Jahresbericht "Wassergüte in Österreich 2011" liegt vor
Wien (bmlfuw) - "Die neuesten Ergebnisse des österreichischen Überwachungsprogramms zur Wassergüte
für den Zeitraum 2008-2010 bestätigen die bisherige gute Wasserqualität unserer heimischen Gewässer
für den Großteil Österreichs. Insbesondere die für die Trinkwasserversorgung eminent wichtigen
Quellwasservorkommen besitzen nach wie vor einen hohen qualitativen Standard“, so Umweltminister Niki Berlakovich
zu den neuesten Ergebnissen des Jahresberichtes "Wassergüte in Österreich" für 2011,
der gemeinsam vom Lebensministerium und dem Umweltbundesamt veröffentlicht wurde.
Im dreijährigen Beobachtungszeitraum 1. 1. 2008 – 31. 12. 2010 wurden rund 2000 Grundwassermessstellen in
den bundesweit ausgewiesenen Grundwasserkörpern jährlich mehrfach beprobt und auf bis zu 140 Einzelsubstanzen
wie beispielsweise Nährstoffe, Metalle oder Pestizide chemisch untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die
in der Qualitätszielverordnung „Chemie Grundwasser“ vorgegebenen Schwellenwerte von den allermeisten Untersuchungsparameter
deutlich unterschritten werden. Diese Schwellenwerte sind Vorsorgewerte und damit auch strenger als jene der Trinkwasserverordnung.
Die Belastungen durch den Pestizidwirkstoff Atrazin (seit 1995 nicht mehr zugelassen) und dessen Abbauprodukt Desethylatrazin
nehmen seit 1997 kontinuierlich ab. Weitere Pestizide treten im Vergleich zu den beiden angeführten stark
zurück und sind zudem in der Regel lokal bzw. regionsspezifisch. Pestizidwirkstoffe, insbesondere deren Zerfallsprodukte
werden zudem über umfangreiche spezifische Sondermessprogramme zusätzlich beobachtet, um allfälligen
negativen Entwicklungstendenzen rechtzeitig entgegentreten zu können.
Für die österreichischen Flüsse und Bäche bestätigen die Ergebnisse des Überwachungsprogramms
die im europäischen Vergleich hohe Qualität unserer Gewässer in Bezug auf stoffliche Belastungen.
Mehr als 75 % der gemessenen Überblicksmessstellen weisen dabei einen guten oder sehr guten ökologischen
Zustand in Bezug auf stoffliche Belastungen auf. Anders sieht die Situation in Bezug auf die strukturelle Belastung
aus. Hochwasserschutzmaßnahmen und die Nutzung der Wasserkraft haben in den vergangenen Jahrzehnten zu nachhaltigen
Veränderungen in unseren Gewässern geführt, die sich auch im ökologischen Zustand der Gewässer
widerspiegeln. Diese Belastungen werden gemäß den Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie durch
die Erhebung von Fischen über das Messnetz miterfasst. Deren Ergebnisse zeigen bei der überblicksweisen
Überwachung nur für ca. 34 % der Messstellen einen guten oder sehr guten ökologischen Zustand.
Die Messergebnisse sind die Grundlage für die weitere Festlegung von allenfalls notwendigen Sanierungen, wie
sie bereits im 1. Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP) festgelegt wurden. In Zukunft wird das Messnetz
dahingehend auszubauen sein, die Erfolge der eingeleiteten Maßnahmen zu dokumentieren und zu evaluieren.
„Weiterhin zentrales Ziel meines Ressorts ist die Fortsetzung der Bemühungen zur Reduzierung bestehender Belastungen
durch verstärkte Maßnahmensetzung und insbesondere auch durch Beratung und Bewusstseinsbildung vor Ort.
Zur Vermeidung von Interessenkonflikten werden zwar schrittweise, aber umso konsequenter die vorgesehenen Maßnahmen
umgesetzt, um die geforderten Umweltziele für alle Grundwasservorkommen und Oberflächengewässer
nach den rechtlichen Vorgaben des Wasserrechtsgesetzes zu erreichen", so Berlakovich zum Bericht abschließend.
Der gesamte Jahresbericht "Wassergüte in Österreich 2011" ist auf der Homepage des Lebensministeriums
unter Publikationen.lebensministerium.at
abrufbar.
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