr Fachärzte/innen
der Augenheilkunde.
Zufriedenheit mit dem Spitalsaufenthalt: Nur 3% waren unzufrieden
45 Prozent der Befragten waren mit dem letzten Spitalsaufenthalt sehr zufrieden und 34 Prozent zufrieden, nur 3%
waren unzufrieden. Besonders hoch war die Zufriedenheit im Mühl- und Traunviertel, kritischer wurde Linz beurteilt.
Beanstandet werden vor allem die Wartezeiten, positiv hervorgehoben werden medizinische Versorgung, baulicher
Zustand, Ausstattung und Modernität des Spitals sowie die Kompetenz des Personals und die angenehme Atmosphäre
im Krankenhaus. Nur drei Prozent der Befragten äußerten sich mit "nicht zufrieden", sechs
Prozent mit "weniger zufrieden". Die restlichen zwölf Prozent machten keine Angabe.
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