Botschafter afrikanischer Staaten begrüßen Frankreichs Vorgehen
gegen Terroristen in Mali
Wien (bmeia) - „Österreich lädt die Afrikanische Union ein, im Jahr des 50. Jubiläums der
Afrikanischen Vereinigung, ein Büro in Wien zu errichten. Die Afrikanische Union (AU) ist bereits in New York
und in Genf mit Büros vertreten. Wien wäre also als UNO-Standort der nächste logische Schritt“,
so Staatssekretär Reinhold Lopatka am Vormittag es 14.01. bei einer Arbeitstagung mit Botschaftern afrikanischer
Staaten.
„Wir feiern im Jahr 2013 den 50. Jahrestag der Gründung der Organisation der Afrikanischen Einheit als Vorläuferin
der Afrikanischen Union. Dies ist für uns ein Anlass, der AU ein Starthilfepaket für die Errichtung eines
Verbindungsbüros in Wien zu offerieren“, unterstrich der Staatssekretär. „Dieses Paket umfasst unter
anderem finanzielle Unterstützung bei der Miete von Büroräumlichkeiten und der Anschaffung der ersten
Büroausstattung.“
„Die Afrikanische Union arbeitet für die Sicherheit des afrikanischen Kontinents. Daher sind auch die in Wien
ansässigen Organisationen zu den Themen Sicherheit, Energie und Entwicklung als Knotenpunkt afrikanischer
Interessen zu sehen. Das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) und die UN-Organisation
für industrielle Entwicklung (UNIDO) sind für Afrika von besonderer Bedeutung. Österreich unterstützt
die UNIDO jährlich mit einem Beitrag in der Höhe von 2 Millionen Euro, um die industrielle Entwicklung
in Afrika voranzutreiben und so zum Beispiel in Mosambik, Ghana, Côte d’Ivoire, Nigeria und Senegal den Wettbewerb
zu fördern, die Exportwirtschaft anzukurbeln und das Investitionsklima zu verbessern”, erläuterte Lopatka.
Auch die in Wien ansässige Internationale Anti-Korruptionsakademie (IACA) und die „Sustainable Energy for
All“-Initiative des UN-Generalsekretärs, sowie der Dialog der Kulturen und Religionen wären Gründe
für die Afrikanische Union, vermehrt Synergieeffekte in Wien zu nutzen.
„Die afrikanischen Botschafter teilen unsere Sorge und die der gesamten Europäischen Union über die Entwicklungen
in Mali. Sie haben das Vorgehen Frankreichs gegen das Vordringen extremistischer Kräfte und das Engagement
der EU einhellig begrüßt. Die internationale Gemeinschaft ist gefordert, der weiteren Ausbreitung des
Terrorismus in der Sahel-Region entschlossen entgegen zu treten. Wir müssen die malische Regierung dabei unterstützen,
dass nicht Teile des Landes von Terroristen und extremistischen Gruppen kontrolliert werden“, hielt der Staatssekretär
fest.
„Afrika wird nicht umsonst Kontinent der Zukunft genannt. Mit der zunehmenden Verbreitung neuer Kommunikationstechnologien
und den Fortschritten beim Aufbau von Infrastruktur hat Afrika gute Aussichten und Chancen auf Wachstum und Entwicklung.
Durch das Auslaufen der österreichischen Soft loan-Programme mit China und den Westbalkan-Staaten werden Ressourcen
frei, die zusätzliche Anreize für ein Engagement und wirtschaftliche Kooperationen österreichischer
Firmen mit afrikanischen Partnern bieten“, so der Staatssekretär.
Der Staatssekretär betonte auch die Anstrengungen Österreichs in der Entwicklungszusammenarbeit (EZA)
und bei der humanitären Hilfe. Für das Jahr 2013 werde eine Quote an öffentlichen Leistungen für
EZA von ca. 0,43% des BIP erwartet. Österreich werde damit auf der Höhe seiner Nachbarn Deutschland und
Schweiz liegen.
Für Mai wurde die nächste Arbeitstagung des Staatssekretärs mit den Botschaftern afrikanischer Länder
vereinbart.
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