Linz (jku) - Zum zweiten Mal wurde am 20.12. an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz der Adolf-Adam-Informatikpreis
für die beste Masterarbeit des vergangenen Jahres verliehen. Vier Finalisten stellten sich der Jury. Diese
bestand aus mehr als 250 Schülerinnen und Schülern aus 10 Schulen, die per SMS für ihren Favoriten
stimmten. Mit klarer Stimmenmehrheit entschied DI Andreas Sippl mit seiner Arbeit „May I have your attention –
wie intelligente Displays Aufmerksamkeit gewinnen“ den Wettstreit für sich.
Die Freude beim Sieger war groß, waren doch gleich 112 der 233 Stimmen für den Vortrag Sippls (Institut
für Pervasive Computing) abgegeben worden. Er hatte ein System vorgestellt, mit dem Computer erkennen können,
wohin genau Menschen bei einem Display sehen. Auf diese Weise können die Displays gezielt jene Informationen
anbieten, die für den Betrachter wichtig sind. „Das ist heute sehr wichtig, wenn wir an das Überangebot
von Information denken, dem wir überall begegnen“, so Sippl. Wenn also ein Kunde am Bahnhof auf die Schrift
„Ankommende Züge“ blickt, könnte das System sofort die eingehenden Züge anzeigen – „technisch bereits
machbar“, weiß Sippl.
Platz 2 ging an DI Alexander Koppelhuber MSc (Instiut für Computergrafik) für „Eine Kamera wie Klarsichtfolie
– der weltweit erste transparente und biegbare Bildsensor“, Rang 3 an DI Erwin Mascher mit „Einsatz im Katastrophengebiet
– wie künstliche Ameisen helfen können, Leben zu retten“ und Platz 4 an DI Daniela Lettner für „Mal
sehen, was das kostet – Softwarekonfiguration unter wirtschaftlichen Aspekten“.
Praxisnahe JKU-Ausbildung
Der mit 1.500 Euro dotierte Adolf-Adam-Informatikpreis wurde gemeinsam mit der Österreichischen Computer
Gesellschaft, der Österreichischen Gesellschaft für Informatik und der Firma Catalysts vergeben. „Wir
wollten damit junge Menschen anregen, ein Informatikstudium an der JKU zu beginnen. Die Wirtschaft braucht doppelt
so viele IT-Spezialisten als verfügbar sind“, erklärte Prof. Hanspeter Mössenböck, Vorsitzender
der Studienkommission Informatik. Die JKU sei diesbezüglich gerade aufgrund der Kontakte zur Praxis und der
persönlichen Betreuung empfehlenswert. Und auch Dr. Christoph Steindl, Geschäftsführer von Catalysts
und selbst JKU-Informatik-Absolvent, bestätigte die guten Jobaussichten für Informatiker. „Wer von euch
das Potential hat, sehr gut zu werden, sollte es nutzen“, so Steindl.
Zum Namensgeber des Preises
Prof. Adolf Adam (1918-2004) war österreichischer Statistiker und Informatiker. Er wurde 1966 an die gerade
gegründete Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften nach Linz berufen und erstellte das Linzer
Informationswissenschaftliche Programm (LIP), mit dem er den Weg zur Etablierung der Informatik als anerkannte
Studienrichtung ebnete. Linz war 1969 die erste österreichische Universität, an der ein Informatikstudium
eingerichtet wurde. Auf Prof. Adams Betreiben erfolgte 1971 auch die Umbenennung der damaligen Hochschule für
Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Johannes Kepler Universität.
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