Innsbruck (rms) - Nach dem positiven Beschluss des Gemeinderates vom 13.12. sind die Weichen für
den Ausbau der Regional- und Straßenbahn in Innsbruck gestellt: Eine Straßenbahnlinie wird die heutige
Buslinie O ersetzen und von der Technik bis ins O-Dorf durchgehend verkehren. Bis 2020 sollen zudem die Regionalbahnanbindungen
an Völs und Rum verwirklicht werden. Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer am 17.12. informierte
gemeinsam mit IVB-Geschäftsführer DI Martin Baltes im Rahmen eines Pressegespräches über die
weiteren Schritte.
„Es ist sehr erfreulich, dass sich im Gemeinderat eine große Mehrheit zum Projekt Regionalbahn bekannt hat“,
so Bürgermeisterin Oppitz-Plörer. „Innsbruck wird in infrastruktureller Hinsicht zukunftsfit gemacht.
Alle BürgerInnen werden davon profitieren, wenn die Wohn-, Einkaufs- und Arbeitsplatzgebiete viel effizienter,
bequemer und umweltfreundlicher erschlossen werden.“
Schrittweise Umsetzung
Der vom Gemeinderat genehmigte Ausbau gliedert sich dabei in mehrere Etappen: Etappe 1 definiert den Westast
vom Sillpark bis zur Endhaltestelle Technik West, Etappe 2 umfasst den Ostast vom Sillpark bis ins O-Dorf. In den
Etappen 3 und 4 werden schließlich die Verbindungen nach Völs und Rum hergestellt.
Bereits am 14. 12. wurde mit der Verlängerung der Linie 3 bis zum Kaufhaus West ein wichtiger Teilabschnitt
eröffnet und ab 2013 wird die Erweiterung bis zum Fischerhäuslweg in Angriff genommen. Bei einem planmäßigen
Bauverlauf folgt ab 2014 schließlich die Gleisverlegung vom Fischerhäuslweg bis zur Technik. Die Planungen
für den Ausbau in Richtung O-Dorf laufen bereits.
Das Gesamtprojekt wird von Land Tirol und Stadt Innsbruck getragen, wobei der städtische Anteil des Linienausbaus
von der Technik bis zum O-Dorf reicht. Die Anschlüsse nach Völs bzw. Rum liegen im Aufgabenbereich des
Landes.
Deutlich erhöhter Bedarf
Nicht zuletzt aufgrund steigender Treibstoffpreise und dichterer Wohnverbauung im Zentralraum Innsbruck soll die
Regionalbahn in Zukunft als Alternative den öffentlichen Nahverkehr günstiger und effizienter machen.
Die Buslinie O, eine der am stärksten frequentierten Buslinien Österreichs, ist schon heute an ihren
Kapazitätsgrenzen angelangt. „Seit den Grundsatzbeschlüssen zur Regionalbahn aus dem Jahr 2001 hat sich
der Bedarf schneller erhöht als prognostiziert“, unterstreicht die Bürgermeisterin die Notwendigkeit
einer Straßenbahnverbindung.
„Eine Bahngarnitur hat eine um 30 Prozent höhere Kapazität gegenüber den heute eingesetzten Gelenksbussen“,
so Baltes. Um nach Fertigstellung den planmäßigen Verkehr mit einer möglichst kurzen Taktung aufrecht
erhalten zu können, hat der Gemeinderat der IVB die zusätzliche Anschaffung von Straßenbahngarnituren
genehmigt.
Enge Zusammenarbeit
Für die weitere Umsetzung wurde bereits ein Syndikatsvertrag unterzeichnet, der die Absprache zwischen den
Finanzierungsgebern Stadt Innsbruck und Land Tirol sowie der IKB – als Mehrheitsgesellschafterin der IVB – regelt.
Außerdem wird ein Beirat für die Umsetzung installiert. „Dieser Beirat wird mehr Flexibilität bei
der Projektumsetzung erlauben, da heute nicht jeder einzelne Planungsschritt bis 2020 verbindlich gesetzt werden
kann“, so die Bürgermeisterin. Ein externer Experte wird zusätzlich zur begleitenden Kontrolle bestellt.
Die städtische Finanzabteilung hat für die weiteren Planungsschritte ein Finanzierungskonzept vorbereitet,
das sowohl die Betriebskosten, die Folgekosten als auch die Refinanzierung umfasst. Die Gesamtkosten für die
Umsetzung des Regional- und Straßenbahn-Projektes werden sich auf rund 392 Millionen Euro belaufen, 63 Millionen
Euro müssen ab 2015 von der Stadt Innsbruck als Anleihe oder als Kommunaldarlehen aufgenommen werden. „Man
muss vor diesem Hintergrund klar betonen, dass ein Projekt dieser Größenordnung auch einen großen
volkswirtschaftlichen Gewinn für die Stadt und ihre BürgerInnen bedeutet“, betont Bürgermeisterin
Oppitz-Plörer.
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