Wien (rk) - Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou bezeichnet die Teilinbetriebnahme des Wiener
Hauptbahnhofs als wichtige Etappe der Arbeiten für den neuen Wiener Hauptbahnhof. "Mit der Verlegung
der Ostbahn in den neuen Hauptbahnhof kann die weitere Entwicklung auf den freiwerdenden Arealen starten. Und die
NutzerInnen der Ostbahn bekommen einen ersten Eindruck auf den neuen Hauptbahnhof, der für tausende Reisende
Wiens Visitenkarte sein wird", so Vassilakou.
Wesentliche Vorarbeiten sind mit heutigem Tag abgeschlossen oder gehen ins Finale. Mit 9.12. wird die neue D-Wagen-Station
beim "Hauptbahnhof Ost" und die erste Durchgangsstraße Richtung Hauptbahnhof ("Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße")
in Betrieb genommen. Ebenso fahren die Autobuslinien 13A bzw. 69A den Hauptbahnhof direkt an. Die ehemalige U1-Station
"Südtiroler Platz" heißt seit 9.12. "Südtiroler Platz-Hauptbahnhof".
Auch der Straßenumbau entlang des Wiedner Gürtels ist mit 9.12. nahezu abgeschlossen. Knapp zwei Jahre
lang - konkret seit Mai 2011 - wurden der komplette Straßenquerschnitt geändert und zusätzliche
Abbiegemöglichkeiten ins neue Stadtviertel realisiert, beidseits des Wiedner Gürtels wurden u.a. auch
Radwege errichtet. Die Begrünung des Wiedner Gürtels entlang des 4. bzw. 10. Bezirkes und die Schaffung
eines großzügigen Mittelstreifens zählen ebenso dazu. Bis April 2013 werden noch die verbliebenen
Restarbeiten abseits der Hauptfahrbahnen durchgeführt.
Im Süden entstehen seit Jänner 2012 die ersten geförderten 1.160 von mehr als 5.000 Wohnungen des
zukünftigen Stadtteils Sonnwendviertel. Die ersten Dachgleichen konnten bereits gefeiert werden. Bereits 2013
werden hier die ersten BewohnerInnen einziehen.
Fortschritte gibt es auch beim Bildungscampus, der im Herbst 2014 seinen Betrieb aufnimmt. Insgesamt 25 Dienststellen
sind von Seiten der Stadt Wien in das Großvorhaben eingebunden. Für das zielgerichtete und koordinierte
Vorgehen sorgt die eigens für dieses Projekt ins Leben gerufene Projektleitung Hauptbahnhof, eine Organisationseinheit
der Stadtbaudirektion. Als Gesamtvolumen sind um die 500 Millionen Euro von Seiten der Stadt für das Großvorhaben
an diversen Infrastrukturleistungen vorgesehen.
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Neuinbetriebnahmen zum Fahrplanwechsel erfolgreich
Erfolgreicher Start in die Zukunft - Schnellere Fahrtzeiten durch die Inbetriebnahme der
Hochleistungsstrecken - Mehr Komfort durch die Teilinbetriebnahme des Wiener Hauptbahnhofs
Wien (öbb) - Seit dem 09.12. wird der Personenfernverkehr ab/bis Wien Westbahnhof auf der neuen
Hochleistungsstrecke abgewickelt, auch Güterzüge rollen bereits durch. In zwei Jahren werden die ersten
Fernverkehrszüge auch durch den Lainzer Tunnel fahren (bis dahin ausschließlich Güterverkehr) und
beim Hauptbahnhof halten. Dieser ging gestern mit vier Gleisen und Bahnsteigen sowie einem Durchfahrtsgleis teilweise
in Betrieb. Ebenfalls in Betrieb genommen wurde die 40 km lange Hochleistungsstrecke im Unterinntal. Die Inbetriebnahmen
verliefen großteils sehr zufriedenstellend.
Teilinbetriebnahme Wien Hauptbahnhof verlief reibungslos
Hunderte Pendler kamen heute Morgen statt wie bisher am provisorischen Südbahnhof (Ostbahn) am neuen Hauptbahnhof
an. Seit gestern halten erstmals Nahverkehrszüge der Ostbahn und der Marchegger Ostbahn am neuen Hauptbahnhof.
Die S-Bahnen S80 und die S60 werden sogar bis Wr. Neustadt bzw. Hütteldorf/Rekawinkel durchgebunden und den
Fahrgästen damit das Umsteigen auf die U1 am Hauptbahnhof, die U6 in Meidling und die U4 in Hütteldorf
(S60) ermöglicht.
Fahrtzeitgewinn auf der Weststrecke: Schneller und sicherer als mit dem Auto
Sowohl Fern- und Nahverkehr als auch Güterverkehr profitieren von den gestern erfolgreich in Betrieb gegangenen
Hochleistungsstrecken.
Zwischen Wien und St. Pölten werden 55 Nahverkehrszüge zusätzlich auf der Bestand- und Hochleistungsstrecke
ab bzw. bis Wien Westbahnhof geführt, zehn davon zur Hauptverkehrszeit als bis zu 200 km/h schnelle REX-Nahverkehrszüge
(Wien - Amstetten). Pendler aus dem Mostviertel profitieren durch die schnellen REX-Züge insbesondere von
der Fahrtzeitverkürzung. Den neuen Bahnhof Tullnerfeld werden zur Hauptverkehrszeit die neuen REX-Züge
sowie stündlich Fernverkehrszüge anfahren.
Im Tiroler Unterinntal gingen zwischen Kundl/Radfeld und Baumkirchen rd. 40 km Hochleistungsstrecke in Betrieb.
Zusammen mit der Strecke Wien-St.Pölten ergibt das 100 km neue Hochleistungsstrecke - ein Meilenstein der
jüngeren Eisenbahngeschichte.
Die schnellsten Züge legen die 300 km lange Strecke zwischen Salzburg und dem Wiener Westbahnhof mit bis zu
230 km/h Spitzengeschwindigkeit in nur 2 Stunden und 22 Minuten zurück, bis Innsbruck dauert es nur noch 4
Stunden 15 Minuten. Die schnellste Fahrtzeit von Wien nach St. Pölten beträgt 25 Minuten und verkürzt
sich damit um 15 Minuten, jene nach Salzburg um 23 Minuten. Die künftige Durchschnittsgeschwindigkeit der
schnellsten Züge von Wien nach Salzburg liegt bei 132 km/h (derzeit noch 114 km/h), von Wien nach Linz sogar
bei 151 km/h (derzeit 120) und damit deutlich über der gesetzlich erlaubten Höchstgeschwindigkeit auf
der West-Autobahn.
Züge werden sukzessive auf die Neubaustrecken verlagert
Durch die Hochleistungsstrecken wird es aber auch leiser: So werden im Abschnitt Wien-St. Pölten bereits zu
Fahrplanwechsel nachts nur noch etwas mehr als die Hälfte der Gützerzüge auf der Bestandstrecke
fahren, Mitte 2013 werden nachts bereits rd. 90 Prozent auf die Neubaustrecke verlagert sein. Auch im Unterinntal
sorgt die neue Strecke für eine massive Entlastung durch den Güterverkehr vor allem in den Nachtstunden
- so werden bereits mit Fahrplanwechsel 2 von 3 Güterzügen nachts auf der Hochleistungsstrecke fahren,
Mitte 2013 bereits 4 von 5.
High-Speed auf den Hochleistungsstrecken - Voraussetzung ist ETCS
Die Hochleistungsstrecken wurden seitens ÖBB-Infrastruktur mit dem derzeit modernsten Zugsicherungssystem
ETCS Level 2 (European Train Control System) ausgestattet. Ein großer Vorteil dieses Sicherungssystems ist,
dass der Lokführer die Fahrerlaubnis nicht mehr von Lichtsignalen ablesen muss, sondern die aktuell höchstzulässige
Geschwindigkeit direkt in den Führerstand übertragen bekommt. Dieses System wird europaweit auf den wichtigen
Hauptachsen zum Einsatz gebracht. Es garantiert Einheitlichkeit für grenzüberschreitende Verkehre und
gewährleistet ein Höchstmaß an Sicherheit.
"Seit gestern haben wir auf den neuen Hochleistungsstrecken mit dem ETCS Level 2 das modernste europäische
Zugsicherungssystem erfolgreich im Einsatz. Wir sind die erste Bahn in Europa, die diese Implementierung pünktlich
und im vorgesehenen Budget umgesetzt hat. Auf das Ergebnis können wir sehr stolz sein", so Peter Kleinschuster,
Betriebsleiter ÖBB-Infrastruktur AG.
Die Hochleistungsstrecken können ausschließlich mit Fahrzeugen mit ETCS Level 2 Ausrüstung befahren
werden. Derzeit fehlt bei einigen ICEs (Fahrplanrelationen: Wien Wbhf - Frankfurt, Wien Wbhf - Dortmund und Innsbruck
- Hamburg) noch die entsprechende Ausrüstung, diese werden daher weiterhin über die Bestandstrecke geführt
und können daher die im neuen Fahrplan bereits vorgesehene Fahrtzeitverkürzung auf der Weststrecke noch
nicht zur Gänze realisieren. Spätestens zu Weihnachten werden aber sämtliche ICEs über die
erforderliche Ausrüstung verfügen.
ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister sorgt der ÖBB-Konzern österreichweit für die umweltfreundliche
Beförderung von Personen und Gütern. Die ÖBB gehören zu den pünktlichsten Bahnen Europas
und bieten ihren Kunden die höchste Pünktlichkeit in der EU. Mit konzernweit rd. 40.800 MitarbeiterInnen
bei Bahn und Bus (davon 37.050 in Österreich, 3.750 im Ausland, zusätzlich 1.850 Lehrlinge) und Gesamterträgen
von rd. 6,25 Mrd. EUR ist der ÖBB-Konzern ein wirtschaftlicher Impulsgeber des Landes. Strategische Leitgesellschaft
des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.
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