Ein Meilenstein auf dem Weg zu besseren Bedingungen für das aktive Altern in Österreich
Brüssel (europa.eu) - Ziel des Europäischen Jahres für aktives Altern und Solidarität
zwischen den Generationen 2012 war es, die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren. Hierzu
wurden Maßnahmen gefördert, die mehr und bessere Möglichkeiten für ältere Menschen schaffen
aktiv und selbständig zu bleiben. Ziel des Europäischen Jahres war es außerdem, für aufrichtige
wechselseitige Solidarität zwischen den Generationen zu sorgen.
László Andor, EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Integration, gab am 10. Dezember
auf der EU-Abschlusskonferenz in Nikosia (Zypern) seine persönliche Einschätzung des Europäischen
Jahres 2012: "Das Jahr hat unsere Auffassung von älteren Menschen und deren Beitrag zur Wirtschaft und
zur Gesellschaft erfolgreich verändert. Früher war die wachsende Zahl älterer Menschen ein Problem
für uns. Mittlerweile begreifen wir sie als einen Teil der Lösung. Das Europäische Jahr hat die
Art geändert, auf die die Menschen über das Altern reden, und in vielen Ländern das Konzept des
aktiven Alterns popularisiert. Es hat ein breites Spektrum an Interessengruppen und Einzelpersonen, Alt und Jung,
darauf eingeschwört, Maßnahmen zu ergreifen. Es hat den Anstoß für Tausende neuer Initiativen
und Veranstaltungen auf europäischer, nationaler, regionaler oder lokaler Ebene gegeben. Es hat bestimmte
politische Initiativen vorangebracht."
In Österreich führte das Europäische Jahr 2012 zudem zu einer starken Mobilisierung der Behörden,
Städte und Regionen, Seniorenorganisationen und anderer zivilgesellschaftlicher Organisationen. Zweihundert
Initiativen und fünfhundert Veranstaltungen, darunter die Eröffnungskonferenz, die Veranstaltungen zum
generations@school-Wettbewerb, welche ältere Menschen in die Klassenräume bringen sollten, damit sie
zusammen mit den Schülern erkunden, wie eine bessere Gesellschaft für Alt und Jung geschaffen werden
kann, die Preise des Europäischen Jahres 2012 zur Ehrung der Organisationen und Einzelpersonen, die durch
ihre Tätigkeit das aktive Altern fördern, der Seniorforce Day zur Entdeckung neuer Wege für die
Beteiligung älterer Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, und der bestmöglichen Nutzung ihrer Beiträge
sowie die Abschlusskonferenz in Wien. Zu den nationalen und internationalen Höhepunkten gehörten die
Präsentation und Diskussion des österreichischen Bundesseniorenplans im österreichischen Parlament
und die Abhaltung der UNECE-Konferenz "Eine Gesellschaft für jedes Alter" in Wien im September.
Die Aufnahme des Themas "Generationsübergreifende Solidarität" in den Lehrplan für politische
Bildung auf allen Schulebenen über zwei Aktionswochen im Mai zusammen mit dem Kreativwettbewerb "jung
und alt ? ZUSAMMENHALT!" gaben den Schülern und Studierenden die Gelegenheit nachzudenken, zu diskutieren
und ihre Ansichten und Erkenntnisse aktiv beizusteuern.
Rudolf Hundstorfer, Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, bemerkte auf der österreichischen
Abschlusskonferenz in Wien am 7. November dass aktives Altern mehr als nur länger arbeiten bedeute und erinnerte
an die Bedeutung der Solidarität zwischen den Generationen und der sozialen Einbeziehung aller Altersgruppen,
Männer und Frauen, Kranker und Gesunder. In diesem Zusammenhang hob er auch besonders die Rolle des lebenslangen
Lernens in der Alterspolitik und die Notwendigkeit, den Bürgern ein aktives Altern in Gesundheit und Würde
zu ermöglichen, hervor. Der Minister wies auch auf die maßgebliche Rolle der Kommunen bei der Einbeziehung
von Senioren in gesellschaftliche Aktivitäten hin. "Das Miteinander auf Gemeindeebene trägt ganz
massiv zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei", sagte er.
Österreich nutzte die durch das Europäische Jahr 2012 geschaffene politische Dynamik, um den österreichischen
Bundesseniorenplan: http://europa.eu/ey2012/ey2012main.jsp?langId=de&catId=970&newsId=1337&furtherNews=yes
im Januar 2012 in die Wege zu leiten. Der Plan wurde vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Seniorenrat ausgearbeitet. In ihm sind die jüngsten Entwicklungen
und wichtigsten Herausforderungen auf verschiedenen Politikfeldern beschrieben, die für die Lebensqualität
älterer Menschen wichtig sind. Ferner enthält er eine Reihe von Empfehlungen, mit denen ältere Menschen
in die Lage versetzt werden sollen, sich in allen Lebensbereichen aktiv zu beteiligen.
Nun gilt es, auf den Erfolgen des Europäischen Jahres 2012 aufzubauen, und die Bemühungen zur Förderung
des aktiven Alterns fortzusetzen.
Zu diesem Zweck arbeiteten die EU-Mitgliedstaaten zusammen mit der Kommission die "Leitprinzipien für
das aktive Altern und die Solidarität zwischen den Generationen" aus, die am 6. Dezember 2012 von den
EU-Sozialministern gebilligt wurden. Diese Prinzipien sollen als Checkliste für die nationalen Behörden
und andere Interessengruppen dienen, um zu überprüfen, was unternommen werden muss, um das aktive Altern
zu fördern, und sie müssen auf die jeweilige Situation und die jeweiligen Herausforderungen angewendet
werden.
Ein weiteres Vermächtnis des Europäischen Jahres 2012 ist der Index für aktives Altern (IAA), der
zum ersten Mal auf der EU-Abschlusskonferenz vorgestellt wurde. Schweden, Finnland und Dänemark, gefolgt von
den Niederlanden, Irland und Großbritannien, stehen an der Spitze des Index für aktives Altern 2012.
Der Index wird Österreich und allen politischen Entscheidungsträgern auf EU-Ebene dabei helfen, Herausforderungen
und brachliegendes Potential zu erkennen und den Fortschritt im Bereich des aktiven Alterns zu verfolgen. Der IAA
wurde im Rahmen eines gemeinsamen Projekts der Europäischen Kommission, der Wirtschaftskommission für
Europa der Vereinten Nationen (UNECE) und des Europäischen Zentrums für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung
in Wien ausgearbeitet.
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