Mit Hilfe aktueller Technologien machte ein Team des Studiengangs „Energie-, Verkehrs- und
Umweltmanagement“ ein Berlin-Modell zur sprechenden Stadt.
Kapfenberg (idw) - Lange Zeit suchte die TU Berlin nach einem Partner, der ihr Modell (4 x 1,5 Meter)
des Stadtzentrums der deutschen Hauptstadt zum Sprechen bringt. Bis sie auf den Studiengang „Energie-, Verkehrs-
und Umweltmanagement“ der FH JOANNEUM Kapfenberg stieß. Nach nur drei Wochen intensiver Programmierarbeit
ist das Berlin-Modell für Sehbehinderte zu einem Informationszentrum über die deutsche Bundeshauptstadt
geworden.
Stadt-Infos am Handy
„Ausgestattet mit RFID-Tags, die im Modell eingebracht sind, können Sehbehinderte mit einem RFID-Reader alle
gewünschten Informationen als Sprachausgabe am Mobiltelefon erhalten“, so Martijn Kiers vom Studiengang. Zusammen
mit seinem Kollegen Oliver Gößler erweckte er „Talking Berlin“ zum Leben.
Für den sehbehinderten Benutzer ist es ganz einfach, Informationen über Berliner Gebäude und Plätze
zu erhalten. Er fährt mit den Händen, wobei auf einer der RFID-Reader befestigt ist, über das Modell
im Maßstab 1:2000 und bekommt über das Mobiltelefon Informationen über die jeweilige Sehenswürdigkeit
angesagt.
„Bei der Entwicklung sind wir besonders auf die Wünsche der Sehbehinderten eingegangen“, so Kiers. „Nach der
ersten Inbetriebnahme haben wird das Modell zusätzlich einem Feinschliff unterzogen und die Sprachausgabe
verbessert.“
Berlin gehört gehört
Der deutsche Bundestagspräsident Norbert Lammert stellte „Talking Berlin“ kürzlich im Rahmen der
Veranstaltung „Menschen mit Behinderung“ im deutschen Bundestag vor. Zur Zeit kann „Talking Berlin“ in der Berliner
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt besichtigt und gehört werden.
Von vielen Sehbehinderten erhielt das Projektteam ein sehr positives Feedback. Der deutsche Bundestag hat daher
beim Studiengang nachgefragt, ob ein weiteres sprechendes Modell erstellt werden kann, das in der Reichstagskuppel
aufgestellt werden soll.
Der Studiengang „Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement“ beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit
barrierefreien Verkehrslösungen durch den Einsatz aktueller Technologien. Im Rahmen der Projektreihe „ways4all“
wird unter anderem an der Navigation für Sehbehinderte für den neuen Wiener Hauptbahnhof gearbeitet.
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