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Forscher finden wichtiges Molekül, das an der Entstehung von bösartigen Hirntumoren beteiligt ist |
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erstellt am |
Hochkarätige Hirntumorforschung an der Medizinischen Universität Graz Maligne Gliome sind die häufigsten und aggressivsten bösartigen Hirntumoren bei Erwachsenen. Betroffene haben eine mittlere Überlebenszeit von weniger als einem Jahr. Im Schnitt verlängern auch Operation, Bestrahlung und Chemotherapie das Leben nur um wenige Monate. Man geht heute davon aus, dass für die Entstehung und die Rezidivneigung des Tumors spezifische Gliomstammzellen verantwortlich sind, die besonders resistent gegenüber unterschiedlichen Therapieansätzen sind: Je höher die stammzellige Komponente des Tumors, desto aggressiver ist sein Wachstum und desto höher die Rezidivneigung. Johannes Haybäck, Institut für Pathologie der Medizinischen Universität Graz, und seine Forscherkollegen
gingen nun der Frage nach, was Gliomstammzellen auf molekularer Ebene charakterisiert. Insbesondere interessierten
sie sich dabei für MicroRNAs. Diese kurzen RNAMoleküle werden nicht in Proteine umgesetzt, sondern regulieren
die Aktivität von Genen. Wird dadurch die Entstehung und Progression von Tumoren beeinflusst, bezeichnet man
die beteiligte miR auch als OncomiR. Mindestens ebenso interessant ist die miR-138 als mögliches Angriffsziel für neue Therapieansätze. "Die miR-138 ist sicher nicht die alleinige Ursache der Tumorentstehung, aber aus unserer Sicht eine wichtige Triebfeder des aggressiven Wachstums", so der Neuropathologe. Unterstützt wird diese Annahme auch durch Tiermodelle: Dort konnte nachgewiesen werden, dass im Fall einer miR-138-Blockade durch eine künstliche Anti-miR das Tumorwachstum in der Zellkultur und die Tumorentstehung in vivo verhindert werden. Bevor eine derartige Therapie auch bei Gliompatienten mit starker Stammzellkomponente klinisch getestet werden kann, gilt es aber noch eine Reihe von Hindernissen, wie die Blut-Hirn- Schranke zu überwinden. Anti-miR-basierte Behandlungsansätze mit kleinen Molekülen, die ganz spezifisch auf bestimmte MicroRNAs wirken und daher kaum Nebenwirkungen haben, gehören aber zweifellos zu den spannendsten Therapiekonzepten der näheren Zukunft. |
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Informationen: http://www.medunigraz.at |
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