Österreichs Städte in Zahlen 2012 

 

erstellt am
18. 12. 12

Bevölkerungswachstum in Ballungszentren ungebrochen; Städtetourismus steigert Nächtigungsbilanz
Wien (statistik austria) - Das Bevölkerungswachstum und der Zuzug in die Ballungszentren halten weiter an, wie aus "Österreichs Städte in Zahlen 2012", der aktuellsten Publikation von Statistik Austria und dem Österreichischen Städtebund, hervorgeht. Das durchschnittliche Wachstum der Landeshauptstädte liegt zwischen 2001 und 2012 bei 8,5%, wobei Graz mit 17,3%, Eisenstadt mit 16,2% und Wien mit 11,7% über diesem Durchschnittswert liegen. Vorstädte und Gemeinden im Einzugsgebiet großer Städte konnten in diesem Zeitraum noch deutlicher zulegen (z. B. Gänserndorf mit +31,9%, oder Seiersberg mit +23,7%). Städte und Gemeinden im ländlichen und grenznahen Bereichen zeigen hingegen Bevölkerungsrückgänge (z. B. Eisenerz mit -25,3%, Bad Radkersburg mit -17,1% oder Raabs an der Thaya mit -11,5%).

Wanderungsbewegung und Struktur der Bevölkerung 2011
Große Ballungszentren profitieren durch ihr Angebot an Infrastruktur und Arbeitsplätzen stärker von den Zuzügen, sowohl vom Ausland als auch im Rahmen der Binnenwanderung. So verzeichnete Wien im Jahr 2011 den höchsten positiven Wanderungssaldo mit 14.415 Personen, indem 83.520 Zuzügen deutlich weniger Wegzüge (69.105) gegenüberstanden. Nennenswerte positive Wanderungssalden ergaben sich u.a. auch in Graz (+3.398 Personen) und in Linz (+1.742 Personen).

In kleineren Städten und Gemeinden bis zu 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist das Bevölkerungswachstum fast ausschließlich auf eine positive Geburtenbilanz zurückzuführen und nur zu einem kleineren Teil auf Zuzüge. Der Bevölkerungsanteil mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag in dieser Einwohnergrößenklasse 2011 bei 5,7% der Wohnbevölkerung.

Es sind vor allem Menschen in den Altersgruppen von 15-29 Jahren bzw. 30-44 Jahren, die zur positiven Wanderungsbilanz der Städte beitragen. Sowohl bei den Zuzügen als auch bei den Wegzügen gab es eine deutlich stärkere Beteiligung der Männer als der Frauen. Ausländische Staatsangehörige wandern deutlich öfters als österreichische Staatsangehörige.

Am 1.1.2012 lebten 970.541 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Österreich, was gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 4,6% bedeutet. Der größte Anteil an ausländischer Bevölkerung wurde in Wien (22,3%) registriert, das damit - im Unterschied zu 2011 - vor Salzburg (21,8%) liegt.

Finanzen der Städte und Gemeinden
Die Gesamtausgaben (ordentlicher und außerordentlicher Haushalt) aller Städte und Gemeinden insgesamt (ohne Wien) beliefen sich 2011 auf 17,0 Mrd. Euro, rechnet man jene von Wien (12,1 Mrd. Euro) dazu, so ergeben sich Ausgaben von 29,1 Mrd. Euro.

Den größten Anteil an den Gesamtausgaben der Landeshauptstädte (mit Wien) von 15,2 Mrd. Euro haben 2011 die soziale Wohlfahrt und Wohnbauförderung (18,7%), gefolgt von der allgemeinen Verwaltung (17,9%). Ähnlich wie im Vorjahr entfällt der geringste Anteil an den ordentlichen Ausgaben der Landeshauptstädte auf die Wirtschaftsförderung mit 1,2%. Bei den Einnahmen aller Landeshauptstädte (15,2 Mrd. Euro) entfällt der überwiegende Anteil (63%) auf die Voranschlagsgruppe "Finanzwirtschaft"; in diese Gruppe fallen Grund- und Kommunalsteuer ebenso wie die Ertragsanteile an gemeinschaftlichen Bundesabgaben.


Tourismus
Die positive österreichische Nächtigungsbilanz der vergangenen zwei Jahre wird vor allem durch die positive Entwicklung des Nächtigungstourismus in den Landeshauptstädten und Wien getragen. Stiegen 2010 die gesamtösterreichischen Nächtigungen um +0,5% auf 124,88 Mio., so lag der Zuwachs in den Landeshauptstädten und Wien bei +8,7% auf 16,79 Mio. Ein ähnliches Bild ergibt sich für 2011, wobei dem gesamtösterreichischen Nächtigungszuwachs von +0,9% (auf 126,00 Mio.) eine Zunahme in den Städten von +4,9% (auf 17,61 Mio.) gegenübersteht.

Im Jahr 2011 wurden in den Landeshauptstädten (inkl. Wien) insgesamt 17,61 Mio. Nächtigungen registriert, davon waren 75,5% auf ausländische Gäste zurückzuführen. In Wien lag der Anteil der ausländischen Gäste bei 81,6%, gefolgt von Innsbruck mit 73,8%. Den größten Anteil an inländischen Gästen verzeichnete St. Pölten mit 65,6%. Die Zahl der Gäste (=Ankünfte) betrug im selben Jahr 8,67 Mio., dies gegenüber 2010 einer Zunahme von 6,2% entsprach (Gesamtösterreich: +3,7%).

     

Siehe auch: Ballungszentren boomen – Städtetourismus wächst

   

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin
"Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl
finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at