Familien schätzen Linz als Lebensstadt
Linz (stadt) - Dass Linz bei Jung-Familien immer beliebter wird, zeigen neue Zahlen der Statistik
Austria. Mit knapp elf Neugeborenen auf 1.000 EinwohnerInnen liegt die Landeshauptstadt im Österreich-Vergleich
an der Spitze. „Das ist der beste Wert der vergangenen zehn Jahre und ein Zeichen dafür, dass das Umfeld für
Familien in Linz stimmen muss“, erklärt Sozialreferent Vizebürgermeister Klaus Luger. Die Gründe
für den „Baby-Boom“ sieht er vor allem im Angebot an Kinderbetreuungsplätzen. Darüber hinaus sind
es aber auch finanzielle Entlastungen, die Linz für viele Familien attraktiv machen. „Vom Geburtsgeschenk
über den Aktivpass bis zu leistbaren Wohnkosten reichen die Ansätze, die vor allem die Haushaltsbudgets
von finanziell benachteiligten Familien schonen“, so Luger. Trotz angespannter Stadtfinanzen soll das Angebot für
Eltern und ihre Kinder in den kommenden Jahren nicht beschnitten werden.
Statistische 10,66 Kinder erblickten je 1.000 LinzerInnen im abgelaufenen Jahr das Licht der Welt. Damit belegt
die Landeshauptstadt österreichweit Platz 1. Im Vergleich dazu waren es in Österreich 9,27 Neugeborene,
im Bundesland 9,54, in Graz 9,43 oder im Bezirk Urfahr-Umgebung 9,24 Babys. Auch im Jahresvergleich der absoluten
Geburtszahlen weist Linz die höchste Steigerungsrate auf: Im Vergleich zu 2010 wurden um 7 Prozent mehr Kinder
geboren (absolut +132 auf insgesamt 2.028). Graz hatte zwar mit 2.485 Geburten 2011 die Nase vor Linz, musste aber
in Relation zu 2010 einen Rückgang von 6,8 Prozent verbuchen (absolut -180).
Hand in Hand mit dem positiven Trend bei den Geburten geht die Entwicklung bei der Fruchtbarkeitsrate. Mit statistischen
52,1 Babys pro 1.000 Linzer Frauen im Alter zwischen 15 und 44 Jahren belegt die Landeshauptstadt den ersten Rang
im Städte-Vergleich. Lediglich der Bezirk Linz-Land schlägt Linz mit einer Rate von 51,2 Kindern nur
knapp.
„Die Gründe für die positive Entwicklung in der Landeshauptstadt sind vielfältig“, erklärt
Sozial- und Familienreferent Luger. Vor allem der Arbeitsmarkt sei in Linz für Frauen attraktiv. Von den insgesamt
205.000 Arbeitsplätzen entfallen etwa 100.000 auf Frauen. Seit 1985 hat sich die Zahl der Frauen-Arbeitsplätze
in Linz um insgesamt 28.000 erhöht. „Nur eine gut funktionierende Kinderbetreuung macht diese Entwicklung
möglich und schafft eine echte Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das umfassendes Angebot an Krabbelstuben,
Kindergärten und Horten ermöglicht es vielen Frauen berufstätig zu sein“, erläutert Luger.
Kundenfreundliche Öffnungszeiten für Berufstätige, flächendeckende Betreuung auch während
der Ferienmonate, tägliches Mittagessen sowie geschulte Pädagoginnen würden den Arbeits- und Familienalltag
wesentlich erleichtern.
Darüber hinaus bestätigt auch die jüngste Linzer Bürgerbefragung die Familienfreundlichkeit
der Stadt. Knapp 70 Prozent der Befragten sind etwa mit den Spielplätzen und dem Lebensraum für Kinder
sehr bis großteils zufrieden.
Linzer Leistungen für Familien
„All die statistischen Daten bestätigen den Kurs als soziale Lebensstadt“, erklärt Luger und verweist
auf die Leistungen für Familien, die Linz für ihre Bürger bereitstellt.
Kinderbetreuung
„Das Angebot an Betreuungseinrichtungen wie Krabbelstuben, Kindergärten und Horten wird seitens der Stadt
laufend evaluiert und ausgebaut“, zeigt Familienreferent Luger auf. Knapp 73 Prozent der Kinder, die einen Kindergarten
besuchen, profitieren von einer Wochenöffnungszeit von mindestens 50 Stunden, die die Vereinbarkeit von Familie
und Beruf erleichtern. Vergleichbare österreichische Landeshauptstädte können diese Leistung nicht
in diesem Ausmaß anbieten. In Graz liegt der Wert immerhin bei 70 Prozent, Salzburg und Innsbruck sind mit
38 Prozent und 24 Prozent weit abgeschlagen. Betrachtet man die Jahresöffnungszeiten (mindestens 50 Wochen
pro Jahr) so ergibt sich ein noch deutlicheres Bild. 69 Prozent der Kindergartenkinder besuchen einen Kindergarten
mit einer Jahresöffnungszeit von mindestens 50 Wochen. Graz erreicht 8,3 Prozent, Salzburg 15,1 Prozent und
Innsbruck 24,5 Prozent.
Die analysierten Daten der Krabbelstuben und Horten zeigen ein ähnliches Bild. „Mit der Flexibilität
der Betreuungsangebote wollen wir noch stärker auf die Bedürfnisse der Eltern eingehen. Ein stundenweise
Betreuung für unter dreijährige Kinder läuft seit September und auch die durchgehende Öffnung
der Einrichtungen in den Ferien ermöglicht den Eltern, ihre ganz persönlichen Familienmodelle zu leben“,
sagt Luger.
Geburtspräsent
Eltern mit Hauptwohnsitz in Linz erhalten nach der Geburt ihres Kindes als Geschenk entweder einen Gutschein für
einen Autokindersitz oder Linzer City-Ring-Gutscheine im Wert von 100 Euro (das monatliche Familieneinkommen darf
4.230 Euro brutto nicht übersteigen).
Eltern-Kind-Zentren
Insgesamt elf Eltern-Kind-Zentren stehen als Beratungseinrichtungen, Treffpunkte, Kommunikations- und Veranstaltungszentren
zur Verfügung. Beim offenen Zentrumsbetrieb können sich andere Kinder und Eltern kennenlernen, Erfahrungen
austauschen und Informationen einholen. In den städtischen Zentren Ebelsberg und Pichling werden Leistungen
auch von Psychologen, Juristen, Kindergärtnerinnen, Ärzten, Diplomsozialarbeitern, diplomierten Kinderkrankenschwestern
und Pädagogen angeboten.
Eltern- und Mutterberatungsstellen
In den insgesamt 14 von Kinderfachärzten und Ärzten für Allgemeinmedizin geleiteten Stellen erhalten
alle Eltern kostenlose medizinische Untersuchung und Beratung über Entwicklung, Pflege und Ernährung
ihres Säuglings und Kleinkindes.
Familienhilfe
In Zusammenarbeit mit der Caritas übernehmen Familienhelferinnen gegen einen einkommensabhängigen Kostenbeitrag
für einen begrenzten Zeitraum die Haushaltsführung sowie die Pflege und Betreuung der Kinder und anderer
Familienmitglieder, wenn die Mutter wegen plötzlicher Erkrankung oder aus sonstigen Gründen nicht dazu
in der Lage ist. Unter besonderen Umständen wie etwa eine schwere Krankheit eines Elternteils kann die Unterstützung
auch als Langzeithilfe gewährt werden.
Aktivpass
Der Aktivpass ist vor allem für einkommensschwache LinzerInnen gedacht, wird aber auch häufig von KarenzgeldbezieherInnen
in Anspruch genommen, die mit ihren monatlichen Netto-Bezügen unter 1.110 Euro liegen. Vergünstigungen
bei den LINZ LINIEN (10 Euro für eine Monatskarte) oder 25 Prozent Ermäßigung bei Baby-Schwimmkursen
sind nur zwei der vielen finanziellen Vorteile, die das Budget von Familien entlasten.
Haushaltskosten
„Darüber hinaus kann die Stadt Linz durch die Steuerung von Gebühren für Müll, Gas Strom etc.
die Einkommen der Haushalte weniger belasten als andernorts“, erklärt Vizebürgermeister Luger. Das Energie-Institut
der Johannes Kepler Universität hat die Energie- und Infrastrukturkosten aller Landeshauptstädte unter
die Lupe genommen. Das Ergebnis: Die Jahresausgaben eines Durchschnittshaushalts für Strom, Erdgas oder Fernwärme,
Wasser, Abwasser und Abfall fallen in Linz am niedrigsten aus und liegen um 411 Euro unter den Kosten des Spitzenreiters
St. Pölten.
„Weiters sind leistbare Wohnkosten familienfördernd, die durch gemeinnützige Wohnbauträger und
Wohnungsgenossenschaften bestmöglich gewährleistet werden können“, ergänzt Sozialreferent Luger
das Spektrum der finanziellen Entlastungen für Familien.
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