LH Dörfler in Triest bei Tagung mit Präsident Tondo und Traviser Bürgermeister
Carlantoni - Treffen mit Landtagspräsident Franz - Grenzüberschreitende Kooperationen vertiefen
Triest, Klagenfurt (lpd) - Die Zukunft des Kanaltals (Val Canale) und das Eisentals (Canal del Ferro),
die insgesamt sechs Gemeinden von Tarvis bis Chiusaforte umfassen, war am 12.12. Thema einer Tagung in Triest.
Der Tarviser Bürgermeister Renato Carlantoni konnte dazu den Präsidenten von Friaul-Julisch Venetien,
Renzo Tondo, Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler sowie Vertreter der Gemeinden und des Tourismus
begrüßen. Man wolle Wirtschaft, Verkehr und Tourismus in enger Kooperation mit Kärnten und Slowenien
weiterentwickeln, erklärte Carlantoni. Tondo sagte, dass es großes Interesse seitens der Region gebe,
dieses Berggebiet attraktiv zu gestalten, dafür sei ein Gesamtpaket notwendig. Qualitativ hochwertiger Tourismus,
Landwirtschaft und das Know-how der Handwerksbetriebe wurden als große Chancen hervorgehoben.
Aufbauend auf den guten persönlichen Beziehungen und der neu gegründeten Euregio "Senza Confini
- ohne Grenzen" wies Dörfler auf die große Chance der Dreiländer-Ski-WM hin. Damit würde
man weltweit Sportgeschichte schreiben. Die Angebote im erweiterten Dreiländereck von Kärnten, Friaul-Julisch
Venetien und Slowenien seien einzigartig. Es gebe viele Potentiale in Natur, Brauchtum, Wasser, Kulinarik und Sport,
die man gemeinsam heben wolle. Er regte auch an, die E-Mobilität und "grüne" Energieinitiativen
grenzüberschreitend voranzutreiben. Die Einbindung der Jugend in diese Kooperationen sowie Sprachförderungsprojekte
sind Dörfler besonders wichtig. Auch die Mehrsprachigkeit berge großes Potential in sich. Speziell in
Krisenzeiten müsse man gemeinsam Politik für die Menschen und im Sinne von "Senza Confini"
machen. Die sechs Gemeinden im Kanal- und im Eisental, die einen Gemeindeverbund planen, sollten ihre jeweils eigenen
Identitäten entwickeln. Zudem sollte die mediale Information verstärkt werden, riet der Landeshauptmann.
Carlantoni teilte mit, dass der Giro d'Italia im Mai 2013 durch das Kanaltal und Tarvis führen werde. Wichtigstes
Anliegen sei ihm die Verwertung von leerstehenden Immobilien wie zum Beispiel alten Kasernen. Tarvis brauche auch
mehr Hotelbetten, hier sei eine Mitfinanzierung durch die Region unbedingt notwendig. Das zu entwickelnde Gesamtkonzept
solle eine Antwort auf die starke Abwanderung sein, unter der das Gebiet nach der Grenzöffnung und durch die
Autobahn stark gelitten habe. Umso mehr bemühe man sich nun um Betriebsansiedlungen, meinte der Bürgermeister.
Als große gemeinsame Leistung wurde von allen Tagungsteilnehmern der Alpe-Adria-Radweg von Salzburg bis Grado
erwähnt. Man wolle verstärkt touristische Erlebnispakete schnüren, um den gemeinsamen Tourismus
voranzubringen. Tondo sagte, dass die Region bereit sei zu helfen, Grundlage dafür müssten der sorgsame
Umgang mit Ressourcen und Natur sowie der effektive Einsatz der Mittel sein. Dörfler wurde für seine
Tagungsteilnahme herzlich bedankt, sie sei ein Signal der Verbundenheit und Freundschaft. Unter den Tagungsteilnehmern
war auch der Präsident des Tourismusverbandes Tarvis, Gabriele Massarutto.
Dörfler besuchte nach der Veranstaltung noch den Landtag in Triest während einer laufenden Sitzung. Begrüßt
und begleitet wurde er von Präsident Maurizio Franz. Mit ihm und Tondo sprach der Landeshauptmann auch über
die aktuelle innenpolitische Situation Italiens.
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