100 Jahre Österreichisches Islamgesetz – Internationales Symposium am Österreichischen
Kulturforum in Rom
Rom (bmeia) - Die wechselseitigen Beziehungen und Zusammenhänge zwischen Staat, Religion, dem
interreligiösen Dialog und der Integration von vor allem muslimischen MigrantInnen war am 03.12. Gegenstand
eines ganztägigen Symposiums am Österreichischen Kulturforum Rom, das gemeinsam mit der Österreichischen
Botschaft beim Heiligen Stuhl veranstaltet wurde.
Der Leiter des Österreichischen Kulturforums Rom, Christoph Meran sowie der Österreichische Botschafter
beim Heiligen Stuhl, Alfons Kloss, konnten dabei unter anderem Pater Miguel Ayuso Guixot, den Sekretär des
Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Botschafter Martin Eichtinger, den Leiter der
Kulturpolitischen Sektion im Wiener Außenministerium, Professor Giuseppe Dalla Torre, Rektor der römischen
LUMSA-Universität, Mag.a Amani Abuzahra von der Islamischen Gemeinschaft Österreichs, Professor Stefan
Schima von der Universität Wien sowie Federico Di Leo von der römischen Gemeinschaft „Sant’Egidio“ als
Teilnehmer begrüßen.
Den Anlass für das Symposium bot die hundertjährige Wiederkehr der Verlautbarung des Gesetzes, mit dem
1912 in der Habsburgermonarchie der Islam als Religionsgemeinschaft anerkannt worden war, womit Österreich
eine absolute Vorreiterrolle einnahm. „Dieser rechtliche Rahmen ist unter den EU-Mitgliedstaaten einzigartig und
könnte ein Modell zur Sicherstellung von religiösem Pluralismus in Europa werden.“ betonte Botschafter
Martin Eichtinger in seiner Rede.
Zahleiche internationale ExpertInnen aus Glaubensgemeinschaften, Wissenschaft und Diplomatie diskutierten am Vormittag
anhand der Beispiele von Italien, Bosnien-Herzegowina und Österreich unterschiedliche Modelle der Beziehungen
zwischen Staat und Islam. Am Nachmittag lag der Schwerpunkt der Vorträge vor allem im Bereich des interreligiösen
und interkulturellen Dialogs. Eine Woche nach der feierlichen Eröffnung des Wiener „King Abdullah International
Centre for Interreligious and Intercultural Dialogue“ (KAICIID) kam es auch zu einem interessanten Gedankenaustausch
über die künftige Rolle dieses internationalen Dialogzentrums in Wien. Dabei wurde auch darüber
diskutiert, welche Rolle dem Dialog zwischen den großen Religionsgemeinschaften bei der Bewältigung
der integrationspolitischen Herausforderungen in unseren zunehmend multiethnischen Gesellschaften zukommt.
|