Handke mit großem Kunstpreis des Landes ausgezeichnet 

 

erstellt am
07. 12. 12

Schriftsteller Handke erhielt an seinem 70. Geburtstag die Auszeichnung des Landes für sein literarisches Gesamtwerk / 15 weitere Kunstpreise offiziell verliehen
Salzburg (lk) - Die traditionelle, jährliche Verleihung der Kunst- und Kulturpreise des Landes fand am 06.12. in der Alten Residenz in Salzburg statt. Genau an diesem Tag feierte auch der Schriftsteller Peter Handke, der den Großen Kunstpreis des Landes für Literatur erhielt, seinen 70. Geburtstag. Darüber hinaus wurden weitere 15 Kunst- und Kulturpreise des Landes Salzburg an diesem Abend an Künstlerinnen und Künstler der verschiedensten Sparten verliehen.

"Die Jury des großen Kunstpreises für Literatur des Landes Salzburg für 2012 hat eine ausgezeichnete Wahl getroffen und damit einen außergewöhnlichen und international geschätzten und bewunderten Autor für sein Gesamtwerk ausgezeichnet", betonte Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller in Vertretung von Kulturreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. David Brenner. Peter Handkes "Salzburger Jahre" zwischen 1979 und 1987 gehören mit zu den produktivsten und wichtigsten Schaffensphasen des Schriftstellers. "Er hält auch bis heute Kontakt zu Salzburg, so zum Beispiel bei der Uraufführung von 'Immer noch Sturm' bei den Salzburger Festspielen im Vorjahr und indem er immer wieder auch über Salzburger Verlage publiziert oder mit der Schenkung von Manuskripten und biografischem Material als Grundstein für das Salzburger Literaturarchiv", so Burgstaller.

Die von der Salzburger Landesregierung bestellte Jury, Dr. Katja Gasser vom ORF Wien, Univ.-Prof. Dr. Klaus Amann von der Universität Klagenfurt und Dr. Gerhard Ruiss von der IG Autorinnen Autoren, Wien, hat sich einstimmig für Peter Handke als Preisträger entschieden. In der Jurybegründung heißt es:

"Kein anderer deutschsprachiger Autor nach 1945 hat ein derart vielgestaltiges, eigensinniges, sprachlich und formal virtuoses Werk aufzuweisen. Peter Handke hat mit beinahe jedem seiner Bücher die Formen und Möglichkeiten des literarischen Schreibens und damit auch sich selber als Schriftsteller neu erfunden. Sein literarischer Rang ist selbst bei seinen Kritikern unbestritten. Zu seinen bürgerlichen Tugenden zählt, dass er die Freiheit der Rede pflegt, politisch unbequem ist und zuweilen Klartext spricht."

15 weitere Preise vergeben
Bei der Verleihung der Kunst- und Kulturpreise des Landes wurden neben dem Großen Kunstpreis des Landes für Literatur an Peter Handke noch 15 weitere Preise offiziell verliehen. Barbara Musil erhielt das Jahresstipendium für Bildende Kunst, Storch Ehlers & Partner Architekten den Architekturpreis, Julia Körner das Förderstipendium des Architekturpreises, Gunda Gruber den Preis für Skulptur, Sylvia Caba das Slavi-Soucek-Stipendium, Johannes Gierlinger das Jahresstipendium für Film, der Verein "ohnetitel" den Preis für Kulturarbeit, Alexandra Kriechhammer eine Auszeichnung für Kulturvermittlung in Schulen, Irmgard Fuchs das Jahresstipendium für Literatur, Elke Erb den Georg-Trakl-Preis, Christian Lorenz Müller den Georg-Trakl-Förderungspreis, Maja Haderlap den Rauriser Literaturpreis, Elke Laznia den Rauriser Förderungspreis, die Künstlergruppe "gold extra" den Preis für Medienkunst und Jakob Gruchmann das Jahresstipendium für Musik.

Salzburg vergibt österreichweit besonders viele Kulturpreise
"Wir wollen in Salzburg die Fenster und Türen aufmachen und ein Zuhause schaffen für künstlerische, kritische Auseinandersetzungen, für eine Atmosphäre und eine Offenheit, die nicht nur das Stromlinienförmige, Brave und Angepasste zulässt, sondern auch Platz hat für das Kontroversielle, das auf den ersten Blick vielleicht Schwierige und Neue, Ungewohnte, Ungehörte und Ungesehene", so Landeshauptfrau Burgstaller weiter. Das gelte auch und vor allem für junge Künstlerinnen und Künstler.

"Auch deshalb vergibt das Land Salzburg - im österreichweiten Vergleich - besonders viele Preise. Es ist dies ein Statement für Künstlerinnen und Künstler und originär Schaffende und Schöpfende. Sie brauchen - auch und besonders in wirtschaftlich und gesellschaftlich schwierigeren Zeiten - eine besondere Unterstützung und entsprechende Wertschätzung", so Burgstaller.

 

 

 

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