UrlaubsEuro in Griechenland etwas mehr wert als letztes Jahr – In Übersee etwas weniger
wert, Ausnahme Japan und Brasilien – Weiterhin Ungarn und Kroatien an der Spitze der Topdestinationen
Wien (ba) - Der Wert des UrlaubsEuros für Österreicher zeigt im Winter 2012 keinen einheitlichen
Trend. „Im Durchschnitt ist der UrlaubsEuro im Winter 2012 etwas weniger wert als vor einem Jahr, da einige Währungen
beliebter Urlaubsländer leicht aufgewertet haben – es gibt aber auch Ausnahmen wie Japan oder Brasilien“,
analysiert Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der Bank Austria die aktuellste Berechnung des UrlaubsEuros. Dabei
sind im Winter 2012 bei den beliebtesten Urlaubsdestinationen zwei unterschiedliche Tendenzen feststellbar. Einerseits
dürfte in den Euroländern der UrlaubsEuro im Durchschnitt an Wert im Vergleich zu Österreich gewonnen
haben – eine Folge der höheren Inflation in Österreich. Andererseits hat der UrlaubsEuro in den Ländern,
die nicht den Euro haben, für Österreicher an Wert verloren, da viele diese Länder 2012 aufgewertet
haben. „Der UrlaubsEuro profitierte in vielen Euroländern von der niedrigeren Inflation als in Österreich,
in den Nichteuroländern litt er unter der Abwertung des Euro“, fasst Stefan Bruckbauer die Situation im Winter
2012 zusammen.
Unter den wichtigsten Urlaubsdestinationen der Österreicher bekommt der österreichische Urlauber derzeit
in Kroatien und Ungarn am meisten für seinen UrlaubsEuro. Auch in der Türkei, in Slowenien und in Portugal
erhält man erkennbar mehr als in Österreich. „Auch wer seinen Winterurlaub in den USA verbringt, kann
mit einer etwas höheren Kaufkraft für seinen UrlaubsEuro als zuhause rechnen, ähnlich wie bereits
2011“, so Bruckbauer. In vielen Ländern Ost- und Südosteuropas ist der UrlaubsEuro ebenfalls deutlich
mehr wert als in Österreich, allen voran in Rumänien, Polen und Bulgarien, wobei der Wert in Polen aufgrund
der Aufwertung des Zloty etwas abgenommen hat. „In Griechenland ist der UrlaubsEuro diesen Winter etwas mehr wert
als vor einem Jahr. Dies ist eine Folge der Stagnation der Preise in diesem Land“, so Bruckbauer.
In Übersee spielt die etwas höhere Inflation in Österreich kaum eine Rolle beim Wertvergleich für
den UrlaubsEuro, hier ist die Wechselkursentwicklung wichtiger. Im Durchschnitt ist kein klarer Trend bei der Entwicklung
des UrlaubsEuros in Übersee erkennbar, daher blieb er im Durchschnitt auch unverändert. Trotzdem haben
sich einige Veränderung im Vergleich zum Vorjahr ergeben. So erhält man zwar weiterhin deutlich weniger
als in Österreich für seinen UrlaubsEuro in Japan, aber um 11 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Auch
in Brasilien stieg der UrlaubsEuro um 9 Prozent, dort erhält man jedoch, anders als in Japan, etwas mehr für
seinen UrlaubsEuro. In vielen Zielen in der Südsee und auch in Australien oder Neuseeland hat der UrlaubsEuro
etwas an Wert verloren.
Unverändert teuer ist weiterhin der Skiurlaub in der Schweiz, wo 100 UrlaubsEuro lediglich 71 Euro wert sind
– die Deflation in der Schweiz kann die starke Währung nicht ausgleichen. Alternativ zur Schweiz, aber auch
zu Österreich, würde der UrlaubsEuro bei einem Winterurlaub in Deutschland oder in Spanien etwas mehr
wert sein, allerdings möglicherweise wenig spürbar und zuwenig um die längere Anreise auszugleichen.
Definitiv weniger für seinen UrlaubsEuro als in Österreich bekommt man weiterhin in Irland, Kanada und
Schweden.
Abschließend weisen die Ökonomen der Bank Austria darauf hin, dass es sich um Durchschnittswerte handelt,
einzelne Regionen (wie etwa London als Zentralregion) können davon abweichen. Das Preisniveau bezieht sich
auf den Durchschnitt der Güter und Dienstleistungen in den einzelnen Ländern, einzelne Produkte (speziell
für Touristen) können davon deutlich abweichen. Daher wurde auch für die Ferndestinationen kein
Wert, sondern nur dessen Veränderung angegeben. Zudem ist die Tatsache, dass das Preisniveau in einigen Urlaubsländern
so viel günstiger als in Österreich ist, vor allem auf das hohe Einkommensniveau in Österreich zurückzuführen.
Würde Österreichs Preisniveau niedriger liegen, wäre auch das Einkommensniveau geringer und Urlaube
schwer leistbar.
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