Heizkosten sparen und Klima schützen

 

erstellt am
14. 01. 13

 Mitterlehner und Berlakovich starten neue Förderoffensive für die thermische Sanierung
123 Millionen Euro forcieren Energiesparen, Klimaschutz, Wachstum und Arbeitsplätze - Neuer Konjunkturbonus und unbürokratischere Förderkriterien
Wien (bmwfj) - Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner und Umweltminister Nikolaus Berlakovich präsentierten am 14.01. die neue Förderoffensive für die thermische Sanierung mit einem Gesamtvolumen von 123 Millionen Euro. Davon stehen für den privaten Wohnbau 70 Millionen Euro und für Betriebe 30 Millionen Euro zur Verfügung. Zusätzlich können aufgrund eines Guthabens aus dem Vorjahr weitere 23 Millionen Euro zur Konjunkturbelebung eingesetzt werden. "Jeder investierte Förder-Euro hilft beim Energiesparen, reduziert den CO2-Ausstoß und schafft in ganz Österreich durch zusätzliche Aufträge ein höheres Wirtschaftswachstum und mehr Arbeitsplätze. Für umfassende Sanierungen sind heuer erstmals Zuschüsse von bis zu 9.300 Euro an Private möglich", sagten Mitterlehner und Berlakovich in einer gemeinsamen Pressekonferenz. "Zusätzlich zu den Konjunktureffekten unterstützt die Förderaktion die weitere Umsetzung der Energiestrategie Österreich und hilft uns beim Erreichen der EU-Energie- und Klimaziele bis 2020."

"Heuer ist unsere Förderaktion attraktiver denn je. Wir haben die Sanierungskriterien unbürokratischer gestaltet und setzen mit dem neuen Konjunkturbonus einen starken Anreiz für raschere Investitionen. Damit wollen wir gerade im auftragsschwächeren Frühjahr zusätzliche Baumaßnahmen auslösen, die Wachstum und Arbeitsplätze sichern", betont Mitterlehner. Bei einer Einreichung bis 30. Juni 2013 und Fertigstellung der Maßnahmen bis 31. März 2014 gibt es ergänzend zu den normalen Zuschüssen einen Bonus in Höhe von 2.000 Euro bei einer umfassenden Sanierung und von 1.000 Euro bei einer Teilsanierung oder einer Einzelbaumaßnahme wie dem Fenstertausch. "Die thermische Sanierung schafft eine Win-Win-Win-Situation für Wirtschaft, Umwelt und Sanierer. Energie sparen, heißt auch Geld und CO2 sparen", so Mitterlehner, der davon ausgeht, dass heuer alle Fördermittel ausgeschöpft werden und so die Sanierungsrate schrittweise gesteigert werden kann. "Trotz der allgemein notwendigen Budgetkonsolidierung ist die Finanzierung der thermischen Sanierung bis 2016 gesichert", betonte Mitterlehner.

„Die Förderoffensive löst auch einen beachtlichen Umwelteffekt aus: mit den 2012 genehmigten Projekten erzielen wir eine Einsparung von insgesamt 3,3 Millionen Tonnen CO2. Das beweist, dass sich Ökonomie und Ökologie gewinnbringend vereinen lassen. Jedes sanierte Gebäude ist ein Gewinn für die Umwelt und die Wirtschaft und bringt eine klare Entlastung für die Menschen - ein privater Haushalt kann mit einer umfassenden Sanierung jährlich rund 2.500 Euro Heizkosten sparen. Wer Energie spart, hat am Ende des Tages mehr Geld im Börsel und leistet einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zur Energieautarkie“, unterstreicht Berlakovich. „Durch die neuen Förderkriterien wird die Sanierungsoffensive 2013 noch einfacher, noch schneller, noch treffsicherer.“

Umfassende Sanierung mit bis zu 9.300 Euro gefördert
Neue Förderanträge für Private können ab sofort direkt bei den Bausparkassen und in den Bankfilialen eingereicht werden. Für umfassende thermische Sanierungen von über 20 Jahre alten Gebäuden werden Zuschüsse von bis zu 5.000 Euro vergeben, die mit dem Konjunkturbonus auf 7.000 Euro steigen können. Wer gleichzeitig auf eine umweltfreundliche Heizanlage wie eine Wärmepumpe, eine thermische Solaranlage oder zum Beispiel Pellets- und Hackschnitzel-Heizungen umsteigt, erhält eine zusätzliche Förderung von 2.000 Euro. Neu ist hier auch die Förderung von Nah- und Fernwärmeanschlüssen. "Eine weitere Unterstützung für Sanierer ist, dass der Energieausweis erstmals extra pauschal mit 300 Euro gefördert wird", so Mitterlehner und Berlakovich. Insgesamt sind so Unterstützungen von bis zu 9.300 Euro möglich, wobei die Förderhöhen mit maximal 20 Prozent der Investitionskosten bzw. 30 Prozent beim Bonus gedeckelt sind. Bei Teilsanierungen sind abhängig von der Reduktion des Heizwärmebedarfs bis zu 3.000 Euro möglich, die sich mit Konjunkturbonus und Energieausweisförderung auf 4.300 Euro erhöhen können. Die U-Werte der einzelnen Bauteile müssen nicht mehr extra nachgewiesen werden.

Weitere Erleichterungen im mehrgeschossigen Wohnbau
Neu sind zusätzliche Erleichterungen für Sanierer im mehrgeschossigen Wohnbau. Bisher musste für eine Gesamtsanierung schon bei der Einreichung ein einstimmiger Eigentümer-Beschluss oder zumindest ein nicht mehr anfechtbarer Mehrheitsbeschluss vorliegen, um eine Förderung zu erhalten. Diese Beschlüsse können nun bis zum Baubeginn nachgereicht werden. Dasselbe gilt bei Mietwohnungen für die bei einer Gesamtsanierung notwendige Sanierungsvereinbarung mit allen Mietern. Sollte diese nicht vorliegen, können Mieter unabhängig davon beim Fenstertausch von einer Förderung profitieren.

In den Förderrichtlinien 2013 wurde zudem erstmals ein neuer Bonus von 500 Euro für Holzfenster verankert. Ebenfalls 500 Euro gibt es bei der Verwendung von Öko-Dämmstoffen. Für die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude können zusätzlich zu den normalen Zuschüssen 2.000 Euro abgeholt werden. Hier braucht es nur bei umfassenden Sanierungen einen Energieausweis. Bei Teilsanierungen genügt eine Bestätigung des Bundesdenkmalamtes über die "Vertretbarkeit" der Maßnahme.
Förderaktion 2012 brachte Investitionen von 650 Millionen Euro und sicherte 9.800 Arbeitsplätze

Die Vorjahresbilanz mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 650 Millionen Euro und 9.800 gesicherten Arbeitsplätzen unterstreicht die nachhaltigen Effekte der Initiative: "Allein mit den 53,2 Millionen Euro für den Privaten Wohnbau wurden rund 15.500 Häuser und Wohnungen saniert und Investitionen von rund 506 Millionen Euro ausgelöst. Damit hat jeder Fördereuro zehn Euro an Investitionen gebracht. Zwei Drittel der Haushalte setzen auf eine umfassende Sanierung", betont Mitterlehner. „Bei den Privaten hat die Forcierung von Wohnungssanierungen voll gegriffen: der Anteil der Förderungen für den mehrgeschossigen Wohnbau ist mit 46 Prozent um zwei Drittel gestiegen. In die Sanierung von Ein- und Zweifamilienhäusern sind dementsprechend 54 Prozent der Förderungen geflossen“, erklärt Berlakovich. Darüber hinaus können mit den 24 vergebenen Millionen für Unternehmen rund 600 Betriebsgebäude saniert werden, was Investitionen von 150 Millionen Euro bringt. Insgesamt wurden die im Vorjahr vorhandenen Fördermittel für die Aktion zu 77 Prozent ausgeschöpft. Die Gründe dafür liegen insbesondere im fehlenden zeitlichen Druck für die Sanierer, weil die Förderaktion auf mehrere Jahre ausgerichtet ist. Dazu kamen die allgemeine Investitionszurückhaltung aufgrund der unsicheren Konjunkturentwicklung, die relativ gute Auslastung der Bauwirtschaft bis Sommer sowie die restriktivere Kreditvergabe der Banken.

Förderungen für Unternehmen richten sich nach Sanierungsqualität
Unternehmen können ihre Förderanträge online bei der KPC-Kommunalkredit Public Consulting stellen. Die Förderung für Sanierungen von über 20 Jahre alten Gebäuden beträgt bis zu 35 Prozent der förderfähigen Kosten. Die Höhe der Auszahlungen orientiert sich an der Sanierungsqualität und dem sinkenden Heizwärme- und Kühlbedarf. Einen Zuschlag gibt es für die Kombination von Sanierungsmaßnahmen mit technischen Verbesserungen zur effizienteren Nutzung von Energie.

Alle Details zur Förderoffensive gibt es ab sofort auf der Webseite http://www.sanierung2013.at


 

Katzian/Weninger: Förderungen für thermische Sanierung umlenken in Richtung mehrgeschossiger Wohnbau
SPÖ-Modell liegt auf dem Tisch
Wien (sk) - SPÖ-Energiesprecher Wolfgang Katzian und SPÖ-Umweltsprecher Hannes Weninger kritisieren die von den Ministern Mitterlehner und Berlakovich präsentierten Förderrichtlinien für die thermische Sanierung 2013: "Wir müssen endlich ein wirksames Instrument finden, um die Förderungen in Richtung des mehrgeschossigen Wohnbaus zu lenken. Damit können wir wirksam Energiearmut bekämpfen, denn sozial schwachen Haushalten fehlt schlichtweg das Geld um von den vorgeschlagenen Zuschüssen zu profitieren. Doch speziell diese Haushalte finden sich oft in schlecht sanierten mehrgeschossigen Wohnbauten", so Katzian gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

"Wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen, brauchen wir eine Sanierungsoffensive im mehrgeschossigen Wohnbau und bei öffentlichen Gebäuden. Wohnbauträger, Städte und Gemeinden müssen deshalb unbedingt in Sanierungsrichtlinien aufgenommen werden", betont Nationalratsabgeordneter Weninger.

Die SPÖ fordert schon seit Jahren eine zielgerichtete Änderung der Förderrichtlinien und hat seit längerer Zeit ein Konzept erarbeitet. Bei dem sollen, unter anderem durch staatlich geförderte zinsfreie Kredite, vor allem sozial schwachen Haushalten ermöglicht werden, entsprechende Sanierungsschritte zu unternehmen. "Ein gutes Modell liegt am Tisch, man bräuchte es nur umzusetzen", schließen die beiden SPÖ-Abgeordneten.


 

Widmann: ÖVP-Maßnahmen bei thermischer Sanierung nur Tropfen auf heißen Stein
Mindestens 500 Millionen Euro Fördergelder notwendig
Wien (bzö) - "Die Ankündigung der ÖVP-Minister Mitterlehner und Berlakovich für einen Ausbau der thermischen Sanierung ist Tropfen auf heißen Stein. Die Tatsache, dass 23 Millionen Euro an Fördergeldern im vergangenen Jahr gar nicht abgeholt wurden, zeigt, dass das ÖVP-Fördermodell viel zu kompliziert ist und sich Berlakovich die teuren Inserate sparen hätte können. Das BZÖ fordert bei der thermischen Sanierung kein "Micky-Maus-Programm", wie es die ÖVP plant, sondern einen echten Konjunkturschub von bis zu 500 Millionen Euro an Fördergeldern. Denn jeder Euro an öffentlichem Geld, der in die thermische Sanierung fließt, kommt doppelt wieder zurück. Dadurch könnte man Energiearmut und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren", so BZÖ-Umwelt- und Energiesprecher Abg. Mag. Rainer Widmann.

Widmann verlangt in diesem Zusammenhang eine thermische Sanierungsoffensive im gemeinnützigen Wohnbau. "Allein dadurch könnte man massiv Heizkosten senken und die Umwelt schonen. Dies Maßnahme würde sich in kürzester Zeit rechnen", so der BZÖ-Energiesprecher.


 

Tadler: Modell ist noch immer nicht ausgereift
Eigenfinanzierungsanteil ist noch viel zu hoch
Wien (str) - "Mitterlehner und Berlakovich zeigen zwar einige Neuerungen bei der thermischen Sanierung, das Grundkonzept wurde aber noch immer nicht überarbeitet", erklärt Team Stronach Umweltsprecher Erich Tadler. Denn die "liegengebliebenen" 23 Mio. Euro an Förderungen aus dem Jahr 2012 seien der Beweis, "dass der Eigenfinanzierungsanteil bei der thermischen Sanierung noch viel zu hoch ist", so Tadler.

"Nur ein Fünftel der Kosten und maximal 5.000 Euro für z.b. eine thermische Vollisolation eines Hauses reichen nicht aus, denn viele Hausbesitzer können die verbleibenden 80 Prozent einfach nicht aufbringen", erklärt Tadler. Deshalb sei es im Sinne einer raschen Offensive der thermischen Sanierung nötig, den Förderanteil massiv zu erhöhen - etwa in Form eines zinsenlosen Darlehens. "Eine thermische Sanierung bringt doppelten Nutzen - weniger CO2-Ausstoss und eine massive Konjunkturbelebung. Deshalb müssen Mitterlehner und Berlakovich die bestehenden Regeln rasch überarbeiten", verlangt Tadler.


 

 Hochhauser: Wichtiger Impuls für Konjunktur, Energieeffizenz und Umwelt
Länder müssen mitziehen" - Erstmals auch Teilsanierungen betrieblicher Gebäude gefördert
Wien (pwk) - "Als nachhaltige Maßnahme zur Ankurbelung der Konjunktur ist die heute von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Umweltminister Niki Berlakovich angekündigte Förderoffensive zur thermischen Sanierung des Bundes 2013 zu begrüßen. Dass die Bundesförderung in ein erfolgreiches viertes Jahr startet, ist auch ein wichtiger Erfolg für die WKÖ, die von Anfang auf eine langfristiges Förderprogramm für thermische Sanierung gedrängt hatte", so Anna Maria Hochhauser, Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

"Wichtig ist, dass jetzt die Initiative des Bundes von den Ländern aufgegriffen und verstärkt wird. Nur wenn Bund und Länder an einem Strang ziehen, können wir die Sanierungsquote in Österreich auf die notwendigen 3 Prozent erhöhen. Ein Zurückfahren von Landesförderungen als Reaktion auf die Bundesförderung würde die Initiative des Bundes konterkarieren." Damit insgesamt mehr Fördermittel für thermische Sanierung zur Verfügung stehen, setzt sich die WKÖ unter anderem für die Wiedereinführung der Zweckbindung in der Wohnbauförderung ein.

30 Millionen für thermische Sanierung von Betriebsgebäuden Wie schon in den vergangenen Jahren stehen auch heuer 30 Millionen Euro für die thermische Sanierung von Betriebsgebäuden zur Verfügung. Erstmals werden auch Teilsanierungen für mehr Energieeffizienz in betrieblichen Gebäuden sowie Sanierungen in denkmalgeschützten Betriebsgebäuden gefördert. Neben Förderzuschüssen für die Dämmung, den Tausch von Fenstern und Türen, den Einbau von Wärmerückgewinnungsanlagen oder Verschattungssystemen können auch gleichzeitig durchgeführte Heizungsumstellungen oder Energiesparprojekte berücksichtigt werden. Der Fördersatz beträgt bei Unternehmen maximal 35 Prozent (bezogen auf die förderfähigen Kosten).

Bei Privathaushalten, für die 70 Milllionen Fördergeld reserviert sind, gibt es heuer Erleichterungen im mehrgeschossigen Wohnbau. Zu den 100 Millionen Euro des heurigen Jahres kommen noch 23 Millionen Euro an Reserve aus dem Vorjahr hinzu. Boni für "Frühbucher", denkmalgeschützte Gebäude und Holzfenster sorgen für zusätzliche Anreize.

Mit der Einreichung von Projekten können sich die Betriebe schon jetzt auf die Erfüllung ihrer Energieeffizienzziele vorbereiten, die sie nach dem geplanten Energieeffizienzgesetz ab 1.Jänner 2014 durch Maßnahmen belegen müssen.

"Die thermische Sanierung ist eine Win-Win Situation für Umwelt und Wirtschaft. Sie ist ein Beschäftigungsmotor für die Bauwirtschaft und viele verwandte Bereiche. Von den Baumeistern, Installateuren und Heizungsanlagenherstellern über Planer und Energieberater bis hin zur Baustoffindustrie und den Beschäftigten in besser temperierten Büros und Werkshallen - tausende Arbeitsplätze profitieren von den Investitionen in energetisch optimierte Gebäude", so Hochhauser.

 

 

 

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