Landesrat Helmut Bieler präsentierte Verkehrssicherheitsplan 2013 für Burgenlands
Straßen
Eisenstadt (blms) - Die Burgenländische Landesstraßenverwaltung wird im Rahmen des Verkehrssicherheitsplanes
mit einem 7 Punkte Programm im Jahr 2013 gezielt Schwerpunkte setzen, um die Sicherheit auf Burgenlands Straßen
weiter zu erhöhen. „Dieses umfasst die Erfassung und Behebung von Unfallhäufungsstellen, Verkehrssicherheitsbauten
und –umbauten, ein Mehr an Sicherheit bei Eisenbahnkreuzungen, die Aus- und Nachrüstung von Schutzwegen, Verkehrssicherheitsmaßnahmen
durch Straßenausrüstung, Wildwechselmaßnahmen sowie betriebliche Sicherheitsmaßnahmen der
Landesstraßenverwaltung“, betonte Straßenbaureferent Landesrat Helmut Bieler im Rahmen einer gemeinsamen
Pressekonferenz mit Baudirektor WHR Dipl. Ing. Johann Godowitsch, Abteilungsvorstand der Abteilung 8 beim Amt der
Burgenländischen Landesregierung.
Das burgenländische Straßennetz wird von der Straßenverwaltung im Hinblick auf „Unfallhäufigkeitsstellen“
überwacht. Das Burgenland ist derzeit das einzige Bundesland, in dem auch sämtliche registrierte Sachschadenunfälle,
also Unfälle ohne Personenschaden, bei der Auffindung von Unfallhäufungsstellen Berücksichtigung
finden. Jährlich werden so rund 60 Unfallhäufungsstellen untersucht, begutachtet und entsprechende Sanierungsvorschläge
erstellt. So wurden insgesamt innerhalb des Burgenlandes 1000 Unfallhäufungsstellen bearbeitet und saniert,
wobei die Beseitigung von Gefahrenquellen, soweit möglich, bereits im Vorhinein erfolgt.
Hinsichtlich der Verkehrssicherheitsbauten und –umbauten steht bei allen gesetzten baulichen Maßnahmen von
der Planung bis zur Umsetzung immer der Verkehrssicherheitsaspekt im Vordergrund. Insgesamt werden in diese Verkehrssicherheitsumbauten
und in die Beseitigung von Unfallhäufigkeitsstellen 2013 rund 5 Millionen Euro investiert. Nicht inkludiert
sind in dieser Summe die Neubauten, wie beispielsweise die Umfahrung Schützen, die, so Bieler wörtlich,
natürlich auch die Verkehrssicherheit wesentlich erhöht.
Mit 1. September 2012 ist die neue Eisenbahnkreuzungsverordnung in Kraft getreten, die wesentliche Veränderungen
mit sich bringt. Innerhalb der nächsten 3 Jahre ist die Nachrüstung sämtlicher Kreuzungen mittels
Andreaskreuzen erforderlich. Für 20 Eisenbahnkreuzungen, die im Landesstraßennetz liegen, ergibt sich
für das Land bei einer anteilsmäßigen Investitionssumme von 50 % ein finanzieller Aufwand von etwa
3 Millionen Euro. Zusätzlich werden seit dem Jahr 2010 unfallauffällige Eisenbahnkreuzungen in Zusammenarbeit
mit den ÖBB mit sogenannten „Lanelights“ (LED-Fahrbahnlichter) ausgerüstet. Neue Schrankenanlagen sind
für 2013 an der S 31 bei Eisenstadt sowie der L 313 bei Oslip geplant.
In den letzten Jahren wurde eine Reihe von Schutzwegen im Hinblick auf die Verkehrssicherheit überprüft.
Derzeit gibt es auf den Landesstraßen B und L insgesamt 370 Schutzwege. Etwa 120 Schutzwege wurden bereits
auf eine moderne, normgerechte Schutzwegbeleuchtung umgerüstet. Die durchschnittlichen Kosten pro Schutzwegbeleuchtung
betragen ca. 5.000 Euro. Im Jahr 2013 werden weitere 40 Schutzwege mit einer normgerechten Beleuchtung ausgeführt.
Die Verkehrssicherheitsmaßnahmen durch Straßenausrüstung betreffen 2013 mit einem Aufwand von
700.000 Euro die Verkehrszeichen und mit 1,500.000 Euro speziell die Bodenmarkierungen sowie den Austausch von
Leitschienen von Alu auf Stahl. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die spezielle Absicherung entlang jener Landesstraßen
gelegt, die als attraktive Motorad-Strecken beliebt sind. Hier wird durch Sonderkonstruktionen, wie beispielsweise
einen „Unterfahrschutz“, dafür Sorge getragen, dass bei Motoradunfällen die Verletzungsschwere möglichst
vermindert wird.
Alle Wildunfälle mit Sachschäden werden in einer nahezu lückenlosen Unfallstatistik der Landesstraßen
B und L zusammengefasst. Diese Datenbank bietet den nötigen Gesamtüberblick für die rasche Umsetzung
sicherheitsfördernder Gegenmaßnahmen auf Risikostrecken. Im Burgenland werden neben den Gefahrenzeichen
bereits seit 20 Jahren Wildwarnreflektoren zur Vermeidung von Wildunfällen eingesetzt. Als Pilotprojekt der
burgenländischen Landesstraßenverwaltung wurden in den letzten Jahren Wildwarnreflektoren in blauer
Ausführung getestet, die zu einer erheblichen Reduktion der Unfälle mit Wildbeteiligung geführt
haben. In den kommenden Jahren ist daher der Austausch der derzeit rund 5000 bestehenden Wildwarnreflektoren nach
Unfallhäufigkeit auf blaue Wildwarnreflektoren geplant. Die Kosten für den Austausch betragen ca. 25.000
Euro. Die laufenden betrieblichen Maßnahmen, so Baudirektor WHR Dipl. Ing. Johann Godowitsch, umfassen die
Pflege des Straßenumfeldes, den Winterdienst, das Mähen der Bankette, die Lichtraumwartungen sowie die
Brückeninspektionen.
Dazu Straßenbaureferent Landesrat Helmut Bieler: „Die Verbesserung der Verkehrssicherheit auf unseren Straßen
ist eine der wichtigsten sozialen Verpflichtungen unserer Gesellschaft geworden. Auch weil die Zahl der zugelassenen
Fahrzeuge seit Beginn der offiziellen Registrierung ständig steigt. Beim Motorisierungsgrad sind die Burgenländer
im Österreichvergleich Spitzenreiter. Wir haben uns deshalb ein klares Ziel gesetzt und wollen den Verkehrsteilnehmer
die höchstmögliche Sicherheit auf Burgenlands Straßen bieten. Burgenlands Straßen sollen
die sichersten Österreichs werden! Was wir dafür tun können, werden wir im Rahmen des Verkehrssicherheitsplanes
2013 umsetzen.“
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