Mehr zinsgünstige ERP-Kredite für Österreichs Wirtschaft - Volumen wird 2013
auf 600 Millionen Euro aufgestockt - Unterstützung für Investitionen und gegen Kreditklemme
Wien (bmwfj) - Auf Antrag von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hat der Ministerrat am 18.12. das
ERP-Jahresprogramm 2013 beschlossen. "Das für Unternehmen abrufbare ERP-Kreditvolumen steigt um 40 Millionen
Euro auf 600 Millionen Euro und liegt damit wieder auf dem Niveau der Krisenjahre 2009 und 2010. Dazu werden die
Fixzinsen um ein Drittel auf nur mehr ein Prozent gesenkt", betont Mitterlehner. Damit können voraussichtlich
mehr als 1.000 Unternehmen bei einer Finanzierung unterstützt werden. "Die Aufstockung der ERP-Kredite
ist die richtige Antwort auf gleich mehrere Herausforderungen: Aufgrund der schwierigen Konjunkturentwicklung,
der strengeren Eigenkapitalanforderungen der Banken und der Basel-III-Richtlinien wollen wir die Entwicklung neuer
Produkte noch stärker unterstützen und das Risiko einer eventuellen Kreditverknappung verringern",
sagt Mitterlehner. "Der Fokus auf den Strukturwandel hat sich schon in der letzten Finanzkrise bewährt
und unsere Unternehmen krisenresistenter gemacht."
Die ERP-Finanzierungen zeichnen sich durch tilgungsfreie Zeiten von zwei Jahren und niedrige Fixzinssätze
aus. Abhängig von der Bonität und den Sicherheiten des Unternehmens liegt der Zinsvorteil bei rund zehn
Prozent der Kreditsumme. Allein im Jahr 2012 wurden mit einem ERP-Kreditvolumen von 552 Millionen Euro 970 Projekte
unterstützt, womit Investitionen von rund 1,2 Milliarden Euro ermöglicht wurden. Das entspricht einem
Investitionsanstieg von 13 Prozent gegenüber 2011.
Dabei belastet das vergebene ERP-Kreditvolumen nicht das Budget, weil die Kredite aus den Rückflüssen
eines Sondertopfes vergeben werden, der Österreich im Rahmen des Marshall-Planes zur Verfügung gestellt
wurde. Zudem muss das jeweilige Unternehmen stets eine Bankgarantie bereit stellen.
ERP-Kreditvolumen für Tourismusprojekte unterstützt Saisonverlängerung
Die für Tourismusprojekte verfügbaren ERP-Kreditmittel sind bereits im Vorjahr von 33 auf 50 Millionen
Euro aufgestockt worden und bleiben auch 2013 auf diesem erhöhten Niveau. "Wir wollen damit unsere Qualitätsoffensive
im Tourismus fortsetzen, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit und die Innovationsbereitschaft zu forcieren",
so Mitterlehner. Die ERP-Kredite stehen schwerpunktmäßig für den Ausbau der touristischen Infrastruktur
sowie für Anlagen, die auf Aktiv- und Erlebnisurlaube ausgerichtet sind, zur Verfügung. Auch dem Trend
der Gäste zu gesundheitsbewussterem Leben wird weiter Rechnung getragen. "Damit unterstützen wir
ganz im Sinne unserer Tourismusstrategie die Saisonverlängerung im Tourismus", erläutert Mitterlehner.
Fortgeführt wird auch das in der Krise 2009 gestartete ERP-Kleinkreditprogramm, das im Rahmen des Jahresprogramms
mit 50 Millionen Euro dotiert ist. Die Bandbreite des Kreditvolumens reicht von 10.000 bis 100.000 Euro. "Davon
profitieren gerade kleine Unternehmen und Ein-Personen-Unternehmen. Sie können mit zinsgünstigen ERP-Kleinkrediten
ihren Betrieb modernisieren oder erweitern und neue Produkte und Verfahren entwickeln", so Mitterlehner. Die
Anzahl der vergebenen ERP-Kleinkredite ist von 700 im Vorjahr auf 750 im Jahr 2012 gewachsen, was einem Plus von
7,1 Prozent entspricht.
Zusätzlich zur Kreditvergabe in den Sektoren Industrie/Gewerbe, Tourismus, Land- und Forstwirtschaft und Verkehr
fließen ERP-Mittel auch in österreichische Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie in die Dotation
der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung, die Zuschüsse für Forschungsinitiativen
vergibt und Technologieprojekte unterstützt. Derzeit ist der ERP-Fonds mit rund 2,8 Milliarden Euro dotiert.
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