LH Durnwalder in Mae Sot: Beispielhaft vernetzte Entwicklungszusammenarbeit 

 

erstellt am
14. 01. 13

Bozen (lpa) - Als vorbildhaft hat Landeshauptmann Luis Durnwalder die Arbeit der Hilfsorganisation "Helfen ohne Grenzen" zugunsten der birmanischen Flüchtlinge im Nordwesten Thailands bezeichnet. Seit gestern (Donnerstag, 10. Jänner) hält sich der Landeshauptmann im Rahmen seiner diesjährigen Projektreise in der Grenzregion zwischen Thailand und Myanmar/Birma auf, wo das Land Südtirol 28, die Region neun Projekte mitgetragen hat.

Landeshauptmann Luis Durnwalder hielt sich seit 10.01. in Mae Sot in der nordwest-thailändischen Provinz Tak an der Grenze zu Myanmar auf. Dort hat er gemeinsam mit Landesrat Thomas Widmann verschiedene Hilfsprojekte besucht, die mit Unterstützung des Landes von der Organisation "Helfen ohne Grenzen" für die birmanischen Flüchtlinge verwirklicht worden sind. Gegründet wurde die Organisation vor zehn Jahren durch den Brixner Unternehmensberater Benno Röggla, der die Südtiroler Regierungsvertreter bei ihrem Besuch begleitet hat.

Einen Schwerpunkt auf dem Besuchsprogramm bildete die 1989 gegründeten Klinik, in der in erster Linie Heimatvertriebene und Minen-, Kriegs- und Unfallopfer aus dem Bürgerkriegsland Birma behandelt werden und das auch über eine eigene Prothesenabteilung samt Werkstatt verfügt. Das Land Südtirol hat das Projekt seit 2003, also nunmehr zehn Jahre lang, mitfinanziert und dafür insgesamt 650.000 Euro beigesteuert. Im Jahr 2011 versorgte das Spital über 100.000 Patienten ambulant und stationär. "Die Klinik ist in diesen Jahren zu einem medizinischen Bezugspunkt für die vielen Heimatvertriebenen und Flüchtlinge aus Birma geworden: Heute geht es nicht mehr vorrangig um die Behandlung von Kriegsopfern, Entbindungen stehen ebenso auf der Tagesordnung wie die Behandlung von HIV-Infektionen", so der Landeshauptmann, der sich auch von der ehrenamtlichen Mitarbeit vieler Menschen auch aus Südtirol beeindruckt zeigte.

Neben medizinischer Hilfestellung hat sich "Helfen ohne Grenzen" besonders in den Bereichen der Jugend- und Bildungsarbeit engagiert und dabei immer wieder auch auf die Hilfe des Landes Südtirol und der Region Trentino Südtirol zurückgreifen können. Ein Bild davon machten sich Landeshauptmann Durnwalder und Landesrat Widmann beim Besuch der "New Day Schule", für die Südtirols Weinproduzent Alois Lageder Pate stand, sowie der von der Aurer Firma Nordwal finanzierten "Ah Yon Oo Schule". "Diese beiden Schulen stehen beispielhaft für eine Reihe von Schulen, die es zumindest einem Teil der Flüchtlingskinder möglich macht, Lesen und Schreiben zu lernen, und nicht bettelnd oder Müll-sammelnd aufzuwachsen", so der Landeshauptmann.

Zur Versorgung der Flüchtlingsschulen wurde 2008 auch ein Mensaprojekt ins Leben gerufen. 2011 kam dieser Mensadienst 14 Schulen und acht Schülerheimen zugute und verteilte nahezu eine Million Mahlzeiten. Die Region hat das Projekt bisher mit einer viertel Million Euro bezuschusst. Um den Schulbereich kreist auch ein weiteres vom Land Südtirol mitfinanziertes Projekt, das aber die Einkommensgenerierung für birmanische Flüchtlingsfrauen zum Ziel hat: Es geht dabei um die Herstellung von Schulranzen, die Kinder oft über weite Strecken tragen müssen. Dazu wurden Nähstätten eingerichtet.

Am heutigen Freitag eröffnete Landeshauptmann auch ein Jugend- und Musikzentrum, das den zehntausenden jugendlichen Flüchtlingen aus Birma, die im Gastland Thailand nur geduldet sind und von denen nicht einmal die Hälfte zur Schule geht, Perspektiven aufzeigen soll. Zudem soll es dazu beitragen, Misstrauen und Spannungen zwischen den Flüchtlingen verschiedener Ethnien und den thailändischen Jugendlichen abzubauen. Die Region Trentino Südtirol hat das Projekt mit 20.000 Euro mitfinanziert. Für die laufenden Kosten des Projektes kommen Spender aus Südtirol auf, darunter der Verband der Musikschulen Südtirol, das Jugendsymphonieorchester Südtirol, das Franziskanergymnasium Bozen und das Weingut Lageder.

Landeshauptmann zeigte sich nach den Projektbesichtigungen beeindruckt und sprach von einer beispielhaften Entwicklungszusammenarbeit, bei der Organisation und Vernetzung optimal, der ehrenamtliche Einsatz und die Beteilung Jugendlicher vorbildhaft seien. "Besonders freut es mich, dass diese Entwicklungszusammenarbeit dem Minderheitenschutz der verfolgten Volksgruppe der Karen dient", so Durnwalder.

Einschließlich dieser fünf Projekte im Nordwesten Thailands, die der Landeshauptmann auf seiner diesjährigen Projektreise unter die Lupe genommen hat, haben Land und Region seit 1999 37 Projekte 1,3 Millionen Euro unterstützt.

 

 

 

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