Bevölkerungswachstum in Ballungszentren ungebrochen; Städtetourismus steigert Nächtigungsbilanz
Wien (statistik austria) - Das Bevölkerungswachstum und der Zuzug in die Ballungszentren halten
weiter an, wie aus "Österreichs Städte in Zahlen 2012", der aktuellsten Publikation von Statistik
Austria und dem Österreichischen Städtebund, hervorgeht. Das durchschnittliche Wachstum der Landeshauptstädte
liegt zwischen 2001 und 2012 bei 8,5%, wobei Graz mit 17,3%, Eisenstadt mit 16,2% und Wien mit 11,7% über
diesem Durchschnittswert liegen. Vorstädte und Gemeinden im Einzugsgebiet großer Städte konnten
in diesem Zeitraum noch deutlicher zulegen (z. B. Gänserndorf mit +31,9%, oder Seiersberg mit +23,7%). Städte
und Gemeinden im ländlichen und grenznahen Bereichen zeigen hingegen Bevölkerungsrückgänge
(z. B. Eisenerz mit -25,3%, Bad Radkersburg mit -17,1% oder Raabs an der Thaya mit -11,5%).
Wanderungsbewegung und Struktur der Bevölkerung 2011
Große Ballungszentren profitieren durch ihr Angebot an Infrastruktur und Arbeitsplätzen stärker
von den Zuzügen, sowohl vom Ausland als auch im Rahmen der Binnenwanderung. So verzeichnete Wien im Jahr 2011
den höchsten positiven Wanderungssaldo mit 14.415 Personen, indem 83.520 Zuzügen deutlich weniger Wegzüge
(69.105) gegenüberstanden. Nennenswerte positive Wanderungssalden ergaben sich u.a. auch in Graz (+3.398 Personen)
und in Linz (+1.742 Personen).
In kleineren Städten und Gemeinden bis zu 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist das Bevölkerungswachstum
fast ausschließlich auf eine positive Geburtenbilanz zurückzuführen und nur zu einem kleineren
Teil auf Zuzüge. Der Bevölkerungsanteil mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag in dieser
Einwohnergrößenklasse 2011 bei 5,7% der Wohnbevölkerung.
Es sind vor allem Menschen in den Altersgruppen von 15-29 Jahren bzw. 30-44 Jahren, die zur positiven Wanderungsbilanz
der Städte beitragen. Sowohl bei den Zuzügen als auch bei den Wegzügen gab es eine deutlich stärkere
Beteiligung der Männer als der Frauen. Ausländische Staatsangehörige wandern deutlich öfters
als österreichische Staatsangehörige.
Am 1.1.2012 lebten 970.541 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Österreich, was gegenüber
dem Vorjahr ein Plus von 4,6% bedeutet. Der größte Anteil an ausländischer Bevölkerung wurde
in Wien (22,3%) registriert, das damit - im Unterschied zu 2011 - vor Salzburg (21,8%) liegt.
Finanzen der Städte und Gemeinden
Die Gesamtausgaben (ordentlicher und außerordentlicher Haushalt) aller Städte und Gemeinden insgesamt
(ohne Wien) beliefen sich 2011 auf 17,0 Mrd. Euro, rechnet man jene von Wien (12,1 Mrd. Euro) dazu, so ergeben
sich Ausgaben von 29,1 Mrd. Euro.
Den größten Anteil an den Gesamtausgaben der Landeshauptstädte (mit Wien) von 15,2 Mrd. Euro haben
2011 die soziale Wohlfahrt und Wohnbauförderung (18,7%), gefolgt von der allgemeinen Verwaltung (17,9%). Ähnlich
wie im Vorjahr entfällt der geringste Anteil an den ordentlichen Ausgaben der Landeshauptstädte auf die
Wirtschaftsförderung mit 1,2%. Bei den Einnahmen aller Landeshauptstädte (15,2 Mrd. Euro) entfällt
der überwiegende Anteil (63%) auf die Voranschlagsgruppe "Finanzwirtschaft"; in diese Gruppe fallen
Grund- und Kommunalsteuer ebenso wie die Ertragsanteile an gemeinschaftlichen Bundesabgaben.
Tourismus
Die positive österreichische Nächtigungsbilanz der vergangenen zwei Jahre wird vor allem durch die positive
Entwicklung des Nächtigungstourismus in den Landeshauptstädten und Wien getragen. Stiegen 2010 die gesamtösterreichischen
Nächtigungen um +0,5% auf 124,88 Mio., so lag der Zuwachs in den Landeshauptstädten und Wien bei +8,7%
auf 16,79 Mio. Ein ähnliches Bild ergibt sich für 2011, wobei dem gesamtösterreichischen Nächtigungszuwachs
von +0,9% (auf 126,00 Mio.) eine Zunahme in den Städten von +4,9% (auf 17,61 Mio.) gegenübersteht.
Im Jahr 2011 wurden in den Landeshauptstädten (inkl. Wien) insgesamt 17,61 Mio. Nächtigungen registriert,
davon waren 75,5% auf ausländische Gäste zurückzuführen. In Wien lag der Anteil der ausländischen
Gäste bei 81,6%, gefolgt von Innsbruck mit 73,8%. Den größten Anteil an inländischen Gästen
verzeichnete St. Pölten mit 65,6%. Die Zahl der Gäste (=Ankünfte) betrug im selben Jahr 8,67 Mio.,
dies gegenüber 2010 einer Zunahme von 6,2% entsprach (Gesamtösterreich: +3,7%).
|