EU-Gemeinderäte sollen Begeisterung für EU wecken 

 

erstellt am
12. 12. 12

Zertifikate machen EU-Gemeinderäte zu „Unionsbotschaftern“ in den Gemeinden
Eisenstadt (blms) - „Ein historischer Tag“ sei dies, meinte Moderator Gerald Gross bei der Verleihung der Zertifikate an 142 burgenländische EU-GemeinderätInnen am 10.12. im Kultur- und Kongresszentrum Eisenstadt. Am Tag der Verleihung des Nobelpreises an die EU überreichten Landeshauptmann Hans Niessl und Landeshauptmann- Stellvertreter Mag. Franz Steindl den KommunalpolitikerInnen im Rahmen eines Festaktes ihre Dekrete. WIFO-Konjunkturexperte Dr. Markus Marterbauer und Mag. Franz Nauschnigg von der ÖNB hielten Impulsreferate über „Die EU und ihre Bürger“ sowie „Die EU und die Finanzkrise“. Die EU-GemeinderätInnen sollen die BürgerInnen nunmehr als „Unionsbotschafter“ von den Vorteilen der EU überzeugen und für positive Stimmung sorgen.

Eine große Diskrepanz besteht zwischen den mess- und sichtbaren Erfolgen und Vorteilen der EU-Mitgliedschaft - vor allem für das Burgenland - und der Stimmung gegenüber der EU. Die Finanzkrise und ihre Auswirkungen und die anhaltende Diskussion über Finanzhilfen für hochverschuldete EU-Mitgliedsstaaten haben zu großer Verunsicherung der BürgerInnen geführt und bei vielen eine EU-kritische Haltung befördert.

Bessere, objektive Information
Das Regionalmanagement Burgenland (RMB) hat deshalb Anfang 2012 das Projekt „EU-Gemeinderäte braucht das Burgenland“ in Kooperation mit dem Bundesministerium für Europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA) gestartet. Die von der EU geförderte Initiative baut auf das österreichweite Projekt „Europa fängt in der Gemeinde an“ auf.

Ehrenamtlich
103 Gemeinden beteiligten sich am Projekt, 142 ehrenamtliche EU-GemeinderätInnen eigneten sich in einer Basisschulung und bei Bildungsexkursionen nach Brüssel profundes EU-Wissen an. Sie stehen den BürgerInnen in ihren Gemeinden in Fragen der EU zur Verfügung und sollen so für bessere und objektive Information sorgen.

Bedeutung der EU sichtbar machen
Landeshauptmann Hans Niessl zeigt sich über die hohe Teilnahme der Gemeinden am Projekt erfreut: „Mit 142 EU-GemeinderätInnen aus 103 Gemeinden im Burgenland als Ansprechpartner für EU-Fragen hat das Projekt sehr erfolgreich begonnen, wodurch der Dialog über die EU intensiviert und die Bedeutung der EU für das Burgenland besser sichtbar gemacht wird.“ Die GemeinderätInnen hätten nunmehr das Rüstzeug, die Vorteile der EU zu argumentieren. Dass von 500 EU-GemeinderätInnen österreichweit fast 30 Prozent aus dem Burgenland kämen, sei ein gutes Zeichen. Er sei deshalb vom weiteren Erfolg des Projektes überzeugt, so Niessl.

Persönlich kommunizieren
„Das Besondere an der Initiative im Burgenland ist die große Vielfalt. Es sind GemeinderätInnen, BürgermeisterInnen dabei, aber auch Personen, die nicht parteipolitisch aktiv in der Gemeinde arbeiten. Von jungen StudentInnen bis zu aktiven PensionistInnen, Berufstätige vom Norden bis zum Süden des Burgenlandes“, sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Franz Steindl. „Es geht darum, die Leistungen der EU nicht zu plakatieren, sondern diese den BürgerInnen im persönlichen Umgang zu kommunizieren“. Ziel müsse sein, dass es in allen Gemeinden des Burgenlandes EU-GemeinderätInnen gebe.

Begeisterung am Leben halten
„Wir freuen uns sehr, dass sich so viele in den Gemeinden engagieren möchten“, so die erste Bilanz von WHR Mag. Georg Schachinger vom RMB. „Jetzt gilt es, die Begeisterung am Leben zu halten. Wir werden die EU-GemeinderätInnen auch im nächsten Jahr mit praxisnahen gemeinderelevanten Informationen versorgen, Vernetzungstreffen organisieren und mit allen in Kontakt bleiben, damit wir sie bei ihrer Arbeit gut unterstützen können.“

EU „(be)greifbarer“ machen
„Die Initiative des RMB, eine speziell für das Burgenland entwickelte Europakommunikation in den Gemeinden zu starten, war sehr erfolgreich. Das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten fungiert in diesem Rahmen als Partner. Unser gemeinsames Ziel ist, die EU in den Gemeinden ‚(be)greifbarer‘ zu machen“, erklärte Mag. Arnold Obermayr vom BMEIA.

 

 

 

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