Gute Inlandsnachfrage kompensiert Exportrückgang
Wien (moebel.at) - Die Österreichische Möbelindustrie hat ihre Gesamtproduktion von Januar bis
September 2012 gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesteigert: Mit 1,37 Mrd. Euro übertraf sie das Ergebnis
des Vorjahreszeitraumes um 4,3 %. Die Steigerung berücksichtigt die Möbelindustrie im engeren Sinne ohne
Zulieferer und geht auf die Sparten Ladenmöbel, Küchenmöbel, Sitzmöbel, Büromöbel,
Matratzen/Sprungrahmen und Badezimmermöbel aus Holz zurück. Neben einem starken Inlandsmarkt bilden Deutschland
und die Schweiz weiterhin die Kernmärkte. Die Möbelexporte verringerten sich insgesamt um knapp 2,7 %
auf 647 Mio. Euro. In den gesamtem EU-Raum wurde um -19,2 % weniger exportiert, Deutschland verbuchte dabei einen
Rückgang von -15,2 % (346 Mio. Euro), Italien ein Minus von 38,1 % (35 Mio. Euro) und auch die Exporte in
die Schweiz gingen um -7,5 % zurück (118 Mio. Euro).
Der Import hat im selben Zeitraum gegenüber dem Vorjahr um 1,1 % leicht zugenommen (1,23 Mrd. Euro). Fazit:
Der schon zur Jahreshälfte erwartete Produktionsrückgang blieb im 3. Quartal noch einmal aus. Die bisherigen
Tendenzen im Außenhandel - Importplus und Exportminus - setzten sich allerdings fort. Aufgrund der unverändert
unsicheren Lage im Euro-Raum und der verhaltenen Konjunkturprognosen erwartet die Österreichische Möbelindustrie
bis Jahresende keine weitere Steigerung.
"Alles in allem hat sich die Branche auch im dritten Quartal wacker geschlagen. Die erfreulich gute Inlandsnachfrage
hat das Geschäft belebt und gezeigt, dass das Vertrauen der Kunden in "made in Austria" ungebrochen
ist", sagt Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie. Gleichwohl
gebe das Ergebnis keinen Anlass, sich bereits in Sicherheit zu wähnen: "Zum jetzigen Zeitpunkt sind Prognosen
unsicher, zu viel hängt von der konjunkturellen Entwicklung in Europa und dem Wachstum auf den globalen Märkten
ab. Erst wenn sich die Exporte nach Deutschland und in die Schweiz zumindest wieder stabilisieren, ist für
die Österreichische Möbelindustrie ein Aufwärtstrend zu erwarten." Auch die Konjunkturprognosen
sind zurückhaltend und gehen von einem volkswirtschaftlichen Wachstum von 1 % im Jahr 2013 aus. "Besonders
die Exportrisiken in Europa dürften vorerst hoch bleiben", so Emprechtinger, der die Österreichische
Möbelindustrie aber auch im Ausland gut aufgestellt sieht: "Sobald sich die Lage erholt und die Nachfrage
steigt, werden wir mit marktgerechten Produkten, echter Handwerksqualität, flexiblen Fertigungsabläufen
und logistischem Know-how unsere Stärken voll ausspielen können", meint der Vorsitzende der Österreichischen
Möbelindustrie. Bis dahin ist eine Konzentration auf Zukunftsmärkte wie Russland oder die Vereinigten
Arabischen Emirate umso wichtiger, um sich rechtzeitig im Markt gut zu positionieren.
|