Innsbruck (lk) - Nach dem schweren Trainingsunfall eines Nachwuchsskiläufers im Vorjahr in Seefeld
ist die Verunsicherung in der Tiroler Wintersportszene groß. Es stellen sich Fragen der Haftung und der Sicherheit
für den heimischen Skinachwuchs. Sportlandesrat Thomas Pupp hat daher am 05.12. zu einem Runden Tisch zu
diesem Thema ins Landhaus eingeladen. Vertreter der Seilbahnwirtschaft, der Skiverbände und -vereine, der
Versicherungs- wirtschaft, sowie Rechtsexperten und Fachleute des Landes haben daran teilgenommen.
„Es stehen viele Ängste und Befürchtungen im Raum, daher ist es wichtig, alle Beteiligten an einem Tisch
zusammenbringen“, erläutert LR Pupp die Intention des heutigen Gesprächs. „Im Mittelpunkt stand dabei
die Sicherheit der jungen Skirennläuferinnen und -skirennläufer“, betont Pupp. Er ortet bei allen Beteiligten
den Willen eines gemeinsamen Vorgehens. „Seilbahnwirtschaft und Skiverband haben signalisiert, dass sie künftig
noch enger zusammenarbeiten wollen, um den Trainingsbetrieb des heimischen Nachwuchses zu organisieren“, berichtet
Pupp. Seine persönliche Wunschvorstellung ist es, dass der Skiverband bzw. einzelne Vereine, Vereinbarungen
mit Seilbahnunternehmen abschließen. „Darin soll, in Abstimmung mit den jeweiligen Versicherern, geregelt
sein, welche Pisten für Trainings- oder Rennzwecke zur Verfügung gestellt werden, weiters die Trainingszeiten,
damit Probleme mit dem Publikumsskilauf vermieden werden können, und welche Sicherheitsvorkehrungen zu treffen
sind.“ Auf diese Weise sollen Pisten, die für Trainingszwecke weniger geeignet sind, aus dem Angebot eliminiert
werden.
Was die Haftungsfrage für Funktionäre anbelangt, so gibt es einen umfassenden, mehrgliedrigen Versicherungsschutz.
LR Pupp: „Es ist wichtig, dass der Druck von den ehrenamtlichen Trainern, Helfern und Funktionären genommen
wird, ohne sie sind weder Trainings noch Sportveranstaltungen durchführbar.“ Der ÖSV verfügt über
eine eigene Haftpflichtversicherung, deren Deckungssumme aufgestockt wurde. Eventuelle Lücken im Versicherungsschutz
deckt die die Haftpflichtversicherung für Ehrenamtliche des Landes Tirol ab. Diese Versicherung existiert
schon seit 1995 und kommt dann zum Tragen, wenn die Versicherung des Skiverbandes bzw. die private Haftpflichtversicherung
eines betroffenen Funktionärs den Schaden nicht abdeckt. „Wir haben heute angekündigt, die Schadenssumme
dieser Haftpflichtversicherung des Landes aufzustocken. Derzeit liegt die Grenze bei 1 Million EUR, wir möchten
in Richtung 3 bis 5 Millionen gehen“, so Pupp abschließend.
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