…wird auf der UN-Klimakonferenz in Doha (Emirat Katar) behandelt.
Bozen (stadt) - In Doha (Emirat Katar) laufen derzeit die Arbeiten der 18. Vertragsstaatenkonferenz der
UN-Klimarahmenkonvention. Bis zum 07.12. werden 194 Nationen diskutieren, um bis 2015 zu einer Vereinbarung über
ein internationales Abkommen zum Klimawandel zu gelangen. Der Spieleinsatz ist hoch. Wie die Weltbank feststellt,
"hat die Untätigkeit das Ansteigen der mittleren globalen Temperatur um 4° C bis 2060 zur Folge.
Dies wäre eine Katastrophe für die ärmsten Länder der Welt und für das Wirtschaftswachstum."
Angesichts der gefährlichen Erderwärmung sind besonders die Zusagen der Länder über die Reduktion
ihrer CO2-Emissionen strittig. Ende Dezember läuft die erste Phase des Kyoto-Protokolls aus.
Am Montag, den 3. Dezember 2012, fand im Rahmen der Konferenz der zweite "Welttag der Berge" statt, eine
Rahmenveranstaltung zum Klimawandel, der sich in Berggebieten stärker als anderswo auswirkt.
Das Ständige Sekretariat der Alpenkonvention wird diese Veranstaltung, an der VertreterInnen aller Berggebiete
der Erde teilnehmen, aktiv mitgestalten. Ziel ist es, die politischen Entscheidungsträger dafür zu sensibilisieren,
wirkungsvolle Beschlüsse zur Bekämpfung des Klimawandels zu fassen, dessen Auswirkungen in Berggebieten
sichtbar und kostspielig sind (Naturereignisse, Auswirkungen auf den Tourismus und die Landwirtschaft, usw.)
Der Generalsekretär der Alpenkonvention Marco Onida wird über innovative gute Praxisbeispiele aus dem
Alpenraum berichten. Zu diesen zählen neben den gemeinsamen Leitlinien der Alpenkonvention für die Kleinwasserkraftnutzung
auch der jüngst eingerichtete Solarkataster der Stadt Bozen "Sun Solar City". Die Dienststelle TIS
(Territoriales Informationssystem) der Stadtgemeinde Bozen hat einen offenen Internetdienst, den Solarkataster,
entwickelt. Mit diesem auf der Stadtgrundkarte basierenden Instrument kann das Solarpotential sämtlicher Hausdächer
ermittelt werden. Dafür wurden bestehende GIS-Systeme auf neue Weise verwendet, die Daten nach innovativen
und modernsten Berechnungsverfahren erhoben. Auf den Solarkataster können alle Bürgerinnen und Bürger
einfach und schnell und vor allem in Realzeit zugreifen. Gemäß Gemeindebauordnung müssen bei neuen
oder generalsanierten Gebäuden mindestens 25% des Gesamtenergiebedarfes und 50% des Energiebedarfs für
die Warmwassererzeugung aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden. Mit dem so genannten Solarkataster der
Stadtgemeinde Bozen kann man auf einen Blick erkennen, ob sich das Dach für die Stromgewinnung aus Solarenergie
eignet. Ein Mausklick auf das jeweilige Hausdach genügt, und die Benützer erhalten alle notwendigen Informationen
zum Solarenergiepotenzial ihrer Immobilie, zur Intensität der direkten Sonneneinstrahlung sowie zur Anzahl
der Sonnenstunden.
Die Stadtgemeinde Bozen hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß (Kohlendioxid ist in hohem
Maße für den Klimaerwärmung verantwortlich) bis 2030 von 10 auf 2 Tonnen pro Einwohner zu senken.
Dabei ist sie auf die Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger angewiesen, die bereit sind auf erneuerbare
Energieträger umzurüsten.
Tatsächlich sind die Alpen nicht nur ein Reservoir an erneuerbaren Energien, sondern eines der aktivsten "Laborgebiete"
für die Entstehung und Entwicklung neuer Ideen, die darauf abzielen Umweltschutz mit wirtschaftlicher Entwicklung
in Einklang zu bringen.
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