Wien (erste bank) - “Notwendige staatliche Sparmaßnahmen werden 2013 das weltweite wirtschaftliche Umfeld
dämpfen und eine Rückkehr zu Boom-Phasen verhindern“, sagt Fritz Mostböck, Chefanalyst der Erste
Group, voraus. Der ungelöste Syrienkonflikt sowie die politisch angespannte Lage in Ägypten könnten
zumindest zeitweise für Verunsicherung auf den Finanzmärkten sorgen und die Rohstoffpreise belasten.
In den USA wird in Folge der Ankäufe der Federal Reserve das Konsumentenvertrauen gestärkt und der private
Konsum gestützt. Das Wachstum sollte daher 2013 stabil bei 2% bleiben, 2014 wird mit einer Beschleunigung
gerechnet. Das sollte auch dem globalen Wachstum einen dringend benötigten Impuls geben, speziell den Exporten
der Eurozone.
Die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank haben die Stimmung an den Finanzmärkten verbessert.
Unter Betrachtung eines niedrigen Wachstums könnte es nur eine Frage der Zeit sein, wann sich die Finanzmärkte
und die Realwirtschaft einander wieder annähern. “Mit dem Beitritt Kroatiens zur EU im Juli 2013 erwarten
wir durch den Zugang zum gemeinsamen Markt und zu EU Fördermitteln ein zusätzliches BIP-Wachstum von
bis zu 2,5% zwischen 2014-2020. Der EU Integrationsprozess am Balkan wird noch einen weiteren Schub bekommen: Serbien
sollte ein Datum für die Beitrittsverhandlungen bekommen“, fügt Mostböck hinzu.
„Die globalen Aktienmärkte werden im nächsten Jahr weiter zulegen“, sagt der Chefanalyst. Moderate Bewertungen
und der Mangel an attraktiven Alternativen unterstützen einen Anstieg der globalen Aktienindizes. Unternehmen
mit einem hohen Grad an geographischer Diversifikation und einer breiteren Kundenbasis werden auf eine bessere
Cash-Flow-Generierung verweisen können. Die begrenzten Investitionen im Bereich Erweiterung und M&A könnten
zu einer stark erhöhten Nachfrage nach Neuemissionen und zur Einengung der Spreads führen, insbesondere
bei Unternehmen in der Kernregion. „Anleger sollten aus unserer Sicht Investitionen in Telekommunikations- und
Versorgeraktien meiden“, empfiehlt Mostböck. “Wir sehen die Autoproduktion in Zentral- und Osteuropa als Wachstumstreiber.
Jedes vierte in der EU produzierte Auto wird das Schild „Made in CEE“ tragen. Die ehemalige Tschechoslowakei ist
mit geschätzten 2 Mio PKWs im Jahr 2012 der zweitgrößte Autoerzeuger in Europa gleich nach Deutschland.
Die Autoherstellung in dieser Region gewinnt kontinuierlich Marktanteile und profitiert von ihren kompetitiven
Arbeitskosten und der starken Präsenz von deutschen (VW, Skoda) und asiatischen Herstellern (Kia, Hyundai,
Toyota).“
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