… trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen – CEE-Länder stabil in der Krise,
Ausbau von ganzheitlichen Lösungen und maßgeschneiderten Komplettpaketen
Wien (siemens) - „Siemens Österreich hat sich im Geschäftsjahr 2011/12 voll auf seine Stärken
und Kompetenzen konzentriert und mit innovativen technologischen Komplettlösungen die vorhandenen Wachstumspotenziale
in Österreich und im CEE-Raum bestens ausgenützt. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wird Siemens
aufgrund seiner technologischen Führungsrolle, seiner Serviceorientierung, aber auch aufgrund seiner finanziellen
Stärke als vertrauenswürdiger Partner angesehen. Diesen Weg wollen wir weiter fortsetzen und als integrierter
Technologiekonzern künftig noch näher an unsere Kunden heranrücken. So wollen wir im laufenden Geschäftsjahr
speziell in den Bereichen Energieeffizienz und Smart-City-Lösungen unsere Innovationskraft ausbauen und verstärkt
zum Einsatz bringen. Die zu unserem Geschäftsverantwortungsbereich zählenden Länder Mittel- und
Südosteuropas haben sich gerade in der Wirtschaftskrise als interessante Märkte mit fortlaufendem realem
Investitionspotenzial erwiesen. Auch im laufenden Geschäftsjahr gehen wir daher von einem stabilen Auftragsvolumen
aus. Eine Herausforderung liegt hierbei sicherlich in der Suche nach Möglichkeiten, den Investitionsbedarf
mit praktikablen und finanzierbaren Lösungen in Einklang zu bringen“, so Siemens Österreich-Generaldirektor
Wolfgang Hesoun anlässlich der Präsentation der Bilanz der Siemens AG Österreich für das Geschäftsjahr
2011/12 (1.10.2011 bis 30.9.2012).
Das zurückliegende Geschäftsjahr war durch ein geringes Wirtschaftswachstum und die weitere Verschärfung
der europäischen Staatsschuldenkrise geprägt. Die daraus resultierende Unsicherheit bei den wirtschaftlichen
Akteuren führte zu einer Zurückhaltung bei den Investitionstätigkeiten, sodass Neu-, Ersatz- und
Erweiterungsinvestitionen oftmals aufgeschoben wurden. Der Siemens AG Österreich gelang es durch die in ihrem
Geschäftsverantwortungsbereich liegenden Länder Mittel- und Südosteuropas sehr gut, die Konjunkturbewegungen
auszugleichen und die Wachstumspotenziale des CEE-Raumes zu nutzen. So konnte in diesem Wirtschaftsraum, im Vergleich
zu anderen Regionen Europas, ein höheres Potenzial für Siemens-Produkte und -Lösungen, speziell
im Infrastruktur-, Industrie- und Energiebereich geortet werden.
Das operative Ergebnis der Siemens AG Österreich lag im Geschäftsjahr 2011/12 bei 142 Millionen Euro,
der Umsatz legte gegenüber dem Geschäftsjahr 2010/11 um 16 Prozent auf rund 2,87 Milliarden Euro zu.
Der Zuwachs bei den MitarbeiterInnen auf rund 8.900 (plus 20 Prozent gegenüber 2010/11) resultierte zu einem
großen Teil aus der Integration der ELIN EBG Traction und der Siemens-Trafowerke in Weiz und Linz. In den
Geschäftszahlen für das Jahr 2011/12 ist diese Integration bereits berücksichtigt. Insgesamt hat
Siemens in Österreich etwa 12.600 MitarbeiterInnen. Durch die ungünstige wirtschaftliche Lage bzw. Projektverschiebungen
im Energie- und im Verkehrsbereich sank der Auftragseingang um fast 13 Prozent (2,1 Milliarden Euro). Die Siemens
AG Österreich schloss das Geschäftsjahr 2011/12 mit einem Bilanzgewinn von 788 Millionen Euro ab. Die
Dividende an die Siemens AG wurde vom Aufsichtsrat der Siemens AG Österreich mit 750 Millionen Euro festgesetzt.
Das letzte Geschäftsjahr war wesentlich geprägt durch die Aktivierung und den Ausbau des Komplettlösungsangebots
im Infrastrukturbereich für Ballungsräume im Sektor Infrastructure & Cities. Dieses neu organisierte
Geschäftsfeld vereint Produkte, Systeme und Lösungen für intelligentes Verkehrsmanagement, Schienenverkehr,
Smart Grids, energieeffiziente Gebäude sowie Sicherheitslösungen und macht die Stärke von Siemens
deutlich: Die Befriedigung von Markt- und Kundenerfordernissen durch ganzheitliche innovative Lösungen und
maßgeschneiderte Komplettpakete, die die Produktivität erhöhen und zu profitablem und umweltfreundlichem
Wachstum führen. Flankiert wird das technologische Angebot durch umfassendes Finanzierungs-Know-how.
Das World Headquarter für U-Bahnen und Reisezugwagen in Wien wurde mit 1. Oktober 2011 um den Bereich Straßenbahnen
erweitert und vereint nun das weltweite Geschäft von Siemens mit schienengebundenen Fahrzeugen für den
Personennahverkehr in Städten und mit Reisezugwagen. Am Siemens-Standort in Wien Simmering ist das Know-how
der gesamten Logistik- und Prozesskette, von Forschung, Entwicklung, Engineering, Fertigung und Endmontage bis
zur Inbetriebsetzung, gebündelt. Gemeinsam mit dem Siemens-Weltkompetenzzentrum für Fahrwerkstechnik
in Graz, wo High-Tech-Fahrwerke entwickelt und produziert werden, stellt der Standort Wien einen wichtigen Pfeiler
der weltweiten Siemens-Bahntechnik dar. Im Geschäftsjahr 2011/12 gab es in diesem Bereich Aufträge für
die Lieferung von railjet-Hochgeschwindigkeitszügen an die Tschechische Staatsbahn sowie von Niederflur-Straßenbahnen
des Typs Avenio für Den Haag und Doha. Die gute Auftragslage führte zu einem Zuwachs der MitarbeiterInnen
im Werk in Wien Simmering.
Im Bereich Elektromobilität hat Siemens den Wiener Linien eine nachhaltige Verkehrslösung mit Elektrobussen
für die Umrüstung von zwei Linien im Innenstadtbereich geliefert. Das innovative Konzept und die Antriebstechnik
der, gemeinsam mit dem italienischen Bushersteller Rampini, ersten in Serie gefertigten Elektrobusse Europas stammen
von Siemens. Die vollelektrischen Busse erreichen im Vergleich zu Diesel- oder Gas-Bussen eine Energieeinsparung
von rund einem Viertel. Im Sinne einer intermodalen umweltfreundlichen Mobilität engagiert sich Siemens nicht
nur im Bereich des öffentlichen Verkehrs, sondern auch beim elektrischen Individualverkehr. Mit der Gründung
des gemeinsamen Unternehmens „E-Mobility Provider Austria“ mit der VERBUND AG hat Siemens Österreich einen
wichtigen Schritt zur flächendeckenden Einführung von Elektromobilität in Österreich gesetzt.
Der Provider wird in den kommenden Jahren ein dichtes Ladenetz aufbauen sowie ein neuartiges pauschales E-Mobilitätspaket
für Firmen- und Privatkunden mit den notwendigen Services anbieten. Siemens Österreich kombiniert beim
Thema Elektromobilität seine F&E-Kompetenz im Bereich intelligente Stromnetze mit seinem IT-Spezialwissen
in den Bereichen Daten- und Energiemanagement. Einen weiteren Großauftrag im Mobilitätsbereich gab es
für das weltweite Siemens-Kompetenzzentrum für Mautlösungen in Wien, das von Eurotoll und Total
für die Lieferung der On-board-Units samt elektronischem Erfassungssystem für ein neues Mautsystem in
Frankreich beauftragt wurde.
Ein weiterer Kernbestandteil des Siemens-Umweltportfolios sind hocheffiziente Gas- und Dampfturbinen(GuD)-Kraftwerke.
Im Juni 2012 wurde das GuD-Kraftwerk Mellach, das Siemens als Generalunternehmer errichtet hat, offiziell an den
Kunden übergeben. Mit einer installierten elektrischen Leistung von 838 Megawatt und einem Wirkungsgrad von
59,2 Prozent handelt es sich um das leistungsstärkste und effizienteste thermische Kraftwerk Österreichs.
Das neue Kraftwerk in der Steiermark ersetzt fünf alte Kraftwerksblöcke im Süden Österreichs,
die mit Braunkohle oder Öl befeuert waren, wodurch es zu einer Einsparung von jährlich bis zu zwei Millionen
Tonnen CO2 kommt.
Siemens Österreich ist ein wichtiger Innovationsmotor des Landes. In dem im Geschäftsjahr 2011/12 veröffentlichten
Erfindungsranking des Österreichischen Patentamtes konnte Siemens mit 45 geschützten Erfindungen neuerlich
den Rang des Erfindungsstaatsmeisters halten. Siemens Österreich engagiert sich – in enger Kooperation mit
Städten und Energieversorgern – als Forschungspartner für Infrastrukturtechnologie in nationalen und
internationalen Forschungsprojekten vorrangig im Bereich Smart Cities und Energieeffizienz. Einen Meilenstein stellt
dabei die im Juli 2012 mit der Stadt Wien getroffene Absichtserklärung über die Gründung einer Forschungsgesellschaft
zur Implementierung eines »Smart Living-Lab« in der Seestadt Aspern dar. In der Seestadt, einer Art
lebendem Labor, werden Zukunftstechnologien in einem realen Umfeld erforscht. Das Stadtentwicklungsgebiet bietet
die Chance, erstmals in großem Maßstab intelligente Energieversorgungsinfrastrukturen, Gebäudetechnologien
und Mobilitätskonzepte im Rahmen einer interdisziplinären Forschungskooperation zum Einsatz zu bringen
und diese als internationales Benchmark-Projekt zu positionieren.
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