Spindelegger: Zivilisten besser vor heimtückischen Antipersonenminen schützen
Wien (bmeia) - Außenminister und Vizekanzler Michael Spindelegger zeigt sich betroffen über den
folgenschweren Unfall in der afghanischen Provinz Nangarhar, bei dem am Montag zehn Mädchen getötet und
zwei weitere verletzt wurden. „Dieser tragische Vorfall verdeutlicht einmal mehr die akute Gefahr, die Minen für
die Zivilbevölkerung darstellen. Dass besonders Kinder häufig diesen heimtückischen Waffen zum Opfer
fallen, ist erschütternd. Es ist dringend notwendig, die Bevölkerung in Afghanistan vor Antipersonen
zu schützen.“
Seit Jahren bildet die Beseitigung von Antipersonenminen einen der Schwerpunkte des österreichischen Engagements
in Afghanistan. Afghanistan zählt zu den am stärksten verminten Ländern der Welt. Mehr als eine
Million Menschen lebt in unmittelbarer Nähe zu verminten Gebieten, die meist landwirtschaftlich genutzt werden.
Monatlich werden 42 Zivilisten durch Landminen verletzt oder getötet, mehr als 50 % davon sind Kinder unter
18 Jahren. Im Rahmen des Minenaktionsprogramms (UNMAS) der Vereinten Nationen unterstützt Österreich
auch dieses Jahr konkrete Projekte in Afghanistan mit 145.000 Euro.
Antipersonenminen sind durch die Ottawa-Konvention international geächtet. Die Konvention verbietet Einsatz,
Produktion, Lagerung und Handel von Antipersonenminen. Außerdem verpflichten sich die derzeit 160 Mitglieder,
Bestände dieser Waffen zu vernichten, betroffene Gebiete zu entminen und den Opfern die benötigte Hilfe
zukommen zu lassen.
„Unser Ziel ist und bleibt eine minenfreie Welt. Die Staatenkonferenz der Ottawa Konvention Mitte Dezember zeigte,
dass die internationale Staatengemeinschaft dieses Ziel gemeinsam verfolgt. Ich appelliere weiterhin an alle Staaten,
die dies noch nicht getan haben, das Antipersonenminenabkommen zu ratifizieren, damit derartig schreckliche Unfälle
bald ein für alle Mal der Vergangenheit angehören“, schloss Spindelegger.
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