Energiereferentin LR Prettner: Seit Februar 2009 wurden 3.888 Kunden beraten - Energiekosten
konnten drastisch gesenkt werden
Klagenfurt (lpd) - Energie- und Umweltreferentin LR Beate Prettner zog am 11.12. in einer gemeinsamen
Pressekonferenz mit Gerhard Moritz, Geschäftsführer des unabhängigen Vereins energie:bewusst Kärnten,
Bilanz über die bisher durchgeführten Vor-Ort-Energiechecks. Im Fokus der Evaluierung standen neben den
erreichten Kunden auch die auf die Beratungen durch die Experten gefolgten Investitionen in den jeweiligen Haushalten.
"Mit den Vor-Ort-Energiechecks konnten wir seit dem Beginn des Projektes im Februar 2009 bereits 3.888 Kärntnerinnen
und Kärntner dank unserer mittlerweile 64 fachlich geschulten Energieberater direkt vor Ort auf Einspar- und
Sanierungspotentiale in ihren Haushalten aufmerksam machen. Die so aufgedeckten Potentiale sollten die Menschen
beim Energie- und Geldsparen unterstützen und wie unsere Evaluation zeigt, waren wir damit äußerst
erfolgreich", betonte Prettner.
Stolze 83 Prozent der Kunden haben nach der Beratung durch das Netzwerk EnergieBeratung Kärnten zumindest
eine der vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt. Durchschnittlich werden rund 1,8 Maßnahmen pro Gebäude
umgesetzt, so Moritz im Hinblick auf die statistischen Auswertungen. Hiervon entfallen auf Gebäudesanierungen
1,45 Maßnahmen pro befragter Person (bei tatsächlicher Umsetzung sogar 2,1 Maßnahmen) und auf
den Bereich der Energieerzeugung entfallen 0,34 Maßnahmen pro befragter Person (oder 1,21 Einzel-Maßnahmen
(z.B. Heizung + Solar) pro Umstellung der Energieerzeugung). "Der Heizwärmebedarf wird so durchschnittlich
um rund 43 Prozent reduziert, was einer CO2-Reduktion von durchschnittlich ca. 2.550 kg/a entspricht, mit der man
ein Auto rund 15.000 km/pro Jahr bewegen könnte", machte Prettner auf die enormen Einsparpotentiale durch
kluge Sanierungen aufmerksam.
Durch die Energieberatungen wurde zusätzlich auch ein positiver Wirtschaftseffekt erzielt, denn durchschnittlich
wurde durch eine Energieberatung eine Investition in der Größenordnung von 30.500 Euro ausgelöst
(thermische Sanierung: 36.300 Euro und Heizungsumstellung 20.100 Euro), so Prettner. "Pro 1.000 Beratungen
wird also eine Investition von mehr als 30 Millionen Euro ausgelöst, was bedeutet, dass pro "Fördereuro"
254 "Investitionseuros" ausgelöst werden", verwies Prettner auf den enormen Mehrwert in diesem
Bereich. "Die beliebteste Fördermöglichkeit bei der Maßnahmenumsetzung ist die Althaussanierung
(60,7 % der Befragten), gefolgt von der Bundesförderung (24,3%) ,so Moritz.
Gemäß den statistischen Daten für die energetische Qualität des Gebäudebestandes errechnet
sich für die Bauperiode 1945 bis 1980 ein Energiebedarf für die Raumwärme von 3.600 GWh/a. Wendet
man die Ergebnisse des Ergebnis-Checks auf all diese Gebäude an, so könnte, bei entsprechenden thermischen
Sanierungsmaßnahmen, eine Einsparung von ca. 1.550 GWh/a oder 255.420 t CO2/a erzielt werden. Mit dieser
CO2-Einsparung könnte man 1.000 Autos (6 ltr./100 km) rund 38 Mal um den Äquator fahren lassen und es
könnten Investitionen in Höhe von 2,34 Milliarden Euro ausgelöst werden. "Weil wir dieses enorme
Potential nicht ungenützt lassen wollen und wissen, dass wir hier den Menschen direkt helfen können,
Energiekosten zu sparen, befindet sich bereits ein Projekt in Ausarbeitung, mit dem vor allem von Energiearmut
betroffenen Hauhalten der Tausch von Elektrogeräten ermöglicht werden soll.
Alte "Stromfresser" sollen durch neue, energiesparende Geräte ersetzt werden, um diese Haushalte
nachhaltig zu unterstützen", kündigt Prettner die Einbringung des Projektantrages in der nächsten
Sitzung des K-ElWOG-Fonds an. Damit soll auch der Anreiz für das bereits bestehende Angebot der kostenlosen
Energieberatungen für einkommensschwache Haushalte erhöht werden, so Prettner. "Die Menschen in
den betroffenen Haushalten sollen wissen, dass sie bei der Umsetzung der aufgedeckten Einsparpotentiale mit Unterstützung
des Landes Kärnten rechnen können", meinte Prettner.
Im Rahmen des Ergebnis-Checks wurden 500 Kunden des Vor-Ort-Energiechecks telefonisch kontaktiert. Insgesamt waren
die Daten von 447 Personen auswertbar.
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