Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) bietet Weiterbildungskurse an und unterstützt
Errichtung einer Forstschule nach österreichischem Vorbild
Wien (pwk) - Japan ist zu mehr als zwei Drittel mit Wald bedeckt, dennoch ist die Produktivität
im Forstbereich sehr gering: nur ein Viertel der Holznachfrage kann aus eigenem Waldbestand geckt werden. "Bei
einem Jahresbedarf von rund 90 Millionen Kubikmeter muss ein Großteil des Bedarfs importiert werden. Mitverantwortlich
ist das japanische Bildungssystem, das weder im sekundären noch im tertiären Sektor ein adäquates
forstliches Aus- und Weiterbildungsangebot vorsieht" berichtet Martin Glatz, österreichischer Wirtschaftsdelegierter
der Aussenwirtschaft Austria der WKÖ in Tokio.
Österreichisches Knowhow ist gefragt Glatz: "Japans Regierung zeigt reges Interesse an der aktiven Nutzung
seiner Wälder und an Know-how und Ausrüstung aus Österreich." Das AußenwirtschaftsCenter
Tokio hat daher im Rahmen einer mehrtägigen Roadshow durch mehrere Präfekturen vergangene Woche japanischen
Bildungsanbietern (Forstschulen, Universitäten, Bildungsdienstleistern) das österreichische Bildungsangebot
im Bereich der Forstwirtschaft näher vorgestellt. Die mitreisenden österreichischen Bildungsanbieter,
das Landwirtschaftsministerium, die Universität für Bodenkultur, die forstpädagogische Hochschule,
die forstlichen Ausbildungsstätten Ossiach und Pichl sowie die HBLA für Forstwirtschaft in Bruck/Mur,
haben an vier Veranstaltungsorten (Kagoshima, Kyoto, Gifu, Tokio) ihre Unterrichtskonzepte und Dienstleistungen
präsentiert.
"Ziel der Veranstaltungen war, in B2B-Gesprächen mit lokalen Interessenten Formate der Zusammenarbeit
- von der Gestaltung von Lehrplänen über train-the-trainer-Seminare bis hin zu Lehrveranstaltungen in
Österreich - auszuloten und den Weg für Kooperationen zu ebnen", so Glatz. Das Interesse der japanischen
Seite war groß. Glatz: "Als erstes Ergebnis wurden Weiterbildungskurse in Österreich gebucht und
die Errichtung einer Forstschule nach österreichischem Vorbild in die Wege geleitet. Lehrer der forstlichen
Ausbildungsstätte Ossiach werden bereits im Februar 2013 Forstarbeiter der Modellregion Shimokawa/Hokkaido
eine Woche lang vor Ort einschulen." Diese Aktivitäten werden durch die Internationalisierungsoffensive
"go-international" des Wirtschaftsministeriums und der Wirtschaftskammer Österreich ermöglicht.
Die österreichischen Exporte nach Japan weisen nach wie vor eine steigende Tendenz auf. Sie haben 2011 um
über 15% zugelegt und für ein Rekordergebnis im Außenhandel mit Österreichs zweitwichtigstem
Wirtschaftspartner in Asien gesorgt. Impulse kommen vor allem aus dem Wiederaufbau in den vom Erdbeben und Tsunami
im März 2011 zerstörten Gebieten.
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